Die "Fronfeste" war der Vorläufer der späteren Amtsgerichtsgefängnisse. Hier wurden vor allem auf frischer Tat ergriffene Straftäter in "Untersuchungshaft" genommen, weiter wurden hier Strafarreste wegen geringfügiger Straftaten vollzogen.
Die Hofer Fronfeste befand sich am Schloßplatz. Einige Beispiele zur Nutzung dieser Anstalt:
- Im Mai 1847 wurden 54 Bürger für einige Stunden in Arrest genommen, weil sie an der Ausbildung des Landwehrbataillons nicht teilgenommen hatten (Stadtarchiv Hof – B 20a/9 Korrespondenz mit Landwehr-Btl.-Kdo (6. Mai 1847).
- Während des unruhigen Jahres 1848 wurde die Fronfeste häufiger gebraucht. Am 23. März 1848 wurden etwa 30 Aufrührer, welche bei Unruhen in der Gegend von Schwarzenstein verhaftet worden waren, in die Fronfeste nach Hof verbracht, sie sollten später auf die Festung Rosenberg verlegt werden. Sofort gingen Gerüchte um, daß Komplizen der Arretierten beschlossen hätten, nach Hof zu ziehen und die Gefangenen nötigenfalls auch durch Brandschatzung zu befreien. Der Magistrat ließ daher auf Kosten des Staates eine ständige Nachtwache von 6 Mann Landwehr in der Fronfeste einrichten. Nach einer Volksversammlung am 1.Oktober 1848, an der 8 – 10.000 Personen teilgenommen haben sollen, wurde einer der Redner wegen „Verhöhnung des Reichsverwesers“ in die Fronfeste eingeliefert. ( Dietlein, Chronik Band III, S. 33 8 ).
Die Fronfeste war ganz genau die Hausnummer Schloßplatz 7 (Mit der Kamera durch Alt-Hof, Hof 1974, S. 42). Ob das Gebäude noch steht oder wann es abgebrochen wurde, weiß ich nicht.
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