Bernsteinstraße durch Nordoberfranken?

  • Bei dem Beitrag aus dem zdf über die Bernsteinstraßen ist eine Linie genau bei uns durch gezeichnet, aber ich denke nicht, dass es dafür einen Nachweis gibt.
    Nahe Höflas bei Gefrees wurde an einer Altstraße Bernstein gefunden, aber die Altersstellung dieses Fundes ist mir unbekannt.
    Viele Grüße, Gert

  • Googlewissen


    Auszug aus einer Homepage:


    Bei der geschichtlichen Darstellung der Region hätte ich mir den folgenden Hinweis auf die Bernsteinstrasse, gewünscht: „Im Territorium von Anhalt- Wittenberg liegt im Zusammenfluss von Saale und Elbe der Scheitelpunkt zweier Zweige der frühen Bernsteinstrasse Mit diesen uralten Handelswegen existierte bereits 2500 Jahre vor Chr. eine Verbindung zu den Hochkulturen im Mittelmeerraum, mit der die kulturelle, wirtschaftlich und sicher auch die genetische Entwicklung unseres Landes nachhaltig geprägt wurde. Das wird auch durch die Himmelsscheibe von Nebra und das Sonnenobservatorium bei Goseck verdeutlicht. Ein Zweig dieser frühen Bernsteinstrasse führte Saale aufwärts und Naab abwärts nach Regensburg an der Donau, auch eine Streckenführung auf dem Landweg etwa der A9 bzw. der B2 folgend ist in der Diskussion. Der zweite Zweig führte weiter der Elbe folgend durch Tschechien nach Passau.


    http://www.bernsteinstrasse.de/html/teil_3.html

  • Auszug aus der HP der Stadt Hof:


    Geschichte der Stadt Hof - Überblick


    Über die frühe Siedlungsgeschichte des Regnitzlandes, der Landschaft in der man die Stadt Hof findet, ist wenig bekannt. Ziemlich einig sind sich die Frühgeschichtsforscher, dass vor 4000 oder 4500 Jahren ein Ast der Bernsteinstraße der Saale bis zum Fichtelgebirge folgte und von dort über das Naabtal in den Donauraum führte.

  • Ziemlich einig sind sich die Frühgeschichtsforscher, dass vor 4000 oder 4500 Jahren ein Ast der Bernsteinstraße der Saale bis zum Fichtelgebirge folgte und von dort über das Naabtal in den Donauraum führte.


    Es wäre halt jetzt interessant, auf welche Quellen sich der Verfasser dieser Webseite bei seiner Theorie stützt - leider fehlen diese Quellenangaben, wie fast immer bei so allgemein gehaltenen Darstellungen. Hier ist der Link zu diesem Zitat: http://www.hof.de/hof/hof_deu/geschichte.html


    In dem recht vollständig die Bernsteinfunde aufzählenden Buch von Christa Stahl: Mitteleuropäische Bernsteinfunde von der Frühbronze- bis zur Frühlatenezeit Dissertation Uni. Würzburg 2004 ist für den Hofer Raum kein einziger Fund erwähnt, erst für die fränkische Schweiz und Pegnitz gibt es einige Fundstellen (a.a.O., S. 161), siehe auch Auszug daraus unter http://books.google.de/books?i…nepage&q=Bayreuth&f=false

    Fränkische Wahrheit: Zwei Besatzungsmächte haben wir gehabt - die Amerikaner und die Bayern. Die Amerikaner sind wir los.

  • Hallo Jörg,


    wenn ich davon ausgehe, dass die Bernsteinstraße eine Nord-Süd-Ausrichtung haben müsste und in der Gegend um Bayreuth Bernstein gefunden wurde, kann ich dann nicht auf einen Verlauf nach Norden über den Raum Münchberg - Hof zur Saale schließen?


    Ein Weg quer durch das Fichtelgebirge oder den Frankenwald wäre doch viel aufwendiger.



    Hallo Eva,


    kannst du nicht deine guten Beziehungen nach Bamberg nutzen und dort nachfragen ob Bernsteinfunde im Raum Hof bekannt sind?


    Beste Grüße Dieter



    PS: Kann der Ortsname Bernstein bei Wunsiedel etwas mit der Bernsteinstraße zu tun haben? Oder Bernstein am Wald bei Schwarzenbach?


  • wenn ich davon ausgehe, dass die Bernsteinstraße eine Nord-Süd-Ausrichtung haben müsste und in der Gegend um Bayreuth Bernstein gefunden wurde, kann ich dann nicht auf einen Verlauf nach Norden über den Raum Münchberg - Hof zur Saale schließen?


    Ein Weg quer durch das Fichtelgebirge oder den Frankenwald wäre doch viel aufwendiger.


    Hallo Dieter,


    an solchen Spekulationen beteilige ich mich nur ungern, solange dazu keine Funde oder sonstige Belege vorliegen.


