Beiträge von Thomas Schörner

    Scherben wird man beim Lippertser "Alten Dorf" (https://v.bayern.de/Gtdjz) bald nicht mehr finden können. Der letzte Rest, den der Autobahnbau übrig gelassen hat, nämlich die Senke im westlichen Teil der ehemaligen Dorfflur, wird offenbar nach und nach aufgefüllt (siehe Foto).
    Zum Vergleich zur historischen Karte, auf der die Radialflureneinteilung gut erkennbar ist, hier die aktuelle topographische Karte: https://v.bayern.de/mvBMz
    Literatur: Hans Hofner, 600 Jahre Lipperts, in: Erzähler an der Saale, Beilage zum Hofer Anzeiger Nr. 23, 1954 (11.12.1954), im Anhang.

    In Band 15 der "Blätter für fränkische Familienkunde", die zurzeit durch die Gesellschaft für Familienforschung in Franken (GFF) digitalisiert und auf die Homepage gestellt werden, findet sich auch ein Beitrag von mir. Es geht um die Kirchenrechnungen der Pfarrei Schwarzenbach an der Saale aus den Jahren 1625, 1644 und 1657 und darin enthaltene Listen der Pfarrkinder, somit um frühe Einwohnerlisten der Stadt.
    Bei den Spendern zum Kirchenbau 1625 stehen die Förbauer Einwohner im Vordergrund. 1644 wurden drei neue Glocken gegossen und aufgehängt, finanziell unterstützt von den Schwarzenbachern und den Bewohner der eingepfarrten Dörfer, die alle namentlich mit der gespendeten Geldsumme aufgeführt sind. Auch 1657 wurde Geld für zwei Glocken gesammelt, nachdem die größere am 29. Juni 1657 zersprungen war und umgegossen werden musste. Bei der Kollekte sprang auch noch Geld für ein neues kleines, zur Vierteluhr gehöriges Glöckchen heraus.
    Zu den Einwohnerverzeichnissen:
    [url='https://www.gf-franken.de/de/bffk-15.html?perma=38$$BFFK_15_039.jpg'][url='https://www.gf-franken.de/de/bffk-15.html?perma=38$$BFFK_15_039.jpg

    Der Bayerische Rundfunk hat in seinem dritten Programm heute in der Reihe "Adrians G'schichtla" eine Sendung über Sühnekreuze im Fichtelgebirge ausgestrahlt. Adrian hat in seiner unnachahmlichen Art mal wieder Werbung für unsere Heimat und ihre Geschichte gemacht.
    "Wenn man im Fichtelgebirge unterwegs ist, sieht man oft Steinkreuze aus Granit am Wegesrand. Unser Heimatforscher Adrian Roßner hat sich auf die Reise gemacht, um das Geheimnis einiger Kreuze zu ergründen."
    Gezeigt und kommentiert von Adrian werden u.a. die Steinkreuze in Schönlind bei Wunsiedel, das "Buchecker Mordkreuz" westlich von Mödlenreuth und die Steinkreuzgruppe bei Schnackenhof/Zell.


    Der Beitrag ist in der ARD-Mediathek noch verfügbar bis zum 29.11.2019.
    https://www.ardmediathek.de/tv…13362&documentId=58180686

    Die Gesellschaft für Familienforschung in Franken (GFF) hat damit begonnen, die Vereinszeitschrift "Blätter für fränkische Familienkunde" zu digitalisieren und auf der GFF-Homepage zugänglich zu machen. Momentan sind die Jahrgänge 14 (1991) und 15 (1992) aufrufbar.


    Im Band 14 findet sich ein Aufsatz von Otto-Karl Tröger über Nordamerika-Auswanderer aus Pilgramsreuth.



    [url='https://www.gf-franken.de/de/bffk-14.html?perma=82$BFFK_14_083.jpg']

    Nachdem ich die Sendung gesehen habe, muss ich mich – leider – dem Gesagten anschließen. Das war wirklich keine Werbung für die Familienforschung. Es fehlte nicht nur das Handwerkliche, auch der historische Hintergrund zu den Einzelschicksalen der behandelten Vorfahren wurde vernachlässigt, allenfalls gestreift, wenn nicht sogar verzerrt dargestellt. Siehe die Themen Auswanderung und Hexenverfolgung.


