In der Chronik von Leupoldsgrün findet sich folgender Eintrag:
„So griffen die Bewohner schon in früherer Zeit zur Selbsthilfe und erbauten auf dem Rothenberg eine Ringwallbefestigung. Diese im Wald versteckte Anlage mit Zugang von Lipperts, durch Steilabfälle im Süden und Westen besonders geschützt, soll bis zum Dreißigjährigen Krieg als Fliehburg gedient haben. Diese Anlage ist bis heute als Bodendenkmal zu erkennen. Scherbenfunde in den 60iger Jahren belegen die Nutzung der Anlage im Mittelalter. Aber ob es sich dabei wirklich um eine Schutzwallanlage der Bürger handelt ist nicht sicher erforscht.“
Im Buch Oberfranken Ost von Wihelm Malter von 1967 steht unter dem Ort Lipperts:
„Am Rothenberg liegt auf einem bewaldeten, nach Westen und Süden steil abfallenden Höhenrücken im Wald eine große Ringwallanlage mit überhöhtem, länglich ovalem Kernhügel. Die Anlage mißt 17 : 32 Meter. Gegen Osten ist ein dreißig Meter langer Abschnittsgraben mit Außenwall erhalten. Wall und Graben laufen gegen Westen in das Rotenbachtal aus, im Osten sind sie zu einer Durchfahrt in den Graben unterbrochen. Auf dem Kernhügel sind Spuren eines viereckigen Turmfundamentes erkennbar. Die Anlage war wohl bis Mitte des 14. Jahrhunderts eine Grenzwarte gegen das Amt Schauenstein.“
Zu finden sind also zwei unterschiedliche Definitionen dieser Anlage. Leider ist heute nur noch sehr wenig davon zu erkennen. Die Angabe, dass die Wallanlage bis „Mitte des 14. Jahrhunderts eine Grenzwarte gegen das Amt Schauenstein“ war, kann ich persönlich wenig nachvollziehen, da die erste urkundliche Erwähnung von Leupoldsgrün erst 1335 und von Lipperts 1354, also Mitte des 14. Jahrhunderts erfolgte.
Oder steht der Untergang der Anlage mit der Verwüstung von Leupoldsgrün in Zusammenhang, da ja Leupoldsgrün 1335 als Wüstung erstmals in einer Urkunde genannt wird.
Die Wallanlage ist auch als Denkmal in der Denkmalliste des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege eingetragen, dort habe ich folgende Information erhalten:
„in den Ortsakten gibt es einige wenige Infos; Herr Dietel hat hier 1953 einige Scherben gefunden. Die Anlage könnte identisch mit einer 1441 genannten Wüstung sein. Viel mehr weiß man nicht. Archäologische Luftbilder gibt es keine.“
Leider habe ich auch zu dieser 1441 genannten Wüstung keine weiteren Angaben gefunden. Jedoch ist dies ein weiterer Ansatz für die ehemalige Nutzung der Anlage.
Ich bin nun auf der Suche nach weiteren Informationen. Vielleicht kann mir ja hier im Forum jemand helfen?
Liebe Grüße
Dieter Heinrich