    Wenn man davon ausgeht, daß die grobe Richtung der "Strasse" zunächst der Saale und dann südlich von Fichtelgebirge und Steinwald der Naab nach Süden folgte, gibt es unter Berücksichtigung der Geographie nach meiner Meinung drei denkbare Wege
    a) Umgehung des Fichtelgebirges im Westen, grob dem Verlauf der B 2 folgend, dann vielleicht weiter über Goldkronach - WEidenberg - Speichersdorf, um dann ab Pressath der (Heide-) Naab folgend
    b) Umgehung von Fichtelgebirge und Steinwald im Osten, etwa der B 15 (alt) folgend bis Marktredwitz - Wiesau, um dann ab Reuth / Erbendorf der (Fichtel-) Naab folgend
    c) durch das Fichtelgebirge über Schiedapaß - Tröstau - Wurmlohpaß - Nagel - Brand, südlich von Brand der (Fichtel-) Naab folgend. Bei dieser Variante stellt sich allerdings die Frage, wie damals die geographischen Verhältnisse auf der Fichtelgebirgshochfläche waren (Bewaldung usw.).


    Das sind aber alles rein theoretische Vermutungen, ohne jede Belege!!


    Grüsse
    Jörg

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  • PS: Kann der Ortsname Bernstein bei Wunsiedel etwas mit der Bernsteinstraße zu tun haben? Oder Bernstein am Wald bei Schwarzenbach?


    Kann ich mir nicht vorstellen.


    Die Namensherkunft von Bernstein am Wald (bei Schwarzenbach am Wald) wird unterschiedlich gedeutet:
    - von Bärnstein (Hinweis auf Bären, z.B. bei Longolius, Sichere Nachrichten …. Band 1, S, 141).Wobei mit „Bär“ hier auch das Wildschwein gemeint sein kann (ahd. „bêr“ für Wildschwein und „ber“ für Bär)
    - von „Beeren“ , dazu passend der „Beerberg“ westlich von Bernstein.
    - evtl. auch von „bernen“, was in alten Bezeichnungen anstelle von „ brennen“, also Abbrennen des Unterholzes bei der Rodung gebraucht wurde.
    Bernstein am Wald hat außerdem keinerlei Beziehung zu einer in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Bernsteinstraße, es ist allenfalls interessant für eine Straße in Ost-West-Richtung, weil hart westlich von Bernstein der Abstieg ins Rodachtal beginnt (Bamberger Tor).

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  • Der Ortsname Bernstein kommt im deutschsprachigen Europa öfter vor, u.a. im Burgenland. Die kürzlich verstorbene ehemalige Wunsiedler Stadtarchivarin Elisabeth Jäger, die sich auch mit Altstraßenforschung beschäftigt hat, vermutete, dass der "Bernstein" eine (Geleit-)Zollsäule war, denn "Bern" soll i. S. von mdt. und ndd. 'Bere, Bäre' Abgabe bedeuten (siehe Lutz Röhrich, Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Bd. 1 S. 146). Es gibt im Landkreis Wunsiedel noch einen "Bären Stein" zwischen Oberweißenbach und Gutschönlind bei Brunn. Auch hierfällt die Lage an einer alten Straße auf.


    Martina

  • Hallo Martina,


    Ortschaften und Flurnamen mit Bern, Beern, Bärn etc. gib es bei uns viele. Konrad Röder führt z.B. die Häufung am Rand des ehemaligen Walpotengebietes darauf zurück, das diese Namen an der Grenze dieses Gebietes auftauchen (Bad Berneck, Bärnreuth, Bärnleite, Bernkestler u.v.m.)
    Das Wort scheint aus dem Althochdeutschen zu stammen und daher stammen noch die Worte Barriere und Barren (Stange). Der Zusammenhang soll sein, dass es an der Grenze einen Schlagbaum=Barren oder eine andere Barriere gab. Im Dialekt gibt es das Wort bei uns noch als Robern (=Schubkarre, von Radbarren oder Rohrbarren).
    Gab es bei Grenzstein, äh... Bernstein einmal eine Grenze zwischen zwei Herrschaftsgebieten und das evtl. auch noch an einer Altstraße?


    Viele Grüße, Gert

  • Gab es bei Grenzstein, äh... Bernstein einmal eine Grenze zwischen zwei Herrschaftsgebieten und das evtl. auch noch an einer Altstraße?


    Bei Bernstein im Frankenwald gab es diese Grenze: Ca. 500 m westlich der Ortschaft (Einmündung der Kreisstraße HO 28 in die B 173, bzw. Einmündung der Thiemitz in die Wilde Rodach) war früher die Grenze zwischen dem Hochstift Bamberg und dem Markgrafttum Bayreuth bzw. den früheren reichsritterlichen Territorien. Heute finden wir dort die Grenze der Landkreise Hof und Kronach.


    http://geoportal.bayern.de/bay…570939.0&zoom=11&base=951


    im Zuge der HO 28 verlief eine alte Geleitsstraße von Kronach über Wallenfels - Bernstein in die Hofer Gegend. Auch die alte Reichsstraße 173 folgte zunächst noch dieser Straßenführung der heutigen HO 28.


    Siehe zur Altstraße: Edelmann, Hans: Oberfränkische Altstraßen, (= Die Plassenburg, Band 8 ), Kulmbach 1955, S. 136 f.

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