    Der Weg, wie man zu Erkenntnissen über seine Ahnen kommt, erfordert tatsächlich meistens etwas Anstrengung. Er ist aber nicht nur mühsam, sondern auch spannend, faszinierend und sehr lehrreich. Der Familienforscher wird für seine Anstrengungen und seine Ausdauer belohnt mit Erfolgserlebnissen, ja manchmal sogar mit Glücksgefühlen.


    Die Informationen über das Handwerkliche bei der Familienforschung muss man sich ja auch nicht im Fernsehen holen. Dafür gibt es u. a. die genealogischen Vereine (wie die GFF für unsere Region) mit ihren Stammtischen und Informationsveranstaltungen.
    https://www.gf-franken.de/de/veranstaltungen.html


    Viele Grüße
    Thomas Schörner

    Am kommenden Sonntag, dem 21.10.2018 um 13:55 startet im ZDF die neue Showreihe „Du ahnst es nicht“ mit Thomas Anders. Ein "Muss" für alle Familienforscher!
    Zitat:
    Er und seine Ahnenforscher nehmen ihre Gäste mit auf eine Reise in die Vergangenheit – zu den Wurzeln ihrer Stammbäume. Sie erfahren mehr darüber, woher sie stammen, ob ihre Vorfahren große Persönlichkeiten der Geschichte waren und was sie durchlebt haben: von Hexenverbrennungen, Auswanderungen, Kriegen bis zu Liebschaften. Namensforscher Prof. Dr. Jürgen Udolph erläutert zudem den Gästen, welche Bedeutung ihre Familiennamen haben und warum sie so heißen, wie sie heißen.
    https://www.zdf.de/show/du-ahnst-es-nicht


    Die Seite verlinkt auf Videos mit "Mehr zum Thema Ahnenforschung":
    Wie funktioniert Ahnenforschung (Doku/Terra X): https://www.zdf.de/dokumentati…t-ahnenforschung-100.html
    Endlich Ahnung von den Ahnen (Nachrichten/drehscheibe):
    Teil 1 https://www.zdf.de/nachrichten…l-familie-sarter-102.html
    Teil 2 https://www.zdf.de/nachrichten…amilie-setterich-102.html
    Teil 3 https://www.zdf.de/nachrichten…-familie-schmitz-102.html
    Teil 4 https://www.zdf.de/nachrichten…amilie-krechting-102.html
    Teil 5 https://www.zdf.de/nachrichten…amilie-boisseree-102.html


    Ansprechpartner zu Fragen zur lokalen Familienforschung findet man hier:
    Genealogen-Vereinigung Oberfranken (GVO) - Oberfrankengruppe der GFF
    Thomas Schörner

    ... allerdings nur für Mitglieder der Gesellschaft für Familienforschung in Franken (GFF).
    Die GFF hat aktuell mitgeteilt, dass seit kurzem die Kirchenbuchverzettelung der Taufen 1566-1899 und der Trauungen 1556-1699 der evangelisch-lutherischen Stadtkirche St. Michaelis in Hof (insgesamt 150.113 Scans) im geschützten Mitgliederbereich der GFF einsehbar sind. Der Zugang ist für angemeldete Mitglieder des Vereins möglich. Mit als nächstes für die Freischaltung vorgesehen ist auch der derzeit in Bearbeitung befindliche Teil 2 der Kirchenbuchverzettelung Hof (d. h. die Beerdigungen). Eine Übersicht über die bisher verfügbaren Digitalisate ist hier zu finden.


    Verkartungen und Verzettelungen von Kirchenbüchern sind oft wenig beachtete Findmittel bei der Kirchenbuchforschung. In zahlreichen Pfarreien wurden die Kirchenbücher in den 1930er Jahren verzettelt, um den Zugriff auf die Informationen für Zwecke des 'Arier­nach­weises' zu erleichtern. Schließlich verfügen die meisten Kirchenbücher entwe­der über keine eigenen Indices oder nur über solche, deren Benutzung heute vie­len schwer fällt. Die damals angelegten Registerzettel, die sich in den Pfar­rei­en oder in Kirchenarchiven vielfach erhalten haben, sind heute wertvolle Hilfs­mittel, um gewünschte Einträge rasch zu finden.
    Die Kirchenbuch-Verzettelungen Hof sind für den Familienforscher umso wichtiger, als die KB Hof bisher nicht bei Archion einsehbar sind.


