Verdiente fränkische Heimatforscher

  • Ich habe die Wikipedia-Artikel über einige verdiente fränkische Heimatforscher erstellt, bzw. erweitert. Vielleicht interessiert es Euch ja:


    Darüber hinaus habe ich noch Wikipedia-Beiträge über folgende Forscherkollegen gefunden:

    Es gibt sicher noch weitere Persönlichkeiten, die mit einem Artikel in der Wikipedia vertreten sein sollten.
    Mir fallen da z.B. Hans Hofner, Hans Höllerich, Karl Dietel, Ernst Dietlein, Karl Dill, Johannes Schlund oder
    Ernst Zeh ein. Vielleicht könnt Ihr ja auch den einen oder anderen doch auch überörtlich bedeutsamen
    Lokalmatador nennen, der in der Reihe fehlt und den Ihr vielleicht sogar bearbeiten wollt.

  • Mir würden noch folgende einfallen:


    Enoch Widmann (Hofer Stadtchronik 1592)


    Jobst Christoph Rüthner (Hofer Stadtchronik für die Jahre 1633 bis 1643)


    Christian August Kirsch (Heimatforscher Hofs um 1900)


    Dr. Ernst Dietlein (Gründer des Hofer Stadtarchivs und Begründer der Reihe "Chronik der Stadt Hof")


    Heinrich Schuberth (Heimatforscher Hof und Umgebung seit etwa 1920)


    Friedrich Ebert (Hofer Stadthistoriker 1950er Jahre bis 1970er Jahre)


    Dr. Axel Herrmann (Hofer Stadthistoriker ab 1980er Jahren)


    Natürlich muss in jedem Falle abgewogen werden, welche Verdienste eine Person hat und welche Probleme sie uns heutigen bereitet. Siehe etwa die strittige Diskussion über die Dr- Dietlein-Straße in Hof!

  • Ich habe die Wikipedia-Artikel über einige verdiente fränkische Heimatforscher erstellt, bzw. erweitert. Vielleicht interessiert es Euch ja:


    Darüber hinaus habe ich noch Wikipedia-Beiträge über folgende Forscherkollegen gefunden:

    Es gibt sicher noch weitere Persönlichkeiten, die mit einem Artikel in der Wikipedia vertreten sein sollten.
    Mir fallen da z.B. Hans Hofner, Hans Höllerich, Karl Dietel, Ernst Dietlein, Karl Dill, Johannes Schlund oder
    Ernst Zeh ein. Vielleicht könnt Ihr ja auch den einen oder anderen doch auch überörtlich bedeutsamen
    Lokalmatador nennen, der in der Reihe fehlt und den Ihr vielleicht sogar bearbeiten wollt.

    Wenn man diese Liste erweitern möchte, dann kann man auch gern hier noch einmal einige Vertreter durcharbeiten:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Heimatforscher


  • Aktuelle Diskussion zur Benennung eine Straße in Hof nach Dietlein:


    http://www.frankenpost.de/loka…hof-stadt/art2390,1985662

    Fränkische Wahrheit: Zwei Besatzungsmächte haben wir gehabt - die Amerikaner und die Bayern. Die Amerikaner sind wir los.

  • Ich wollte lediglich auf die vom Stadtrat der Linken, Herrn Etzel, angestossene Diskussion hinweisen.


    Die bis heute andauernde Verehrung Dietleins hat Dr. Kluge mal so schön in folgendem Satz zusammengefasst: "Trotz seiner Weltanschauung, die aus jeder Zeile seines umfangreichen literarischen Werkes spricht, wird er bis heute hoch verehrt, denn er ist der Protagonist derjenigen, die versucht haben, der Region Selbstbewußtsein durch ein spezifisches Bild der Heimatgeschichte zu verschaffen".
    (Kluge, Arnd (Hrsg.): Kleine Geschichte der Hofer Region, Hof 2010, S. 68/69).


    Die Chronik von Dietlein wird man bei der Beschäftigung mit der Hofer Geschichte nicht unter den Tisch fallen lassen können, obwohl sie manchmal kaum erträglich in nationalistischen Tönen schwelgt. Was mich an seiner "Chronik" mehr stört, ist das weitgehende Fehlen von Quellenangaben und Belegen. Das macht es oft sehr schwer, mit einzelnen Fakten weiterzuarbeiten. Man tut gut daran, bei Dietlein genannte Daten möglichst durch eine weitere Quelle abzusichern, soweit das möglich ist.


