Seulbitz an der Saale - Kleine Chronik

  • Da weiter unten im Forum eine momentane Untätigkeit im Forum beklagt wurde, möchte ich etwas Aktivität an den Tag legen.
    Vor einigen Jahren habe ich für einen Verwandten, der damals in Seulbitz wohnte, eine kleine Chronik dieser Ortschaft erstellt und stelle sie gerne hier im Forum zur Verfügung.

    Dateien

    • Seulbitz.pdf

      (68,25 kB, 359 Mal heruntergeladen, zuletzt: )

    Fränkische Wahrheit: Zwei Besatzungsmächte haben wir gehabt - die Amerikaner und die Bayern. Die Amerikaner sind wir los.

  • Ich habe mal in den mir vorliegenden geographischen Nachschlagewerken des 19. Jahrhunderts zur Schreibweise des Ortsnamens "Seulbitz" nachgeschlagen und habe folgende Varianten gefunden:


    Adresse- und Handbuch für Oberfranken im Königreiche Bayern, Bayreuth1838, S, 77:
    Seulbiz


    Johann Ludwig Amhof: Alphabetisches Register über sämtliche Ortsbenennungen in Oberfranken, Bayreuth 1842, S.63:
    Seulbitz


    Eugen Hartmann: Geographisch-statistisches Orts- und Postlexicon für Oberfranken, Augsburg 1865, S.78:
    Seulbitz



    "Seilbitz" taucht nirgends auf.


    Grüsse
    Jörg

    Fränkische Wahrheit: Zwei Besatzungsmächte haben wir gehabt - die Amerikaner und die Bayern. Die Amerikaner sind wir los.



  • Ich habe im Internet/Google folgende Quellen gefunden:


    Archiv für Geschichte von Oberfranken, Band 27, Ausgabe 3, Seite 150
    "Seulbitz a. Saale, 1317 Slewitz ...; 1413 Seilbitz ..."


    Im Adresse- und Handbuch für Oberfranken im Königreiche Bayern ( 1838 ) wird auf Seite 249 unter Schwarzenbach a.d. Saale Seilbitz genannt.


    Auch der Verein für Computergenealogie nennt für Seulbitz - Seilbitz als weitere Schreibweise; http://gov.genealogy.net/item/show/SEUITZ_W8661


    Ebenso wird Seilbitz in einer Urkunde des Kloster Waldsassen vom 8. Juni 1358 genannt:
    "Regest:
    Chuncz von Weiselstorf [Weissdorf, BA Münchberg Obfr.] gibt das Burggut Hausgruen [Hausgrün, abg., bei Martinlamitz, BA Hof], sein Teil von einem Lehen des Klosters Waldsassen, das er mit seinem Bruder innehatte, um seiner Seele willen den geistlichen Frauen des Klosters zu der Himelcron [Himmelskron, BA Berneck Obfr.] zu eigen, nachdem das Kloster zu Waldsassen darauf verzichtet hat, wogegen er mit seiner Frau Kuengunt das "Vreisz"-Gut [Fraisch] zu Seilbitz [Seulbitz a.d.Saale, BA Münchberg] vom Kloster zu Waldsassen als Burggut zu Lehen empfängt, auf dem Ulreich der Wildner saß."
    http://www.portafontium.de/cha…r-waldsassen-urkunden-382 oder auch hier http://www.mom-ca.uni-koeln.de…Am/Waldsassen/382/charter


    Im Findmittelbuch des Stadtarchiv Bayreuth, Stadt- und Gerichtsbücher 15. Jh. und 16.Jh. Seite 368 findet sich:
    "B 9/268
    Hans Weber zu „Ofenhausen“ und die mit Hans Hirschman zu Seulbitz („Seilbitz“)
    sowie Wilhelm Castner verheirateten Anna und Margaretha, die Kinder des
    verstorbenen Bürgers Georg Weber, quittieren ihren beiden Vormündern die
    Vormundschaftsverwaltung und den Empfang ihrer Erbteile. 14.06.1569"
    http://www.bayreuth.de/files/p…t_und_Gerichtsbuecher.pdf


  • [font='Verdana, Helvetica, sans-serif'][size=10]Ich habe im Internet/Google folgende Quellen gefunden:


    ....Im Adresse- und Handbuch für Oberfranken im Königreiche Bayern ( 1838 ) wird auf Seite 249 unter Schwarzenbach a.d. Saale Seilbitz genannt.


    'Im gleichen Buch auf S. 77: Seulbiz (ohne t) - siehe meine Mail oben


    Zitat

    Auch der Verein für Computergenealogie nennt für Seulbitz - Seilbitz als weitere Schreibweise; http://gov.genealogy.net/item/show/SEUITZ_W8661


    Leider ohne Quellenangabe


    Zitat

    Im Findmittelbuch des Stadtarchiv Bayreuth, Stadt- und Gerichtsbücher 15. Jh. und 16.Jh. Seite 368 findet sich:
    "B 9/268
    Hans Weber zu „Ofenhausen“ und die mit Hans Hirschman zu Seulbitz („Seilbitz“)
    sowie Wilhelm Castner verheirateten Anna und Margaretha, die Kinder des
    verstorbenen Bürgers Georg Weber, quittieren ihren beiden Vormündern die
    Vormundschaftsverwaltung und den Empfang ihrer Erbteile. 14.06.1569"


    Bei den Einträgen in diesem Bayreuther Findbuch geht es mit hoher Wahrscheinlichkeit um SEULBITZ bei Bayreuth, heute Stadtteil von Bayreuth und nicht um das hier diskutierte SEULBITZ an der sächsischen Saale.


