Hofer Landbuch

  • Liebe Freunde der Wüstungs- und Ortsnamensforschung,


    beim Stöbern in den Archivalien bin ich auf unten stehenden Text gestoßen. Einige der unten genannten Ortschaften sind mir nicht bekannt. Also müssen sie nach 1502 wüst gefallen sein. Interessant auch, wie sich die Schreibweise geändert hat. (Dürenthal halte ich für Dörnthal. Haidmannsgrün für Hadermannsgrün etc. einige Ortschaften zählen zum heutigen LK. SOK bsw. Plintendorf)


    Quelle:Geheimes Hausarchiv Plassenburg (GHAP)



    Weiß von euch jemand, um welche Mängel es sich da gehandelt hat?


    Bei der Erneuerung des Hofer Landbuchs festgestellte Mängel, auch für Naila und Rehau


    - Gehefteter Folioband


    Enthält: die Orte Alte Stadt, Autengrün, Berg, Bergles, Bernstein, Blosenberg, Brey,
    Braunstein, Bruck, Brunn, Buch, Connersreut, Döberliz, Dohlein, Draisendorf, Drogenau,
    Drosendorf, Dürenthal, Eisenbuhl, Engelhardtsgrün, Eppenreuut, Eppleins, Fattigau,
    Feiltsch, Fichtig, Firsa, Flettersreut, Formreuth, Forba, Freesen, Froschgrün, Gattersdorf,
    Gabersreut, Gefell, Göpfersreuth, Göpfersgrün, Godiz, Gottmannsgrün, Griesbach,
    Groba, Grun, Gumpersreuth, Hag, Haidmannsgrün, Hartungs, Hayd, Hedlizgrün,
    Hertmannsreut, Hirschberg, Hof, Hofeck, Hohendorf, Hunsrück, Isar, Issigau,
    Kautendorf, Klögelmühl, Kirchgattendorf, Kischwitz, Ködiz, Kozau, Krebes, Knollbühl,
    Lamiz, Langenbach, Lauterbach, Leunbniz, Leupoldsgrün, Linden, Lodenreut, Liphardts,
    Losau, Markhammersgrün, Martinlamitz, Martinsreut, Mislareuth, Mittelhammer,
    Mödlareuth, Moos, Mühl, Münchenreut, Muschendorf, Naila, Nemptschau, Neuhau,
    Neuhof, Neukirchen, Oberhallenstein, Obernpferd, Osseck, Ottengrün, Pferd, Pirk,
    Pettersberg, Pilgramsreuth, Plintendorf, Posseck, Pretschenreut, Prey, Quellenreut,
    Ramolsreut, Reichenbach, Regnizlosau, Rehau, Reuenmühle, Rotenburg, Rodesgrün,
    Rudolfstein, Sachsen, Sachsgrün, Schalkenreut, Schlegel, Schönlind, Schollenreut,
    Schnarchenreut, Schwarzenbach a.d. Saale, Schwarzenbach a. Wald, Seuckenreut, Selbiz,
    Seulwiz, Seyfriedsreut, Silberbach, Staudenmühl, Stobersreuth, Swirsendorf, Taubereis,
    Techengrün, Tiebengrün, Tiefendorf, Töpen, Treuersgrün, Trogen, Unterhallenstein,
    Unterpferd, Ventzka, Viersau, Walpersreuth, Welbersbach, Weinliz, Wiedersberg,
    Wildenau, Wölbatendorf, Woya, Wurlitz, Wyrck, Zedlasgrün, Zedwiz, Zöbern
    Im Jahre 1502

  • Hallo Eva,


    ich kann nur zu einigen Orten Erklärungsversuche liefern:


    Alte Stadt, - die "Alte Stadt" (Altstadt) von Hof, die damals noch eigenständige Gemeinde war.


    Dohlein - Döhlau bei Hof?


    Feiltsch - Feilitzsch?


    Fichtig - in Rehau gab einen Ortsteil "Fichtig", hier sind sicher aber auch andere Erklärung denkbar.


    Gattersdorf - Gattendorf ostwärts Hof?


    Gottmannsgrün - Wahrscheinlich Gottmannsgrün bei Berg. Das Gottsmannsgrün bei Schwarzenbach am Wald wird in den Urkunden bis 1542 durchgehend als "Gotzmannsgrün" geschrieben, dann wechselnd als "Gottsmannsgrün" und "Gotzmannsgrün" und ab 1597 durchgehend als "Gottsmannsgrün".