    Wenn man den Begriff "Nazi-Aktivist" an den von der betreffenden Person während der "tausend Jahre" gehaltenen Reden festmacht, müsste man in Hof noch andere Umbenennungen vornehmen - angefangen bei der "General-Hüttner-Kaserne". Hüttner hat es an öffentllichen Treuebekundungen zum "Führer" nicht fehlen lassen, obwohl er als Offizier sich hier problemlos hätte zurückhalten können. Hüttner wurde in dienstlichen Beurteilungen als "überzeugter Nationalsozialist" und "vom Nationalsozialismus überzeugter soldatischer Führer" beschrieben. Hüttner schreibt noch 1953 in einem Lebenslauf, daß er im Januar 1933 "zur Erhebung mit seiner Kompanie als Wachtruppe nach Berlin kommandiert war", mit Erhebung ist hier im nationalsozialistischen Sprachgebrauch die Machtergreifung Hitler gemeint (Eigenhändig geschriebener Lebenslauf Hüttners, Stadtarchiv Hof, L/H 52). Auf entsprechende Anregungen zur Umbenennung der Kaserne reagierte der damalige (SPD-) Oberbürgermeister mit den Worten: "Mir geht die Standortsicherung vor. Ich mache im Hofer Stadtrat keine Stimmung, um den Namen der Hofer Kaserne zu ändern" (Hofer Anzeiger vom 12.03.1999.


    Allerdings sind andere bayerische Städte im Umgang mit Persönlichkeiten aus der Nazi-Vergangenheit noch wesentlich entspannter. Ich wohne zur Zeit in Mühldorf am Inn. Hier wurde der von 1937 bis 1945 amtierende NSDAP-Bürgermeister (ebenfalls ein evangelischer Pfarrer) im Jahre 1952 wieder zum Bürgermeister gewählt, amtierte bis 1966 und wurde 1971 zum Ehrenbürger ernannt. Zugute halten muß man ihm allerdings, daß er 1945 persönlich die Stadt kampflos an die Amerikaner übergeben hat.

    Fränkische Wahrheit: Zwei Besatzungsmächte haben wir gehabt - die Amerikaner und die Bayern. Die Amerikaner sind wir los.

  • Die Diskussion zur Umbenennung der Dr. Dietlein-Straße scheint momentan zumindest im Stadtrat abgeschlossen zu sein:



    Hallo,


    ist schon wieder überholt!


    Auf einer Bürgerversammlung wurde erneut ein Antrag zur Umbenennung bzw. zur Aufhebung des letzen Beschlusses des Stadtrates gestellt. Da dieser Antrag durch die Versammlung angenommen wurde, muss der Stadtrat das Thema nochmals behandeln.


    LG Dieter



  • OB Fichtner will "sorgfältige Prüfung"


    http://www.frankenpost.de/loka…hof-stadt/art2390,2150313


    Ich zitiere aus diesem Artikel:
    "...wolle er, Fichtner, - "in Übereinstimmung mit dem Haupt- und Finanzausschuss" - veranlassen, dass sich Heimatgeschichtler "intensiv mit dem Wirken Dietleins aus heutiger Sicht befasst".


    Abgesehen von dem grammatikalischen Schnitzer im Originaltext: Hier bietet sich doch die Chance, für engagierte Mitglieder des Langnamenvereins (oder sonstige Interessierte) objektiv das Wirken Dietleins z.B. im Hinblick auf die Bedeutung seiner "Chronik" für die moderne Regionalgeschichtschreibung und im Lichte seines Engagements während des Dritten Reiches zu beschreiben.


    Material dazu dürfte es genug geben, z.B. liegt der Nachlass Dietleins im Stadtarchiv (Signatur N 1). Ich habe mir allerdings sagen lassen, dass vieles davon in einer heute nicht mehr üblichen Stenographie verfasst sein soll.

    Fränkische Wahrheit: Zwei Besatzungsmächte haben wir gehabt - die Amerikaner und die Bayern. Die Amerikaner sind wir los.


  • Wie die Frankenpost am 18.10.2012 berichtet will sich nun auch das evangelische Dekanat Hof mit der Geschichte Vita von Dr. Ernst Dietlein beschäftigen.


    Der evangelische Dekan Günter Saalfrank richtete deshalb eine Anfrage an das Institut für neuere Kirchengeschichte der Universität Erlangen-Nürnberg; welches wahrscheinlich bis nächstes Jahr eine Ausarbeitung über die Person Dr. Dietlein erstellen wird.


    Das Thema einer möglichen Umbenennung der Dr.-Dietlein-Straße in Hof wurde von der Tagesordnung der Sitzung des Hofer Stadtrates am 19.10.2012 genommen. Allerdings muss eine zeitnahe Behandlung im Stadtrat, auf Grund des Beschlusses der Bürgerversammlung, erfolgen. Auch die Namensgebung für die "General-Hüttner-Kaserne" wird nun erneut zur Diskussion gestellt.