    Grüsse
    Jörg

    Fränkische Wahrheit: Zwei Besatzungsmächte haben wir gehabt - die Amerikaner und die Bayern. Die Amerikaner sind wir los.


  • Bei den Einträgen in diesem Bayreuther Findbuch geht es mit hoher Wahrscheinlichkeit um SEULBITZ bei Bayreuth, heute Stadtteil von Bayreuth und nicht um das hier diskutierte SEULBITZ an der sächsischen Saale.


    Grüsse
    Jörg


    Hab ich auch schon vermutet, dass es sich um verschiedene Orte handeln könnte, wobei ich den Ortsteil von Bayreuth nicht kannte.


    'Im gleichen Buch auf S. 77: Seulbiz (ohne t) - siehe meine Mail oben


    OK, habe das Buch selbst nicht hier, aber scheinbar war damals die Bezeichnung Seilbitz bekannt.

  • [font='Verdana, Helvetica, sans-serif'][size=10]


    Ebenso wird Seilbitz in einer Urkunde des Kloster Waldsassen vom 8. Juni 1358 genannt:
    "Regest:
    Chuncz von Weiselstorf [Weissdorf, BA Münchberg Obfr.] gibt das Burggut Hausgruen [Hausgrün, abg., bei Martinlamitz, BA Hof], sein Teil von einem Lehen des Klosters Waldsassen, das er mit seinem Bruder innehatte, um seiner Seele willen den geistlichen Frauen des Klosters zu der Himelcron [Himmelskron, BA Berneck Obfr.] zu eigen, nachdem das Kloster zu Waldsassen darauf verzichtet hat, wogegen er mit seiner Frau Kuengunt das "Vreisz"-Gut [Fraisch] zu Seilbitz [Seulbitz a.d.Saale, BA Münchberg] vom Kloster zu Waldsassen als Burggut zu Lehen empfängt, auf dem Ulreich der Wildner saß."
    http://www.portafontium.de/cha…r-waldsassen-urkunden-382 oder auch hier http://www.mom-ca.uni-koeln.de…Am/Waldsassen/382/charter


    Diese Familie " "Vreisz"-Gut [Fraisch] zu Seilbitz [Seulbitz a.d.Saale, BA Münchberg] " taucht mehrfach auf, auch in unterschiedlicher Schreibweise und auch ohne eine direkte Zuordnung zum Ort Seilbitz. Leider habe ich mir die Fundorte nicht notiert. Aber vielleicht kann man ja über das Kloster Waldsassen oder die Weiselstorf mehr finden. Oder handelt es sich auch hier um einen anderen Ort?


    LG Dieter

  • Hallo Dieter,


    in diesem Fall würde ich tatsächlich von Seulbitz an der Saale ausgehen, da die anderen genannten Orte auch in der Umgebung liegen (Weißdorf, Martinlamitz usw.)


    Grüsse
    Jörg

    Fränkische Wahrheit: Zwei Besatzungsmächte haben wir gehabt - die Amerikaner und die Bayern. Die Amerikaner sind wir los.

  • Hallo zusammen,


    ich hab hier noch einige Belege und Informationen zur Entwicklung des ON Seulbitz:


    Belege zu Seulbitz a. d. Saale:


    [1332-1340] zu Slewitz (Leh. Henneb. A, 352)
    1399 (Leh.B. 1398-1420) ob Seilwitz (Slav.dt. Sprachk., 209)
    1408 Seylwitz (HAB Münchberg, 10)
    1413 Seilbitz
    1415 Zeilwiz
    1416 Selwiz unter Munchperg
    1420 Seilbitz
    1421 zu Seilwiz unter Upro?d
    1425 Seylwiz im ampte zu Munchperg gelegen
    1437, 1439 Seilwitz
    1468 Seylbitz
    1477 Seilbitz
    1507 Dorf Seulbitz
    1692 Seilbitz
    (Bis auf die ersten 3 Belege nach Ziegelhöfer/Hey, S. 150 zitiert. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, das diese Belege oftmals aus mangelhaften Quelleneditionen stammen. Der Beleg [zu 1102-1139] Salwiz gehört wohl zu Selbitz (Lkr. Bayreuth) und kann aus sprachl. Gründen nicht zu den beiden Seulbitz gehören).


    Und hier noch, der Vollständigkeit halber, die wichtigsten Belege zu Seulbitz bei Bayreuth:


    1035 vicum nomine Silevvize ... in pago Ratenzgouue
    1251 villas que ... Sylewiz ... uocantur [Papsturkunde!]
    [ca. 1398] Seÿlwicz
    1451 Zeylwitz bey Beyrewt
    1510 Sewlwitz
    1595 zu Seülbitzs ... zu Seilbizs
    1616 zue Seülbiz (alle Belege: Slav.dt. Sprachkontaktforschung 2, 207f.)


    mundartlich: sâew?ds


    Laut E. Eichler handelt es sich bei den Belegen mit eu, ew, die seit dem 16. Jh. begegnen, um eine sogenannte "hyperkorrekte Schreibung", die von der mundartlichen Form abweicht.


    Lit.: Ziegelhöfer/Hey: Die Ortsnamen des ehemaligen Fürstentums Bayreuth, 1920
    Eichler/Greule/Janka/Schuh: Beiträge zur slavisch-deutschen Sprachkontaktforschung. Landkreis Bayreuth, 2006
    Mötsch/Witter: Die ältesten Lehnsbücher der Grafen von Henneberg (=Veröffentlichung aus Thüringischen Staatsarchiven 2), Weimar 1996
    Haberlah-Pohl: HAB Münchberg, 2011

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