Beiträge von Adrian Roßner

    Hallo zusammen,


    Ich selbst sehe das recht pragmatisch: Eine Studentin sucht nach "identitätsstiftendenden" Sagen und Anekdoten für Ihre BA-Arbeit. Ich habe ihr einige Lektürehinweise gegeben und damit hat sichs. Zwar konnte ich mir unter diesem Blädzdla-Brennen (oder ähnlich) auch nichts vorstellen, aber die eigentliche Frage war ja entsprechend interessant. ;)

    Hallo zusammen,


    Da ich mir nicht sicher bin, ob schon einmal darauf hingewiesen worden ist, möchte ich hier kurz ein neues Angebot des Bayerischen Staatsarchivs vorstellen: Es handelt sich dabei um eine Sammlung digitalisierter Text- und Schriftproben aus verschiedenen Jahrhunderten, die durch weiterführende Informationen und Lesehilfen ergänzt werden - ideal demnach zum Üben: http://www.gda.bayern.de/DigitaleSchriftkunde/


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Ist er nicht: Die echte "Geigersmühle" ist keineswegs Haus-Nr. 2; das geht aus der Denkmalliste hervor, in der sich keinerlei korrespondierender Eintrag findet. Das wiederum liegt daran, dass das tatsächliche Mühlen-Gebäude, wie oben beschrieben, abgerissen worden ist. M.E. handelt es sich beim heutigen Café um einen Wirtschaftshof, der zwar zur Anlage gehört haben mag, aber nicht als pars pro toto gesehen werden sollte.

    Eine der spannendsten Eigenschaften der Geschichte ist es, dass ihre Erforschung nie abgeschlossen ist und man stets auf neue, beeindruckende Quellen stößt. Da die Zeller St. Gallus-Kirche am morgigen Sonntag ihr 180. Jubiläum begehen kann, organisiert die Gemeinde eine kleine Ausstellung mit verschiedenen Objekten aus ihrer bewegten Vergangenheit. Dabei stieß man auf eine historische Bibel, die ihre wahre Bedeutung erst beim Aufschlagen der ersten Seiten preisgab:
    HOF/GEDRUCKT UND VERLEGT VON JOHANN ERNST SCHULTZEN. Anno MDCCXXXVI steht in stolz geschwungenen Lettern auf dem Titelblatt geschrieben, wobei sich beim weiteren Stöbern ein wahrer Schatz offenbarte. Wie damals üblich, hatte der Drucker eine zeitgenössische Ansicht von Hof abgedruckt, die, so bin ich sicher, einigen unserer Mitglieder gefallen drüfte. Daher erlaube ich mir, sie im Anhang beizulegen und hoffe, damit dem ein oder anderen ein Freude bereiten zu können. ;)


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Hallo ihr beiden,


    Vielen lieben Dank für eure hilfreichen Antworten! Nach den angeführten Daten wird es sich mit Sicherheit um genau jenen Max Kretschmann gehandelt haben. Es ist wirklich immer wieder spannend, die Geschichte hinter solchen Objekten zu erfahren.


    Nochmal herzlichen Dank und liebe Grüße,


    Adrian

    Hallo zusammen,


    Ich bekam vor kurzem drei alte Glasflaschen geschenkt, von denen sich zwei anhand der Bügelverschlüsse bekannten Brauereien in der Hofer Region zuordnen lassen. Die dritte - und interessanteste - jedoch verweist auf einen "M. Kretschmann/Hof", den ich bislang in der einschlägigen Literatur (ich dachte bspw. an einen Kommunbrauer) nicht nachweisen konnte. Spannend ist auch bei ihr der Porzellanverschluss, der die Herkunft der Flasche belegt: Demnach stammt sie aus der "Sodawasser- und Limonadenfabrik Kuttenplan" (heute Chodová Planá nahe Marienbad). Eine grobe Datierung lässt demnach das frühe 20. Jahrhundert als Entstehungszeitraum in den Fokus rücken. Weiß zufällig jemand, ob es in Hof bspw. einen Gastwirt mit Namen "Kretschmann" gab? Sicher bestünde auch die Möglichkeit, dass es sich dabei schlicht um einen Privatmann handelte, der eine seiner Flaschen entsprechend kennzeichnete, doch wollte ich, bevor ich diese Theorie in Betracht ziehe, noch einmal bei euch nachfragen.


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Das hört sich wirklich interessant an - allerdings wäre es auch gut zu wissen, was genau die FP unter "alten Gräbern" versteht: Sind tatsächlich Bestattungen entdeckt worden, oder handelt es sich dabei um Epitaphien, die man gerade während des 19. Jahrhunderts oftmals zur Abdeckung von Kanälen und anderen Hindernissen benutzt hat? Ein Blick in den BayernAtlas hat zudem den Begriff "Kappelwehr" für die entsprechende Gegend aufgebracht, wobei ich ehrlich gestehen muss, in der Hofer Stadgeschichte nicht firm genug zu sein, um daraus irgendwelche Rückschlüsse bspw. auf den ehemaligen Standort eines kleinen Gotteshaus mit angeschlossenem Friedhof ziehen zu können. Ich bin gespannt, wie sich die Sache entwickeln wird.