    Hertmannsreut - Hartmannsreuth ostwärts Hof?


    Kischwitz - Kühschwitz bei Rehau?


    Ködiz, - Köditz bei Hof?


    Kozau, - Oberkotzau?


    Liphardts - Lipperts bei Leupoldsgrün?


    Nemptschau - Nentschau nördlich Regnitzlosau?


    Oberhallenstein - Oberhallerstein / Hallerstein südlich Schwarzenbach an der Saale?


    Seulwiz - Seulbitz an der Saale? Der Ortsteil nördlich der Saale gehörte bis 1797 organisatorisch zum Hofer Raum, der Bereich südlich der Saale zu Münchberg. Erst 1797 wurde die gesamte Ortschaft dem Kammeramt Münchberg zugeschlagen.
    Allerdings ist mir die Schreibweise "Seulwiz" noch nicht begegnet.


    Tiebengrün - Tiefengrün


    Unterhallenstein- Unterhallerstein / Hallerstein südlich Schwarzenbach an der Saale


    Viersau - Vierschau, westlich Regnitzlosau


    Grüße
    Jörg

    Fränkische Wahrheit: Zwei Besatzungsmächte haben wir gehabt - die Amerikaner und die Bayern. Die Amerikaner sind wir los.

  • Hallo Eva,


    einige Orte lassen sich recht sicher zuordnen:


    - Flettersreut = Fletschenreuth (1468 Fletterßreutt)
    - Firsa = Vierschau (1502 Firsa, Firßa, Virsa)
    - Forba = Förbau (1420 Vorweyn, 1526 Forba, 1552 Färbaw)
    - Godiz = Joditz (1398 Goditz)
    - Leubnitz = Leimitz (Gde. Stadt Hof, 1448 lewbnicz, 1479 Leumbnitz)
    - Muschendorf = Moschendorf (Gde. Stadt Hof, 1486 Muschendorf)
    - Swirsendorf = Schwesendorf (1472 Swirßendorf)
    - Weinliz = Weinzlitz (1632 Weinsliz, Weinschliz)


    Quelle u. a.: Höllerich: Rehau-Selb, HONB.
    Ziegelhöfer/Hey: Ortsnamen d. ehem. Fürstentums Bayreuth.


    Unsicher ist die Zuordnung von:


    - Formreuth = Fohrenreuth (1502 Fornreut, 1543 Fornnreut)
    - Prey, Brey = Prex (1502 Brex)
    - Taubereis = Tauperlitz (1502 Thawperlitz)


    Einige Orte liegen in Sachsen bzw. Thüringen:


    - Drosendorf = Droßdorf (1441 Drossendorff, nö. Oelnitz)
    - Freesen = Frössen (Stadt Gefell, Saale-Orla-Kreis, 1369 Fressen) ?
    - Groba = Grobau (1467 Groba, sw. Plauen)
    - Krebes = Krebes (Gde. Weischlitz, Vogtlandkreis)
    - Mislareuth = Mißlareuth (s. Mühltroff)
    - Posseck = Posseck (1340 Possek, sw. Plauen)
    - Techengrün = Dechengrün (1425 Techengrune, w. Oelsnitz)
    - Ventzka = Venzka (Saale-Orla-Kreis, Thür.)
    - Zedlasgrün = Zettlarsgrün (1524 Zedtlaßgruhnn, sw. Oelsnitz)
    - Zöbern = Zöbern (Groß-, Klein-) (w. Oelsnitz)


    Quelle: Ernst Eichler: Die slawischen Ortsnamen des Vogtlandes. In: Beiträge zur deutsch-slawischen Namenforschung (1955-1981).


    Grüße
    Ingo

  • Hallo Jörg und Ingo,


    vielen Dank für eure Ausführungen. Jetzt mach ich mich mal an die Arbeit.


    Zunächst die Orte die ich überhaupt nicht bzw. sehr schlecht zuordnen kann mit vorsichtigen Zuordnungsversuchen:


