• Im Hallersteiner Wald an der aktuellen Landkreisgrenze Hof/Wunsiedel, vorher nördliche Grenze des Sechsämterlandes steht unter anderem dieser Wappenstein. Im Sechsämter Landbuch 1499 gibt es auf Seite 362 eine "Raynung und Marckung ... " in der Grenzsteine "mit ainem Creutz und beden wappenn" beschrieben werden. Hier[/url]http://www.rororo-selb.de/ahne…ter_Landbuch_1499_403.pdf
    Weiß da jemand genaueres? Kennt jemand solche Wappensteine und wie alt können die sein?

  • Hallo Siebenstern,


    Wir hatten vor einiger Zeit einmal eine ähnliche Frage, allerdings via Mail an uns gerichtet, zugetragen bekommen, woraufhin ich mich vor allem mit den etwas jüngeren Ausgaben (17. - 18. Jhdt.) solcher Steine befasst habe:


    Sie dienten einst, wie du schon zitiert hast, der Flurgrenzmarkierung, was heißt, dass dieser Stein an der gemeinsamen Grenze z.B. zweier Rittergüter (deshalb die Wappen) installiert worden ist. Über das Kreuz hat Harald Stark unter "Kreuzsteine und Steinkreuze" einige interessante Buchtipps veröffentlicht. :-)


    Liebe Grüße,


    Adrian

  • Hallo Adrian,
    kann es sein, dass die letzte Anfrage im Zusammenhang mit dem unrühmlichen Vorgehen der Bayerischen Staatsforsten stand. Die in dem Bereich alle alten und nicht so alten Grenzsteine umgefahren etc haben und den Grenzweg der meist entlang der Grenzsteine besteht komplett verwüstet haben. Dieser Grenzbereich wurde bereits im Forum unter Radenzgau beschrieben: nördlich Kirchenlamitz vom Mittelberg Richtung sw. Dazu ein Artikel in der Frankenpost: . Mittlerweile gab es eine Ortsbegehung mit dem Versprechen die Steine wieder aufzustellen. Bis heute hat sich aber nichts getan.


    Gruß
    Monika

  • Hallo Monika,


    den Firmen, welche von den Staatsforsten beauftragt werden, ist es anscheinend völlig egal welchen Schaden sie anrichten. Der Artikel in der Frankenpost hat mich wütend gemacht. Vor allem auch deshalb, da solche Fälle sich immer mehr häufen. Die fahren mit den Harvester über Bodendenkmäler ohne Rücksicht auf Verluste. Dabei ist es ja eigentlich einfach, sich über irgendwelche BD`s schlau zu machen. (Bayernviewer Denkmal!)
    Falls sich es doch nicht vermeiden lässt ohne Flurschaden zu arbeiten, sollte es selbstverständlich seinen Schaden, ohne vorheriges großes "Trara", einfach wieder zu beheben.


    Bemerkenswert:


    Zitat

    Die Steine mit der Markierung "KW" sind nach Angaben des Forstamtsleiters vor 1918 zu zehntausenden gesetzt worden und zum Teil eingewachsen. "Diese sind nichts Außergewöhnliches." Die Grenzsteine bei Hallerstein hätten keine grenzfeststellende Wirkung mehr, da die Staatsforsten alle angrenzenden Grundstücke gekauft habe.


    Es ist doch völlig egal, ob der ein oder andere Stein eine "grenzfestellende" Wirkung hat. Das es sich bei diesen Grenzsteinen um eine historische Aussagekraft handelt, hat dieser Forstamtsleiter wohl nicht begriffen.


    Man sollte tatsächlich anfangen die noch vorhandenen historische Grenzsteine für die Nachwelt zu erfassen . (Ehe sie verschwinden)

  • Was sagt denn das Landesamt für Denkmalpflege zu diesen mutwilligen Beschädigungen von Denkmälern?
    Wie ich mitbekommen habe, stehen doch einige Forumsmitglieder in engeren Kontakt mit den zuständigen
    Herren dort. Würde mich interessieren, was die davon halten.

  • Hallo zusammen,


    Eva: Eine erste Aufstellung haben die Herren Bucka und Heland in ihren beiden Büchern "Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Hof" und "Grenzsteine, Flur- und Kleindenkmale im Landkreis Hof" veröffentlicht. Bei Interesse...du weißt schon, gell?! :-)


    Harald: Es wird dabei wahrscheinlich genauso sein, wie auch bei unserem Altbau am Gymnasium in Münchberg: Bis die Herren da unten überhaupt etwas davon mitbekommen haben, sind die Harvester schon längst wieder weg, bzw. die Arbeiten bereits abgeschlossen und alle Spuren der Vergangenheit verwischt! In meinen Augen eine riesengroße Schweinerei! Der Meinung ist auch Dr. Obst - Sie können allerdings nicht überall sein, was ein Grund für die Ausbildung ehrenamtlicher Mitarbeiter ist.