    Thomas Schörner

    Im Deutschen Familienarchiv Bd. 157, Insingen 2017 (ISBN: 978-3-7686-5206-3, einem Sammelband mit genealogischen Beiträge zu den Familien Winterling, von Fransecky,
    Geser und Seidel/Seidler, ist ein Beitrag von Herwarth Metzel: Stammfolge der Familie Winterling mit dem Ursprung aus Schilderberg/Schildern bei Mähring in Böhmen erschienen (S. 5-99).


    Hier die Kurzbeschreibung zu diesem Aufsatz:
    Im Jahre 2002 stellte das Deutsche Porzellanmuseum in Hohenberg/Obfr. eine Sonderausstellung unter das Thema „GründerFamilien – FamilienGründungen“. Ganz im Mittelpunkt stand dabei die Familie Winterling, die in ihren verschiedensten Zweigen die führenden Unternehmen der Porzellanindustrie in Oberfranken stellte. Mit dem Urstammvater Michael Wunderling (um 1575) in Schildern im „Ascher Ländchen“ beginnt die Erfolgsgeschichte seiner Nachkommen, die bereits um 1600 in Rehau ansässig sind.
    Mehrere Familienmitglieder waren Metzger und schließlich geschäftstüchtige, erfolgreiche Viehhändler, die sich u.a. als Mitbegründer und Geldgeber der Holzwollefabrik Winterling, Jacob & Co, der Weberei Kropf & Co sowie der Porzellanfabrik Zeh, Scherzer & Cie um die industrielle Entwicklung von Rehau verdient gemacht haben. So war Johann Georg Winterling Mitbegründer der fränkischen Lederfabrik und darüber hinaus der Sandsteinfabrik in Behringersdorf.
    Auch in der weiteren Umgebung waren die Familien Winterling über Generationen sehr erfolgreich. Mit ihren Fabriken an verschiedenen Standorten gehörten sie bald zu den bedeutenden Unternehmern der deutschen Porzellanindustrie, konnten sich allerdings auf Dauer dem allgemeinen Niedergang dieser Industrie ebenso wenig entziehen wie die Firma Zeh, Scherzer & Co AG. Dafür entwickelte sich in Rehau nach dem 2. Weltkrieg durch Gründung von Helmut Wagner, einem Enkel von Johann Georg Winterling und seiner Ehefrau Katharina Margaretha, geb. Wölfel, mit der REHAU AG ein erfolgreiches, großes kunststoffverarbeitendes Unternehmen von weltweiter Bedeutung.
    Herwarth Metzel, der von 1958-1994 Direktor der Porzellanfabrik Arzberg/Obfr., einer Zweigniederlassung der Hutschenreuter AG war, heiratete 1963 Helga Rosa Winterling; er war nicht nur ein ausgezeichneter Kenner der Entwicklung der Porzellanindustrie, sondern auch der eifrige Erforscher der Winterling Familiengeschichte.

    Das Personen- und Ortsregister enthält viele Namen aus der Hofer Gegend.

    Mit der Papiermühle hat der Name "Schreibersmühle" sicher nichts zu tun. Die Bezeichnung taucht im Kirchenbuch Schauenstein schon 1625 und 1629 auf.
    Vgl. KB Schauenstein * 1629/S.202/Nr.9:
    Schaustein. Heinrich, Hannß Dillingers, Bürgers, und Beckens allhier Sohnlein ist getaufft den 4. Aprilis. G. Heinrich Günter, Hannß Günters Mahl Müllers uff der Schreibers Mühl Sohn.

    Im geschützten Mitgliederbereich der GFF-Homepage werden seit einiger Zeit für den Familienforscher interessante digitalisierte Quellen und Findmittel eingestellt.
    Der Digitalisatbestand wird ständig erweitert. Momentan sind dort folgende Bestandsgruppen einsehbar:

    • Kirchenbuch-Register (alphabetische Indices zu Pfarrmatrikeln aus Franken und Nachbargebieten, die eng mit Franken verbunden sind; die zugrunde liegenden Kirchenbücher sind in den entsprechenden Pfarrämtern, in Archiven oder über das Portal "Archion" greifbar)
    • Thematische Findmittel (Indices und Karteien für spezielle, regional eingrenzbare Forschungsinteressen)
    • Genealogische Forschungen (Aufarbeitungen von Familienforschern).