    Braunstein
    Fichtig - allerdings gibt es bei uns noch heute einen Weiler "Fichten". (Zur Gemeinde Bad Steben gehörig) Wie Jörg schon erwähnt hat, gibt es diesen Namen öfters.
    Formreuth - Fohrenreuth - Hier teile ich Ingo`s Ansicht.
    Gabersreuth - (heute Gebersreut; LK SOK)
    Grun
    Hedlitzgrün
    Heitmannsreuth
    Hohendorf
    Hunsrück - mutet etwas seltsam an ;)
    Klögelmühle
    Lauterbach (heutiger Ortsteil von Selb??)
    Leunbnitz (Zu Leunbnitz gibt es zwei Deutungserklärungen: mit „Leunbnitz“ kann entweder Leimitz:
    1348 in villa Lubenitz, 1353 Leibnitz, 1360 Leubnitz, 1376 Leubnicz, 1421 Leubnig (!), Leibmiz, 1448 lewbnicz, 1479 Leumbnitz, 1575 Leibniz, Leymiz, 1601 Leibnizs, Leimiz
    oder Leubnitz (Gde. Rosenbach/Vogtl., sö. Mühltroff):
    1300 Lubenwitz, 1428 Leubenwicz, 1438 Lubenicz, 1466 Lewbenicz, 1533 Leubnitz
    gemeint sein.)
    Neukirchen
    Markhammergrün - im Altlandkreis Naila liegt Marxgrün, dort standen nachweislich auch Hämmer
    Quellenreut ("Quellenreut" ist auch 1353 als in dem Dorffe zu Quölnreut und 1398 als Quelenreut überliefert. = Quellenreuth ist ein Ortsteil von Schwarzenbach a. d. Saale.)
    Ramelsreut („Ramelsreut“ ist auch als Romossreut, Romolssrewt = „Ramoldsreuth (Sachsen)“ im „Urbar des Klosters St. Klara in Hof“ verzeichnet.)
    Reuenmühle
    Sachsen - heute gibt es bei Berg noch ein Sachsenvorwerk
    Sachsengrün (Zassingrn, Zeczgryn, 1411 Zakssow, 1532 Ziakssow, aber später auch Satzmannsgrün oder Sachsenburg u. ä. Heute Tschechien nähe Karlsbad?? [http://www.kaaden-duppau.de/sachsengruen.htm
    Tauberei - Taubereis = Tauperlitz (1502 Thawperlitz)
    Treuersgrün
    Tiefendorf
    Welbersbach
    Wiedersberg
    Wildenau (heutiger Ortsteil von Selb. Ehemaliges markgräfliches Schutzdorf der von Zedwitz)
    Wyrck (Mit "Wyrck" ist evtl. Pirk (Gde. Stadt Hof) oder Pirk (sw. Plauen, Vogtlandkreis, 1419 Pirck, 1541 Biergk, 1583 Pirgk) gemeint.)


    Anmerkung von mir: Hierbei handelt es sich um Vermutungen von mir und unserem Mitgliedern, die gesicherte Quellenerforschung steht noch aus!



    So nebenher ist mir aufgefallen, dass die Endung Reuth mal mit "h" und ohne "h" geschrieben wurde.

  • Hallo Eva,


    Wildenau ist heute ein Ortsteil von Selb, nördlich von Selb. Es war in Zedtwitzer Besitz und ein sog. "markgräfliches Schutzdorf". Von daher kann ich mir vorstellen, dass es im Hofer LAndbuch erwähnt wird.
    Hier war der Grenzübergang nach Asch (Straße und später Eisenbahn).


    Grüße
    Jörg

    Fränkische Wahrheit: Zwei Besatzungsmächte haben wir gehabt - die Amerikaner und die Bayern. Die Amerikaner sind wir los.

  • Hallo Jörg und Ingo


    besten Dank für eure Mithilfe. Werde nun meine oben stehende Liste ergänzen - allerdings mit folgenden Verweis:


    "Anmerkung von mir: Hierbei handelt es sich um Vermutungen von mir und unserem Mitgliedern, die gesicherte Quellenerforschung steht noch aus!"


    Somit sind wir auf der sicheren Seite.


    Jetzt sind immer noch recht viele Ortsnamen ungeklärt. Wer kann noch etwas dazu beitragen? Vorschläge gerne erwünscht.


    Glück Auf Eva

  • Hallo Eva,


    mit „Leunbnitz“ kann entweder Leimitz:
    1348 in villa Lubenitz, 1353 Leibnitz, 1360 Leubnitz, 1376 Leubnicz, 1421 Leubnig (!), Leibmiz, 1448 lewbnicz, 1479 Leumbnitz, 1575 Leibniz, Leymiz, 1601 Leibnizs, Leimiz


    oder Leubnitz (Gde. Rosenbach/Vogtl., sö. Mühltroff):
    1300 Lubenwitz, 1428 Leubenwicz, 1438 Lubenicz, 1466 Lewbenicz, 1533 Leubnitz
    gemeint sein.


