Es ist schon eigenartig, dass sich auch in den Kirchenbüchern von Regnitzlosau keine Spuren der Familie v. Seitz finden. Dort hätte ich sie noch am ehesten vermutet. Allerdings kann auch Prex nicht lange in den Händen der Familie gewesen sein. War heute im Staatsarchiv Bamberg und habe dort in den Acta titulum possessionis zum Rittergut Niedernberg in Regnitzlosau nachgeschlagen, fand dort aber nur zwei Hinweise auf die v. Seitz:
Staatsarchiv Bamberg
Preußische Regierung I. & II.
Senat,
Nr. 6317/I
Acta Titulum possessionis des
Ritterguths Regnitzlosau-Niedernberg, Vol. I.
1604 – 1736
1711, 7. Juli
Markgraf Georg Wilhelm zu Brandenburg
belehnt Sigmund Heinrich von Reitzenstein mit dem „Forwerck sambt
dem Ansitz auf dem Niedernberg zu Losau mit allen Zugehörungen
...Mehr zu Prex: Ein Fohrwerck sambt dem Ansitz und allen Nutzungen
an Äckern und Wiesen. Item Einen gantzen Hoff daselbst darauff
ehedeßen Nicol Hopperdietzel jetzo David Hopperdietzel und
einen halben Hoff, darauff vordeßen Leoni Schlupper gewohnet,
welcher aber ietzt zu besagten Forwerck geschlagen worden. Mehr Ein
Güthlein darauf vorhero Hannß Wentzel, jetzo Oßwald
Korndörffer wohnet, Item ein Trüpffhäußlein,
darauf hiebevor Heinrich Steingruber jetzo Peter Otto, Mehr ein
Trüpffhäußlein dorauff ehedeßen Antonius Pirner
jetzt Hannß Struntz und Eine Herberg, darauff vorhin Paul
Burger, der Zeit aber Nicol Luding wohnet. Mehr Einen Fischbach von
der Huschermühl biß zum Kühnfurth. Welches Forwerck
zu Prex und was dabey gemeldet weyl. Hannß Ernst Thoß von
Elnbach von weyl. Wolff Sigmunden von Reitzenstein zu Niedernberg vor
der Zeit erkauffet und von Ihm zu Lehen empfangen, anjetzo aber
Philipp Heinrich von Seitz wiederum erkauffet und von den Besitzer
des Ritterguths Niedernberg zu Lehen erhalten. Welches alles
ernandter Sigmund Heinrich von Reitzenstein in der mit seinen beeden
Brüdern Ernst Heinrichen und Carl Heinrichen von Reitzenstein
ehevorn gehaltenen Theilung alleine überkommen und den 7. Julii
anno 1711 in Lehen genommen.“
1728, 5. Febr.
Markgraf Georg Friedrich Carl zu
Brandenburg belehnt Christoph Heinrich von Reitzenstein als
Bevöllmächtigten von dessen Schwager Christoph Sigmund von
Reitzenstein mit dem „Forwerck sambt dem Ansitz auf dem Niedernberg
zu Losau mit allen Zugehörungen:
„.... welches Forwerck zu Prex und
was dabey gemeldt ist, hiebevoirn Hannß Ernst von Thoß zu
Erlbach und Herrnach Philipp Heinrich von Seitz alß ein Affter
Lehen von Niedernberg beseßen, jetzo aber hat solches alles der
Besitzer des Rittergutes Christoph Sigmund von Reitzenstein von
ermelten von Seitz käufflich wieder an sich gebracht und
selbsten in Besitz. Welches alles mehrgedachter Rittermeister
Christoph Sigmund von Reitzenstein von Sigmund Heinrich von
Reitzenstein vor der Zeit erkauffet und damahln am 24. Novbr. anno
1718 der gebühr nach zu Lehen recognosciret.
Ansonsten finden sich in diesem Akt keine Hinweise, die auf eine Verwandtschaft zwischen den Niedernberger Schloßbesitzern v. Reitzenstein und der Familie v. Seitz schließen lassen. Näheres über die Belehnung des Philipp Heinrich von Seitz mit Prex kann wohl nur Gutsarchiv Niedernberg ermittelt werden, dessen Verbleib mir unbekannt ist.