• Die Region um Hof war in ihrer Geschichte fasst immer Grenzregion und dadurch leider auch häufig von Grenzstreitigkeiten oder Kriegen betroffen.


    Nun habe ich einen kleinen Aufsatz gefunden "Hof im siebenjährigen Krieg", aus dem Jahre 1901 von Rudolf Schwenk. Dieser zeigt, so glaube ich, sehr schön, wie sich die Streitigkeiten der Herrschenden auf die Bevölkerung ausgewirkt haben und gibt ein gutes Bild der damaligen Zeit.


    Ich habe diesen Aufsatz als pdf-Datei im Anhang beigefügt. Auf Grund der Größe musste ich ihn leider aufteilen. Viel Spaß beim Lesen.


    Grüße Dieter

  • In einem weiteren kleinen Aufsatz "Die Lützower vor Hof", aus dem Jahre 1897 berichtet Rudolf Schwenk vom Überfall des "Lützowschen Freikorps" auf Hof im Sommer 1813.


    Nach einer kurzen Einführung in die politische Lage in Deutschland erwähnt Schwenk kurz "das Treffen bei Berneck=Gefrees, wo die Östereicher die Franzosen ... geschlagen haben". Kennt jemand Einzelheiten zu dieser "Schlacht"?


    Auch berichtet er von den Versuchen Karl v. Waldenfels und Hauptmann von Reitzenstein zu Gattendorf für die "deutsche Sache" zu gewinnen, bevor er dann im 3. Kapitel über den Überfall auf Hof schreibt.


    Als am 8. Juni die Ulanen des Premier-Leutnant v. Kropff Hof angreifen "befanden sich mehrere Offiziere zu Hofeck, wo eine muntere Gesellschaft versammelt war." Und dies obwohl bereits in den Tagen vorher die ersten feindlichen Reiter vor Hof gesehen worden waren.


    Wie es doch noch gelungen ist Hof zu verteidigen schreibt Schwenk in seinem Kapitel 3, welches als Anhang beigefügt ist. Auch hier viel Spaß beim Lesen. :)


    Liebe Grüße
    Dieter

  • Hier etwas zu Gefrees/Berneck 1809.
    Musste die PDFs auch aufteilen.

  • Interessant und wenig bekannt ist, dass sich beim Freikorps Lützow anscheinend sich eine junge Frau aus Hof befunden hat, die als freiwillige Jäger in Männerkleidung an den Kriegszügen teilnahm.


    Die Nationalliste der 3. Kompanie des I. Bataillons des Lützowschen Korps nennt unter der Nr. 144


    „Unger, August. 18 Jahre, aus Hoff, Provinz Bayreuth. Vater: Weber.
    Eingetreten in die Kompanie am 18.4.1813.“


    Bei dem aus „Hoff“ stammenden August Unger dürfte es sich um die am 9.5.1793 in der Hofer Altenstadt 550 geborene Anna Sophie Unger handeln, auch wenn sich die Tochter des Webermeisters Johann Heinrich Unger hier um fast zwei Jahre jünger gemacht hat. Diese Annahme gründet sich auf weitere preußische Quellen, die Anna bzw. August oder Auguste
    Unger erwähnen:


    In einer Kabinettsordre des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. vom 11.6.1815, welche sich mit der Ausbildung von Frauen als Krankenpflegerinnen an der Berliner Charité beschäftigt, wird eine Anna Unger als „ehemaliger freiwilliger Jäger“ bezeichnet. Nach Eintrag im Invaliden-Register des preußischen Kriegsministeriums erhielt im September 1816 der „Jäger Unger Auguste vom Lützowsch. Freikorps“ Versorgungsleistungen. Grund dafür dürfte eine im Herbst 1813 bei einem Gefecht in der Nähe von Boizenburg an der Elbe erlittene Verwundung gewesen sein.


    Was Anna Unger zum Eintritt in das Freikorps Lützow veranlaßte und wie sie die Mitte April 1813 im Raum Leipzig liegende Truppe erreichte, ist nicht überliefert. Spekulationen, wonach sie als „ortskundige Führerin“ beim Überfall der Lützower auf Hof gedient haben soll, müssen kritisch hinterfragt werden.
    Tatsächlich bis an die Mauern der Stadt sind nur berittene Teile des Freikorps vorgedrungen, während die Infanterie jenseits der Saale verblieb. Trotz aller frühemanzipatorischen Energie von Anna Unger scheint es unwahrscheinlich, daß eine Hofer Kleinbürgerstochter des beginnenden 19. Jahrhunderts in der Lage gewesen sein soll, eine Kavallerieattacke mitzureiten. Die wenigen Wochen, die zwischen dem Eintritt Anna Ungers in das Freikorps (18.4.1813) und dem Überfall auf Hof (8.6.1813) liegen, dürften nicht ausgereicht haben, um diese Reitfertigkeiten zu erwerben – vor allem, da man innerhalb des Freikorps sicher andere Sorgen hatte, als jungen Damen beizubringen, wie man sich auf einem Pferd hält. Wie
    die anderen Frauen in diesem Freiwilligenverband wird Anna Unger daher den Feldzug 1813/1814 bei den Fußtruppen des Lützowschen Korps mitgemacht haben.
    Die gegen Hof eingesetzte Infanterie war jedoch erst während des Marsches der Lützower von Stendal nach Süden am 3. Juni 1813 bei Stadtroda in Thüringen aus übergelaufenen Truppen der weimarischen Landmiliz gebildet worden. Aus diesen Gründen ist es wenig wahrscheinlich, daß Anna Unger beim Zug der Lützower nach Hof dabeigewesen ist. Über ihren weiteren Lebensweg nach 1816 ist nichts bekannt.


    Literatur / Quellen:


    Reichold, Andreas: Eine Hoferin - Lützower Jäger. In: Frankenwald 1975, S. 109/110


    Wiechmann, Gerhard: Das Lützow’sche Freikorps 1813/14. In: Militärgeschichte 1/2002, S. 4 - 12.


    Kirchenbuch der Evang. Luth. Kirchengemeinde Hof, 1793, Nr. 109. Taufeintrag vom 10.5.1793.


    Schwenk, Rudolf: Die Lützower vor Hof. Hof 1897


    v. Jagwitz: Geschichte des Lützowschen Freikorps, Berlin 1892, S. 70, 103


    Wurdack, Jörg: Militärgeschichte der Stadt Hof (= Chronik der Stadt Hof, Bd. X), Hof 2005, S. 134 - 136)

    Fränkische Wahrheit: Zwei Besatzungsmächte haben wir gehabt - die Amerikaner und die Bayern. Die Amerikaner sind wir los.

  • Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.

    • :)
    • :(
    • ;)
    • :P
    • ^^
    • :D
    • ;(
    • X(
    • :*
    • :|
    • 8o
    • =O
    • <X
    • ||
    • :/
    • :S
    • X/
    • 8)
    • ?(
    • :huh:
    • :rolleyes:
    • :love:
    • :pinch:
    • 8|
    • :cursing:
    • :wacko:
    • :thumbdown:
    • :thumbup:
    • :sleeping:
    • :whistling:
    • :evil:
    • :saint:
    • <3
    • :!:
    • :?:
    Maximale Anzahl an Dateianhängen: 10
    Maximale Dateigröße: 3 MB
    Erlaubte Dateiendungen: bmp, gif, jpeg, jpg, pdf, png, txt, zip