Wikipedia als Quelle der Heimatforschung?

  • Hallo zusammen,


    Gerade in der Schule wird immer sehr viel Wert darauf gelegt den Kindern mehr oder weniger einzubläuen, dass die Wikipedia nicht als Quelle für Referate etc. genutzt werden darf/soll. Zwar ist sie nicht auf allen Gebieten das "Gelbe vom Ei", doch bietet sie gerade für die Heimatforschung die Möglichkeit eigene Arbeiten kostenfrei einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Wer jedoch Wert darauf legt, dass sein Name mit einem Artikel in Verbindung gebracht wird, der wird bei der WP sehr schnell enttäuscht: Für die geleistete Arbeit bekommt man weder eine "Belohnung", noch ist es erlaubt eigene Beiträge zu signieren. Wer damit leben kann, sollte sich die WP unbedingt einmal genauer ansehen!


    Adrian Roßner

  • Kleiner Tip von mir zu Wikipedia:


    Man kann interessante Artikel über einen Link "Buch erstellen" zusammenstellen und dann als Taschenbuch drucken lassen. Genial einfach gemacht und das Buch ist in einwandfreier Qualität.


    Hab mir erst 300 S. zusammengestellt über ein bestimmtes Thema und drucken lassen. Geht alles automatisch, nur noch Titel, Titelbild und Farbe auswählen und nach 3 Tagen ist es im Briefkasten. Die 300 S. kosten s/w nur 16,90 Euro. Farbig allerdings 32 Euro. Das Buch hat dann sogar ein Inhaltsverzeichnis, Quellenverzeichnis und einen alphabetisch geordneten Index.


    Ich gehöre halt noch zu den altmodischen Menschen, die lieber ein gedrucktes Buch in der Hand halten.


    Gruß aus Gefrees


    Markus

  • Hallo,


    ich kann Herrn Roßner nur Recht geben, in einigen Bereichen ist Wikipedia nicht schlecht. Ob für die Geschichtsforschung WP sinnvoll ist kann ich nicht wirklich sagen, da ich bei wissenschaftlichen Arbeiten jeglicher Art Büchern den Vorzug gebe.


    LG

  • Hallo Bersimo,


    Vielen Dank für deinen Beitrag! Ich möchte an dieser Stelle noch einmal kurz auf meinen obigen Beitrag eingehen und etwas, wie ich finde, wichtiges ergänzen: Die Wikipedia ist kein wissenschaftliches Medium! Gerade bei "richtigen" Arbeiten, wie Bersimo sie erwähnt hat, kann sie demnach nicht als "Literatur" dienen. Es geht also auch heute, im digitalen Zeitalter, nichts über gedruckte und vor allem von Korrektoren auf Fehler überprüfte Bücher.


    Liebe Grüße,


    Adrian

  • Wikipedia ist sicher keine Quelle im wissenschaftlichen Sinne, die man in einer einigermassen seriösen Arbeit als (einzigen) Beleg zitieren kann. Zudem sind die Artikel in Wikipedia von höchst unterschiedlicher Qualität - hier ist also "quellenkritische" Bewertung angesagt, die allerdings dadurch erschwert wird, daß man über den Autor des Artikels kaum etwas erfährt.


    ich schätze Wikipedia trotzdem als Informationsquelle neben anderen Möglichkeiten. Man kann sich häufig recht schnell einen Überblick verschaffen, um von hier aus zur Literatur und zu den Quellen vorzustossen.


    Unkritische Übernahme von Wikipedia-Artikeln kann allerdings böse ins Auge gehen, was folgende kleine Geschichte belegt: Ich bin als ehrenamtlicher Prüfer bei der IHK für Meister- und Facharbeiterprüfungen eingesetzt. In einem Beruf ist als Teil der Abschlußprüfung eine Facharbeit zu erstellen. Mir legte vor etwa einem Jahr ein Prüfling eine Arbeit vor, die mir vom Text her seltsam bekannt vorkam. Als ich auf der zweiten Seite völlig zusammenhanglos im Text einige Bildunterschriften und einen Link zu Wikisource entdeckte, war mir klar, woher ich den Text kannte. Der Prüfling hatte einfach den sein Thema betreffenden Wikipedia-Artikel per copy and paste übernommen und dabei versehentlich auch die Bildunterschriften und die Links mit kopiert. Nicht nur daß er sich selbst keine Arbeit mit der Erarbeitung gemacht hatte, er war auch zu faul gewesen, den kopierten Text zu überarbeiten und die Links usw. rauszuschmeißen. Endergebnis: Note 6 für die Facharbeit und damit durch die Prüfung gefallen.

    Fränkische Wahrheit: Zwei Besatzungsmächte haben wir gehabt - die Amerikaner und die Bayern. Die Amerikaner sind wir los.

  • Ich kann allen nur zustimmen.


    WP als Quelle allen Wissens zu nutzen ist leichtsinnig und zeugt nicht gerade von Intelligenz. WP zu nutzen, um einen Überblick zu erhalten finde ich wiederum nicht schlecht. Man stößt dabei durchaus auch auf Quellen, welche man noch nicht kennt und kann diese dann nutzen. Alles in Allem ist es ein Medium, das manche Arbeit erleichtert, das man aber nicht als der Weisheit letzten Schluss betrachten darf.

  • Leider ist Wikipedia inzwischen ein Werbemedium geworden. Den Eintrag über meine Person z.B. hat mein Verlag eingestellt, um für "seinen" Autor zu werben. Ein Verlag hat mich mal aufgefordert, meine Veröffentlichung bei ihm an alle möglichen Wikipedia-Artikel anzuhängen als Literaturangabe, damit der Buchabsatz steigt. Von Objektivität der Einträge also keine Spur. Diese Verfahrensweisen merken auch die Administratoren von Wikipedia nicht.

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