    Im oben genannten Werk findet auch das Kreide-Bergwerk "Hülffe Gottes" an der Saalequelle Erwähnung, das die Autoren im Rahmen ihrer Recherchen besucht hatten. Mittlerweile ist ein ausführlicher Artikel zur Geschichte dieses Betriebes mit einer eingehenden Darstellung vorhandener Quellen erschienen:
    Roßner, Adrian: Die "Hülffe Gottes" an der Saalequelle, in: Unser Fichtelgebirge 5, Wunsiedel 2015




    Liebe Grüße,


    Adrian

    Hallo Loni,


    Ich denke, die Frage nach der Sauberkeit des Wassers stellt sich nicht unbedingt: Wenn die Fleihbrücken nachgewiesen werden können und demnach gesichert existierten, ist das ein Fakt. Ob es indes tatsächlich etwas brachte, die Kleidung in verunreinigten Bachläufen zu spülen, sei dahingestellt, doch werden damals nicht viel andere Möglichkeiten existiert haben.
    Ein Beispiel aus Münchberg: Die Wasserversorgung datiert hier bei den ältesten Teilen (gemauerte Kanatsysteme unter der Ludwigstraße) in das 18. Jahrhundert. Ca. einen Meter hohe Gewölbegänge unterquerten damals den Markt und dienten als eine Art cloaca maxima, die den Unrat in die nahe Pulschnitz beförderte. Daneben konnte durch Holzrohre geschleustes Quellwasser aus zwei bis drei Schächten an verschiedenen Brunnen innerhalb der Stadt geschöpft werden. Auch hier fleihte man die Kleidung nach dem Waschen mittels hölzerner Konstruktionen an der Pulschnitz aus, wovon sich noch einige Ansichten aus den 1920er Jahren erhalten haben. Wenngleich zu dieser Zeit bereits mehrere Fabriken in den Bach entwässerten, hatte man demnach schlicht keine andere Möglichkeit, als darauf zurückzugreifen - zumal ein anderes Verständnis von "Sauberkeit" vorherrschte. Es ging nicht darum, blütenreine Hemden zu haben, sondern lediglich den gröbsten Dreck zu entfernen. Die heute verbreitete Auffassung, dass "Perls", "Anti-Flecken-Kraft" etc. wirlich alles aus der Kleidung herausbekommen müssen, war noch vor 90 Jahren vollkommen unbekannt.


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Hallo Loni,


    Ich vermute, du meinst das "Wächterische Brauhaus" (in der heutigen Auguststraße 5), das erstmals 1773 als im Besitz von Ernst Wächter befindlich nachgewiesen werden kann. Es beherbergte einen Sudkessel mit einem Fassungsvermögen von 42 Eimern und war mit 2 Kühlschiffen ausgestattet. Nach mehreren Besitzerwechseln ging das Anwesen 1871 an Lorenz Pfeifer über, der acht Jahre später auf die Ausübung des Gewerbes verzichtete. 1899 wurde das Gebäude von Jakob Brabeck zum bis heute existenten Wohnkomplex umgebaut.


    Nähere Informationen (nebst einem Bauplan) finden sich in Goßler, Wirth: "Von Kommunbrauhäusern und Brauereien", 44. Bericht des Nordoberfränkischen Vereins für Natur-, Geschichts- und Landeskunde, Hof 2000
    sowie zur Kommunbrauerei in Roßner: "Eine kurze Geschichte des Brauwesens in Münchberg", in: Münchberger Stadtmagazin Bd. 1/2016


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Hallo Anthea,


    Ich denke, dir würde Erwin Herrmanns Artikel zu Gesellschaft und Wirtschaft im frühneuzeitlichen Oberfranken sicher weiterhelfen. Er ist im Werk "Oberfranken im Spätmittelalter und zu Beginn der Neuzeit" (herausgegeben von Elisabeth Roth) abgedruckt und gibt einen guten Überblick über die Steuerbelastungen der Bauernschicht in jener Zeit, wobei auch die Hofgrößen (also Halb-, Viertel-, Achtel- etc) behandelt werden. Ich habe ihn vor einiger Zeit für eine Arbeit zum Bauernkrieg durchgearbeitet und kann dir die Scans gerne zukommen lassen, sofern du Interesse daran hast.


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Hallo zusammen,


    Nachdem ich (einmal mehr) recht kostspielige Digitalisate verschiedener Aufsätze über Google und JStor bezog, habe ich mich dazu entschlossen, meine eigenen Artikel aus verschiedenen Periodika (natürlich in Absprache mit den Verlagen und Herausgebern) kostenfrei online zugänglich zu machen. Fortan finden sich ältere Beiträge demnach unter "Publikationen" auf meiner Homepage. Viel Spaß beim Schmökern! ;)


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Ich hatte bereits im Rahmen einer Publikation zur Lokalbahn Zell-Münchberg Kontakt mit dem DB-Museum in Nürnberg, dem das Archiv und die Bibliothek angegliedert sind. Allein aufgrund der Freundlichkeit der Mitarbeiter und die bloße Zahl der Bestände kann ich einen Besuch nur empfehlen. Werktags sind die Sammlungen nach Voranmeldung jederzeit zu besichtigen.


    Liebe Grüße,


    Adrian