    Ich tendiere dazu, dass hier Leimitz gemeint ist, weil der Ort in der Aufzählung sonst nicht vorkommt. Im "Urbar des Klosters St. Klara in Hof" ist für Leimitz die Namensform Lewbnitz belegt.


    "Quellenreut" ist auch 1353 als in dem Dorffe zu Quölnreut und 1398 als Quelenreut überliefert. = Quellenreuth ist ein Ortsteil von Schwarzenbach a. d. Saale.


    „Ramelsreut“ ist auch als Romossreut, Romolssrewt = „Ramoldsreuth (Sachsen)“ im „Urbar des Klosters St. Klara in Hof“ verzeichnet.
    http://hov.isgv.de/Ramoldsreuth


    Mit "Wyrck" ist evtl. Pirk (Gde. Stadt Hof) oder Pirk (sw. Plauen, Vogtlandkreis, 1419 Pirck, 1541 Biergk, 1583 Pirgk) gemeint.


    Grüße
    Ingo

  • Liebe Freunde der Orstnamen und Wüstungsforschung,


    unten stehend die überarbeitete Liste. Besten Dank an Jörg, Ingo und Thomas für Eure Mithilfe.


    Braunstein - Heute Brandstein, bei Berg / Issigau gelegen
    http://geoportal.bayern.de/bay…storisch&catalogNodes=122


    Nr. 1 Engelhardtsgrün: Wüstung Landkreisgrenze Hof /Kronach Uraufnahme. Gilt als gesichert. Auch archäologisch noch nachweisbar. Beschrieben in Erlangener Beiträge zur Sprachwissenschaft, 1960 (allerdings unvollständige Literaturangabe) Anmerkung von mir: Bis heute tritt in der Umgebung von Geroldsgrün der Nachname "Engelhardt" dort gehäuft auf!
    http://geoportal.bayern.de/bay…storisch&catalogNodes=122


    Nr. 2 Engelhardtsgrün heute w Oelsnitz, Vogtlandkreis1390 : Engelbrechtsgrune,1413 : Engilwartisgrune,1467 : Engelbartzsgrn,1542 : Engelwartsgruhnn
    1579 : Engelsgrun,1590 : Engelhardtsgrün,1791 : Engelhardtsgrün, Engelsgrün
    "http://hov.isgv.de/Engelhardtsgr%C3%BCn"


    Fichtig - allerdings gibt es bei uns noch heute einen Weiler "Fichten". (Zur Gemeinde Bad Steben gehörig .Wie Jörg schon erwähnt hat, gibt es diesen Namen öfters. In den Archivalien bis heute als Ort´s und Flurname erwähnt)


    Formreuth - heute Fohrenreuth (Formreuth = Fohrenreuth (1502 Fornreut, 1543 Fornnreut)


    Gabersreuth - (heute Gebersreut; LK SOK)


    Grun (bisher keine Überlieferungen bzw. Quellenabgaben vorhanden)


    Hedlitzgrün (bisher keine Überlieferungen bzw. Quellenabgaben vorhanden.)


    Heitmannsreuth (bisher keine Überlieferungen bzw. Quellenabgaben vorhanden).


    Hohendorf (bisher keine Überlieferungen bzw. Quellenabgaben vorhanden.)


    Hundsrück - als Flurname noch heute bekannt und in Uraufnahme belegt. Ehemals bei Martinlamitz gelegen.
    http://geoportal.bayern.de/bay…storisch&catalogNodes=122


    Klögelmühle hier liegt möglicherweise ein Übertragunsfehler vor. Vermutet wird hier die Klötzlamühle am Regnitzbach südöstlich von Regnitzlosau gelegen.
    http://geoportal.bayern.de/bay…storisch&catalogNodes=122


    Lauterbach (heutiger Ortsteil von Selb??) Bisher keine Überlieferungen bzw. Quellenabgaben vorhanden.


    Leunbnitz (Zu Leunbnitz gibt es zwei Deutungserklärungen: mit „Leunbnitz“ kann entweder Leimitz:
    1348 in villa Lubenitz, 1353 Leibnitz, 1360 Leubnitz, 1376 Leubnicz, 1421 Leubnig (!), Leibmiz, 1448 lewbnicz, 1479 Leumbnitz, 1575 Leibniz, Leymiz, 1601 Leibnizs, Leimiz
    oder Leubnitz (Gde. Rosenbach/Vogtl., sö. Mühltroff):
    1300 Lubenwitz, 1428 Leubenwicz, 1438 Lubenicz, 1466 Lewbenicz, 1533 Leubnitz
    gemeint sein.)