  • Ich finde, die Zeit ist zu sehr vorangeschritten, um jetzt noch die Dr.-Dietlein-Straße umzubenennen. Früher hat man Straßen umbenannt, auch um zu vertuschen oder das Gewissen der Stadt reinzuwaschen. Heutzutage gehört sich ein anderer, reiferer Umgang damit, finde ich. Das heißt, man sollte an in der Straße Schilder anbringen, die sich mit der Person und den Verdiensten des Dr. Dietlein beschäftigen und genauso auch seine Umstrittenheit und seine Unrühmlichkeiten während der Nazi-Zeit erwähnen. Auch in sämtlicher Literatur, die die Straße erwähnt, sollte dies, wenn möglich, passieren. Was meint ihr dazu?

  • Harald, da hast du Recht, um das geht es mir auch. Wenn man den Namen streicht, ist auch die Auseinandersetzung damit weg. Außerdem, wenn man einmal mit dem Umbenennen anfängt, dann hört es vielleicht nicht mehr auf. Dann findet man irgendwann die Straßennamen allgemein nicht mehr gut, die zwischen 1933 und 1945 vergeben wurden.

  • Kleines Mosaiksteinchen zum "Wirken" Dietleins im 3. Reich:
    Helmut Schuh schreibt im Buch "Hofer Vereine", Band 2 auf S. 260 unter der Rubrik "Privilegierte Scheiben-Schützen-Gesellschaft von 1432" zum 500-jährigen Jubiläum der Gesellsachaft 1933 und der Einweihung der Schießanlage am Labyrinth:
    "Eine Woche vor dem Fest hatte man im angrenzenden "Adolf-Hitler-Hain" einen "Adolf-Hitler-Gedenkstein" im Beisein des SS-Sturmbannes III/41 eingeweiht. Die Festrede hielt Stadtarchiv Ernst Dietlein."
    Als Quelle wird angegeben Hofer Anzeiger vom 19.6.1933.

    Fränkische Wahrheit: Zwei Besatzungsmächte haben wir gehabt - die Amerikaner und die Bayern. Die Amerikaner sind wir los.

  • Adrian Rossner hat mal eine Führung in Münchberg zum Thema 3. Reich gemacht, gibt es das für Hof auch.


    Ja - gibt es von Dr. Kluge in der Reihe "Zehn Spaziergänge durch die Hofer Vergangenheit" (Nr. 7).


    Siehe auf der Website des Stadtarchivs Hof:
    http://www.hof.de/hof/hof_deu/leben/spaziergaenge.html


    bzw. als PDF im Anhang.

    Dateien

    Fränkische Wahrheit: Zwei Besatzungsmächte haben wir gehabt - die Amerikaner und die Bayern. Die Amerikaner sind wir los.

  • Der letzte Stand der Angelegenheit (soweit mir bekannt) ist, dass im Auftrag der Stadt Hof eine Kommission von Fachleuten (nicht das Stadtarchiv! hier gibt es vermutlich keine Fachleute...) gebildet wird, die ein Gutachten zu Dietlein schreiben soll. Das ev.-luth. Dekanat möchte Fachleute an der Universität beauftragen, die Dietleins Verdienste suchen sollen. Die Doktorarbeit von Björn Mensing (Mitarbeiter der ev. Kirche in Bayreuth) über die ev.-luth. bayerischen Pfarrer 1933 bis 1945 scheint nicht bekannt zu sein. Wir dürfen gespannt sein, wie lange die gründlichen Forschungen dauern. Ob die Diskussion bis dahin eingeschlafen ist?


    Noch ein Nachtrag: Straßen und Kasernen werden benannt, um den Nachlebenden zum Vorbild zu dienen. Worin besteht hier das Vorbild? Ist es so schlimm, wenn man irgendwann entdeckt, dass es mit dem Vorbild nicht so weit her war, und dann eine Entscheidung revidiert? Das zeugt doch eigentlich von Größe! Schade, dass die öffentlich geführte Diskussion in der Frankenpost bisher wieder einmal entlang der Parteilinien und politischen "Lagergrenzen" verlief. Das Thema NS-Zeit sollte doch eigentlich für alle Demokraten ein gemeinsames Anliegen sein. Auch wenn Dietlein und Hüttner welche "von uns" waren, können wir uns doch kraft besseren Wissens inzwischen von ihrem damaligen Handeln distanzieren, ohne gleich die eigene Familie oder Stadt zu verraten. Nur kleine Kinder glauben doch noch, dass in ihrer Familie oder Umgebung alles "gut" sei. Also, worin besteht eigentlich das Problem?

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