    Unter den Quellen und Findmitteln sind speziell auch solche aus der Region Hochfranken: Die Ahnentafel der Gebrüder Fickert aus Schwarzenbach/Saale (bisher unveröffentlichte sogenannte "2. Auflage" mit Begleitmaterial) und Register zu Wunsiedler, Thiersheimer und Thiersteiner Kirchenbüchern. Ein Verzeichnis der aktuell verfügbaren Digitalisate kann hier eingesehen werden.


    Thomas Schörner

    Seit gestern ist die neue Webseite der GFF online. Geändert hat sich dadurch der Link zu den Terminen des Genealogen-Stammtisches in Marktschorgast (Regionalgruppe Oberfranken der GFF):
    https://www.gf-franken.de/de/r…sgruppen.html#oberfranken


    Die zwanglosen Treffen dienen dem Kennenlernen und dem fachlichen Austausch der Familienforscher, die sich mit oberfränkischen Themen befassen. Sie sind eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der Genealogen-Vereinigung Oberfranken und finden, nunmehr seit fast 28 Jahren, regelmäßig am letzten Samstag im Monat ab 14.00 Uhr statt.
    Auch Einsteiger in die Familienforschung sind herzlich willkommen!


    Ein unverzichtbares Findmittel nicht nur für Familienforscher, sondern auch für Heimatforscher stellt der Index Personarum dar, auf den ich an dieser Stelle einmal hinweisen will. Mit aktuell ca. 5,5 Millionen personenbezogenen Datensätzen (GFF-Datenbank, Namensregister personengeschichtlich wichtiger Publikationen und Datenbanken u.a.) stellt er das umfangreichste Findmittel für die Familien- und Personenforschung im fränkischen und süddeutschen Raum dar.


    Thomas Schörner

    Auf dem ersten Auszug steht unter dem Strich:
    13 f [= Gulden] 51 1/4 kr [= Kreuzer]
    Es handelt sich offenbar um eine Summe. Demnach dürfte die am Beginn des Striches links stehende Abkürzung für "Summa" stehen.


    Der Text auf dem zweiten Auszug lautet:
    fur 1 Fastnacht Henne
    Mich[aelis] Zinnß


    Das Geldwesen ist eine kleine Wissenschaft für sich. Einen Ein- und hoffentlich Durchblick gibt für unsere Gegend:
    Fickert, Wilhelm: Geldwesen, Kaufkraft und Maßeinheiten im Bereich des Fürstentums Kulmbach-Bayreuth, Freie Schriftenfolge der Gesellschaft für Familienforschung in Franken Bd. 21, Neustadt/Aisch 1989.
    Zwischen dem Gulden (abgekürzt f bzw. fl) und dem Pfennig (d) gab es im mittelalterlichen Franken als weitere Einheit den Schilling (abgekürzt oft ß). Der Schilling hatte den Wert von 12 Pfennigen, war aber wie der Rechnungsgulden nur eine Zählgröße. Eine ausgeprägte Münze dieses Wertes gab es zunächst nicht. Eine Münze im Wert von 12 Pfennig kam erst durch den Groschen auf, der sich von Böhmen aus über das ganze Land verbreitete. Es gab Groschen in großer Vielfalt der Ausführung und des Werts, zu 12, 10, 9, 7 und 5 Pfennigen. Dominierend war aber der Zwölfer-Groschen, der mit seinem Wert von 12 Pfennig dem Schilling entsprach.
    Es galt: 1 Gulden = 20 Schilling = 20 Groschen = 240 Pfennig = 480 Heller. Durch die Reichsmünzordnung von 1524 wurde aber für lange Zeit der Gulden zu 21 Groschen und damit zu 252 Pfennigen (und damit höher) bewertet (vgl. Fickert, S. 27).