    Neukirchen (bisher keine Überlieferungen bzw. Quellenabgaben vorhanden.)


    Markhammergrün - im Altlandkreis Naila liegt Marxgrün, dort standen nachweislich auch Hämmer


    Quellenreut ("Quellenreut" ist auch 1353 als in dem Dorffe zu Quölnreut und 1398 als Quelenreut überliefert. = Quellenreuth ist ein Ortsteil von Schwarzenbach a. d. Saale.)


    Ramelsreut („Ramelsreut“ ist auch als Romossreut, Romolssrewt = „Ramoldsreuth (Sachsen)“ im „Urbar des Klosters St. Klara in Hof“ verzeichnet.)


    Reuenmühle (bisher keine Überlieferungen bzw. Quellenabgaben vorhanden.)


    Sachsen - heute gibt es bei Berg noch ein Sachsenvorwerk


    Sachsengrün (Zassingrn, Zeczgryn, 1411 Zakssow, 1532 Ziakssow, aber später auch Satzmannsgrün oder Sachsenburg u. ä. Heute Tschechien nähe Karlsbad?? [http://www.kaaden-duppau.de/sachsengruen.htm


    Tauberei - Taubereis = Tauperlitz (1502 Thawperlitz)


    Treuersgrün (bisher keine Überlieferungen bzw. Quellenabgaben vorhanden.)


    Tiefendorf (bisher keine Überlieferungen bzw. Quellenabgaben vorhanden.)


    Welbersbach - heute Wölbersbach (Am Welbersbach liegen die Dorffer Modlitz und Welbersbach, und der Poßerlitzhof, welche eh- desscn zu einer Pfründ in der Stadt Hof alle Wercketag ein Meslein Getreid, und am Sonntag zwey soll getragen haben. Quelle: Archiv für Geschichte von Oberfranken - Band 16 - Seite 90)
    http://geoportal.bayern.de/bay…storisch&catalogNodes=122


    Wiedersberg 1260 : Reinboto de Widersberg, 1296 : Widersperch,1378 : Widersberg, 1461 : Wiedersperg, 1467 : Wyderspergk,1545 : Widersberg
    http://hov.isgv.de/Wiedersberg




    Wildenau (heutiger Ortsteil von Selb. Ehemaliges markgräfliches Schutzdorf der von Zedwitz)


    Wyrck (Mit "Wyrck" ist evtl. Pirk (Gde. Stadt Hof) oder Pirk (sw. Plauen, Vogtlandkreis, 1419 Pirck, 1541 Biergk, 1583 Pirgk) gemeint.)



    Anmerkung von mir: Hierbei handelt es sich um Vermutungen von mir und unserem Mitgliedern, die gesicherte Quellenerforschung steht noch aus!


    Glück Auf
    Eva

  • Das Hofer Landbuch von 1502 harrt der Neuedition. Meines Wissens gibt es außer der Veröffentlichung Christian Meyers aus dem Ende des 19. Jahrhunderts nichts hierzu. Meyer ist bekannt als oberflächlicher Bearbeiter, der nicht ortskundig war und daher viele Fehler gemacht hat. Einen Editionsversuch unternahm Dr. Friedrich Ebert, der aber über ein unveröffentlichtes Manuskript nicht hinaus kam. Ein Faksimile des Landbuches plus Abschrift sind im Stadtarchiv Hof vorhanden. Es wäre schön, wenn sich mal jemand an die Arbeit machen würde.

  • Hier mal 3 sparsame Ergänzungen:


    Braunstein: (bisher keine Überlieferungen bzw. Quellenabgaben vorhanden. Soll aber in der näheren Umgebung von Hof gelegen haben. Mündliche Überlieferung)


    Engelhardtsgrün: Wüstung Landkreisgrenze Hof /Kronach bezeugt durch Uraufnahme. Beschrieben in Erlangener Beiträge zur Sprachwissenschaft, 1960 (allerdings unvollständige Literaturangabe aber archäologisch bis heute fassbar.)