    Liebe Grüße,


    Adrian

  • Hallo Harald,


    Dr. Kahle sagte mir einmal, dass in manchen Fällen der Staat/Landkreis sein eigener Denkmalschützer sei. Ich führe als Beispiel noch einmal kurz unseren Altbau an: Im Zuge des PPP (Private Public Partnership) - Projektes wurde das Gebäude an einen Financier verkauft, der es eigentlich in Absprache mit dem Denkmalamt hätte restaurieren lassen müssen. Um jedoch seinen neuen "Verbündeten" nicht direkt zu Anfang abzuschrecken, hat der Landkreis Hof darauf verzichtet große Auflagen zum Erhalt der alten Baustruktur zu machen. Dr. Kahle sagte fast wörtlich: "Wir wissen zwar davon Bescheid, können aber aufgrund der bürokratischen Einteilung (Obere und Untere Denkmalschutzbehörde etc.) nicht eingreifen. Wir werden wohl mit dem ein oder anderen feuchten Auge bei der Begehung nach der Fertigstellung der Arbeiten rechnen müssen." Und genau so war's dann ja auch! Ähnlich wird es bei Kleindenkmälern auch laufen...


    Liebe Grüße,


    Adrian

  • Hallo Harald.


    Zitat

    Wenn ein privater Denkmaleigentümer ein Denkmal zerstört, ohne vorher eine Abbruchgenehmigung erwirkt zu haben, was passiert dann mit diesem?


    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass da NICHT viel passiert. Wenn sich jemand eines Denkmals "entledigen" will braucht er nur ein paar Jahre Geduld. Gängige Praxis ist es so lange zu warten bis es einsturzgefährdet ist. Dann bekommt man vom Amt eine Abrissgenehmigung und man ist das ungeliebte Denkmal los.


    War es nicht beim Hofer Lokschuppen ähnlich?


    Adrian hat völlig recht. Bis wir Ehrenamtlichen was merken, ist das Denkmal futsch. Wir können ja nicht überall sein und kontrollieren können wir es auch nicht, denn das würde ja voraussetzen, dass wir wissen müssen wann und wo gerade Rodungsarbeiten geplant sind.


    Liebe Grüße


    Eva

  • Hallo Eva,


    Ich kann mir gut vorstellen, dass es beim Hofer Lokschuppen ebenso abgelaufen ist. Ein aktuelleres Beispiel dafür ist das "Grimmlers Haus" in Münchberg: Würden sich die MünchBürger nicht ehrenamtlich darum kümmern und immer Geld hineinpumpen, um wenigstens einige der dringensten Arbeiten erledigen zu lassen, wäre es schon längst in sich zusammengestürzt. Vor kurzem habe ich gelesen, dass es auch beim alten Kornspeicher so gemacht worden ist: Vom Eigentümer gekauft, die Gefährdung des Verkehrs feststellen lassen und schon war Münchberg das Gebäude von 1848 los - mitsamt der Möglichkeit hier ein Textilmuseum einzurichten, den Zuschlag hat später Helmbrechts bekommen!


    Liebe Grüße,


    Adrian

  • Doch, sogar aus Hof:
    Die "Münch Ferber Villa" aus der Gründerzeit wird zur Zeit renoviert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
    Es sollen darin Räume für Versammlungen und Begegnungen entstehen.
    Standort der Villa: Münch-Ferber-Straße (eine Seitenstraße der Goethestraße)

  • Zitat

    Gibts denn hier nicht mal irgendwo was Positives zu berichten. ?(


    Hallo Monika,


    ich war gestern auf den "Schönwappenweg" am Rennsteig unterwegs. An einem Grenzstein hat man zu beiden Seite dicke Metallpfeiler in die Erde getrieben. Diese sollen die Forstfahrzeuge daran hindern die Wappen zu beschädigen.


    Es ist zwar nicht unbedingt positiv zu betrachten aber der Naturpark Frankenwald reagiert darauf. Offensichtlich ist es wohl schon öfter vorgekommen, dass Grenzsteine dem Harvester zum Opfer gefallen sind.


    LG Eva

  • Hallo Eva,
    war vor einiger Zeit auch schon mal dort unterwegs. Das sind natürlich schöne Steine wie der Name schon sagt. Hab gerade eine Seite gefunden die deine Vermutung bestätigt: am Ende der Seite ist von einem zerstörten Stein 2005 die Rede .. Aber um Harvester abzuhalten braucht es wahrscheinlich ziemlich große Metallstangen. Besser fände ich es wenn solche Bereiche einfach von der Bewirtschaftung ausgeschlossen würden.


    Gruß
    Monika

  • Hallo Monika,


    danke für den informativen Link. Hier sind die Wappen wirklich gut erklärt. Der zertrümmert Grenzstein liegt immer noch so da wie im Jahr 2005.
    Für die bayerischen Staatsforsten ist halt jeder Baum sein Geld Wert und in Thüringen wird es auch nicht anders sein.


    Für alle die den Schönwappenweg nicht kennen. Ein Wanderung auf diesen historischen Weg ist auf alle Fälle zu empfehlen.


    LG Eva

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