    In Bereichen ohne eigene Münzpolitik, und ein solcher Bereich war das mittelalterliche Franken, war immer die Währung durch Überflutung mit fremden Kleinmünzen gefährdet. Hauptsächlich waren das hier der sächsische Groschen und, wegen der starken kaiserlichen Unterstützung, besonders der aus Österreich kommende Kreuzer. Der Wert des Kreuzers (abgekürzt kr, aber oft auch xr) war schon 1550 so festgelegt worden, dass 60 auf einen Gulden gingen.
    Dieser Kreuzer begann im Süden und Westen den Groschen abzulösen. Er verdrängte dabei auch weitgehend den Pfennig, der nur noch zum Kennzeichnen von Teilen des Kreuzers beibehalten wurde. Man rechnete statt dessen aber auch mit viertel, halben und dreiviertel Kreuzern. Das Rechnen mit Kreuzern war sowieso schwierig geworden. Der aus Österreich kommende Kreuzer hätte nämlich auch den dortigen Pfennig zu 1/4 Kreuzer mitbringen sollen. Man blieb aber lange bei dem Pfennig, der 1/252 Gulden wert war und deshalb gar nicht zur Einteilung des Guldens in 60 Kreuzer paßte. Erst ab etwa 1680 gab es auch einen Pfennig, von dem genau 4 auf einen Kreuzer gingen und damit, wie schon früher einmal, 240 auf einen Gulden.
    Im Süden des Reiches (und damit in Franken) setzte sich, wenn auch zu verschiedenen Zeiten, die folgende Relation durch:
    1 Gulden = 60 Kreuzer
    1 Kreuzer = 4 1/5 Pfennig (bis etwa 1660)
    1 Kreuzer = 4 Pfennig (ab etwa 1680).


    VG
    Thomas Schörner

    Ohne einer möglichen Antwort von Herrn Dr. Kluge (der hier sicher kompetenter ist) vorgreifen zu wollen, möchte ich auf seine Ausführungen in der "Kleinen Geschichte der Hofer Region" zur Herrschaft der Hohenzollern in der frühen Neuzeit verweisen:


    "In der Hofer Region gab es neben dem landsässigen Adel, dessen Rechte kaum über die eines Grundherrn hinausgingen, die Angehörigen der Vogtländischen Ritterschaft, die sich beinahe wie Territorialherren verhielten. Die Besitzer der Rittergüter in Konradsreuth, Förbau, Schwarzenbach an der Saale, Hofeck, Gattendorf, Isaar, Issigau, Münchenreuth, Nentschau, Oberkotzau, Regnitzlosau-Hohenberg, Reitzenstein, Selbitz, Zedtwitz und Schollenreuth gehörten neben vier Gütern im Wunsiedler Bezirk zur Vogtländischen Ritterschaft. Sie beriefen sich auf altehrwürdige Rechte, die sie von den staufischen Kaisern oder den Vögten von Weida ableiteten, und nutzten geschickt den denkbaren Anschluss an die fränkische Reichsritterschaft und die finanzielle und politische Schwäche der Landesherren, um ihre wirklichen oder vermeintlichen alten Rechte über den Absolutismus hinwegzuretten. Zu diesen Rechten zählten militärische und Steuerbefreiungen, die niedere und teils sogar die hohe Gerichtsbarkeit, das Patronatsrecht über die Kirchen und andere Privilegien wie die Zunftfreiheit."
    (Arnd Kluge (Hrsg.): Kleine Geschichte der Hofer Region, 60. Bericht des Nordoberfränkischen Vereins für Natur-, Geschichts- und Landeskunde Hof, Hof 2010, S. 105)


    Die Lüchauer als Angehörige der Vogtländischen Ritterschaft hatten sich offenbar zu Ende des 15. Jahrhunderts noch eine so große Unabhängigkeit vom "Fürstentum Brandenburg-Ansbach-Kulmbach oberhalb Gebürgs" bewahrt, dass ihre Untertanen nicht im Reichssteuerregister für dieses Territorium auftauchen. Das betrifft übrigens auch die anderen vorstehend genannten Rittergüter bzw. Ortschaften.


    Thomas Schörner

    Hallo,


    Buchempfehlungen sind auf diesen Seiten schon gegeben worden:
    http://www.forum.lnv-hof.de/in…?page=Thread&threadID=200
    http://www.forum.lnv-hof.de/in…?page=Thread&threadID=544


    http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00048775/image_263


    http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00048790/image_141


    http://www.digitalis.uni-koeln.de/Heller/heller_index.html


    Hans Hofner, Schwarzenbach-Saale und die Altstraßensicherungen. In: Der Siebenstern 26, 1957, S. 64–67.


    Wenn darüber hinaus spezielle Fragen bestehen sollten, bitte ich um direkte Kontaktaufnahme.


    Thomas Schörner