    Welbersbach: (Am Welbersbach liegen die Dorffer Modlitz und Welbersbach, und der Poßerlitzhof, welche eh- desscn zu einer Pfründ in der Stadt Hof alle Wercketag ein Meslein Getreid, und am Sonntag zwey soll getragen haben. Quelle: Archiv für Geschichte von Oberfranken - Band 16 - Seite 90)


    Die oben stehende Liste habe ich dazu ergänzt. Möchte aber nochmals betonen, dass es sich bei diesen Ergänzungen um Zweit - wenn nicht sogar um Drittliteratur handelt. Insofern wissenschaftlich nicht verwertbar. Herr Dr. Kluge hat es im oben stehend Post ebenfalls deutlich gemacht. Der Fehlerteufel ist auch in der Geschichtsliteratur häufig anzutreffen.


    Glück Auf Eva

  • Eva gibt als Quelle für ihre Ortsnamen-Liste das Geheime Hausarchiv Plassenburg (GHAP) an, d.h. die Liste basiert auf dem Original im Staatsarchiv Bamberg. Christian Meyer kann man also in diesem Fall nicht für eventuelle Fehler bei der Übertragung von Ortsnamen verantwortlich machen. Meiner Erfahrung nach sind aber auch die Bearbeiter am Staatsarchiv nicht immer so ortskundig, dass ihnen nicht auch Fehler unterlaufen können. Das ist allerdings auch verständlich bei dem doch recht umfangreichen Gebiet, für das sie zuständig sind.
    Leider ist die Liste alphabetisch und folgt nicht der Reihenfolge im Original (oder in der mir bekannten Meyer-Abschrift), sodass Schlüsse aufgrund räumlicher Nähe von Orten nicht möglich sind.
    Ich denke mal, dass es sich bei "Klögelmühl" um einen Übertragungsfehler handelt: Klögelmühl = Klötzelmühl = Klötzlamühle .
    Wiedersberg ist klar.
    Welbersbach = Wölbersbach .
    Braunstein = Brandstein .
    Engelhardtsgrün = Engelhardtsgrün.
    Interessant finde ich "Hunsrück (?)". Weiß jemand, auf welcher Seite bei Meyer dieser Ort genannt ist?

  • Besten Dank für diesen Beitrag. Ich bin über jede Hilfe dankbar dieses Ortsnamenverzeichnis zu entschlüsseln. Mit Brandstein und Klötzlamühle kann ich etwas anfangen - diese sind mir ein Begriff.
    Mit Hunsrück kann ich auch überhaupt nichts anfangen. Passt nicht so ganz zum Frankenwald und Vogtland. ;(


    Glück auf


    Eva

  • "!ch denke bei der Klögelmühl könnte es sich auch um die Kegelmühle = Kögelmühle bei Töpen handeln":
    In der Meyer-Abschrift (Quellen zur Geschichte der Stadt Hof, 1896) steht auf S. 196 die "Klotzelmul" zwischen "Weintytz" (Weinzlitz) und "Osseck am wald". Auch aus dem geografischen Zusammenhang heraus kann es sich nur um die Klötzlamühle handeln.

  • Mir liegt jetzt ebenfalls die Mayer Abschrift vor. Jetzt wird es schon etwas übersichtlicher. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass sich hier Übertragungsfehler eingeschlichen haben, deren Ursache wohl zum einen in der Schreibweise als auch in der mangelnden Ortskenntnis zu suchen ist.


    Beispiel auf Seite 203 in der Mayer Abschrift:


    Kuolpuel


    Der Kuolpuel ist in der historischen Karte als Kohlbühl eingezeichnet und existiert als kleiner Weiler bis heute. Diese Deutung gelang mir ebenfalls nur aufgrund des geografischen Zusammenhang.


    http://geoportal.bayern.de/bay…storisch&catalogNodes=122


    Glück Auf Eva

  • Ich lese mal wieder im Hofer Landbuch.


    Weiß jemand wo das damalige Merteslowitz heute liegt?
    Und dann gibt/gab es noch das Dorf Mertesreuth.


    Ich halte Merteslowitz für Martinlamitz und Mertesreuth für Martinsreuth. Beides gibt es ja noch heute - sicher bin aber nicht.


    Weiß jemand mehr?


    Gruß


    Eva

  • Hallo Eva,


    die Form "Merteslowitz" für Martinlamitz ist im Historischen Ortsnamenbuch von Rehau nicht erwähnt (siehe den Auszug daraus in der Anlage).
    Quelle: Höllerich, Reinhard / Kommission für bayerische Landesgeschichte /(Hrsg.): Ehemaliger Landkreis Rehau und kreisfreie Stadt Selb (Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Regierungsbezirk Oberfranken, Heft 3) München 1977, S. 39 - 40.


    Grüße
    Jörg

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