Oberst Franz Carl Erdmann von Seitz ( 1717-19.12.1782 )

  • Es ist schon eigenartig, dass sich auch in den Kirchenbüchern von Regnitzlosau keine Spuren der Familie v. Seitz finden. Dort hätte ich sie noch am ehesten vermutet. Allerdings kann auch Prex nicht lange in den Händen der Familie gewesen sein. War heute im Staatsarchiv Bamberg und habe dort in den Acta titulum possessionis zum Rittergut Niedernberg in Regnitzlosau nachgeschlagen, fand dort aber nur zwei Hinweise auf die v. Seitz:



    Staatsarchiv Bamberg


    Preußische Regierung I. & II.
    Senat,


    Nr. 6317/I



    Acta Titulum possessionis des
    Ritterguths Regnitzlosau-Niedernberg, Vol. I.


    1604 – 1736



    1711, 7. Juli





    Markgraf Georg Wilhelm zu Brandenburg
    belehnt Sigmund Heinrich von Reitzenstein mit dem „Forwerck sambt
    dem Ansitz auf dem Niedernberg zu Losau mit allen Zugehörungen
    ...Mehr zu Prex: Ein Fohrwerck sambt dem Ansitz und allen Nutzungen
    an Äckern und Wiesen. Item Einen gantzen Hoff daselbst darauff
    ehedeßen Nicol Hopperdietzel jetzo David Hopperdietzel und
    einen halben Hoff, darauff vordeßen Leoni Schlupper gewohnet,
    welcher aber ietzt zu besagten Forwerck geschlagen worden. Mehr Ein
    Güthlein darauf vorhero Hannß Wentzel, jetzo Oßwald
    Korndörffer wohnet, Item ein Trüpffhäußlein,
    darauf hiebevor Heinrich Steingruber jetzo Peter Otto, Mehr ein
    Trüpffhäußlein dorauff ehedeßen Antonius Pirner
    jetzt Hannß Struntz und Eine Herberg, darauff vorhin Paul
    Burger, der Zeit aber Nicol Luding wohnet. Mehr Einen Fischbach von
    der Huschermühl biß zum Kühnfurth. Welches Forwerck
    zu Prex und was dabey gemeldet weyl. Hannß Ernst Thoß von
    Elnbach von weyl. Wolff Sigmunden von Reitzenstein zu Niedernberg vor
    der Zeit erkauffet und von Ihm zu Lehen empfangen, anjetzo aber
    Philipp Heinrich von Seitz wiederum erkauffet und von den Besitzer
    des Ritterguths Niedernberg zu Lehen erhalten. Welches alles
    ernandter Sigmund Heinrich von Reitzenstein in der mit seinen beeden
    Brüdern Ernst Heinrichen und Carl Heinrichen von Reitzenstein
    ehevorn gehaltenen Theilung alleine überkommen und den 7. Julii
    anno 1711 in Lehen genommen.“





    1728, 5. Febr.





    Markgraf Georg Friedrich Carl zu
    Brandenburg belehnt Christoph Heinrich von Reitzenstein als
    Bevöllmächtigten von dessen Schwager Christoph Sigmund von
    Reitzenstein mit dem „Forwerck sambt dem Ansitz auf dem Niedernberg
    zu Losau mit allen Zugehörungen:


    „.... welches Forwerck zu Prex und
    was dabey gemeldt ist, hiebevoirn Hannß Ernst von Thoß zu
    Erlbach und Herrnach Philipp Heinrich von Seitz alß ein Affter
    Lehen von Niedernberg beseßen, jetzo aber hat solches alles der
    Besitzer des Rittergutes Christoph Sigmund von Reitzenstein von
    ermelten von Seitz käufflich wieder an sich gebracht und
    selbsten in Besitz. Welches alles mehrgedachter Rittermeister
    Christoph Sigmund von Reitzenstein von Sigmund Heinrich von
    Reitzenstein vor der Zeit erkauffet und damahln am 24. Novbr. anno
    1718 der gebühr nach zu Lehen recognosciret.


    Ansonsten finden sich in diesem Akt keine Hinweise, die auf eine Verwandtschaft zwischen den Niedernberger Schloßbesitzern v. Reitzenstein und der Familie v. Seitz schließen lassen. Näheres über die Belehnung des Philipp Heinrich von Seitz mit Prex kann wohl nur Gutsarchiv Niedernberg ermittelt werden, dessen Verbleib mir unbekannt ist.

  • Karl Friedrich v.
    Frank: Standeserhebungen und Gnadenakte für das Deutsche Reich
    und die Österreichischen Erblande bis 1806, 4. Band, Schloss
    Senftenegg 1973, S. 298
    :


    __________________________________________________________________________


    Seitz, Caspar, Kammerbote bei
    der o.ö. Regierung u. Sohn Erasmus, Adstd. Wappen, Innsbruck
    10.V.1563 (E.)



    Seitz Viti (Veit), Hans, sen. u.
    jun. Brüder, Söhne eines Univ.-Prof. in Wien, Wappen mit
    Lehensart., Wien 1. VIII. 1564, (E).



    Seitz, Johann, Wappen mit
    Lehensart., Wien, 1. XI. 1569, (E.)



    Seitz, Zacharias, Lienhard,
    Georg, Brüder, Bürger in Constanz, tiroler Wappenbrief mit
    Lehenart. 3. II. 1593, (E.)



    Seitz, Johann Engelhard,
    kurbayer. CptLt., Adstd. f. d. Reich u. d. Erblande, „von
    Seitzenberg“, priv. denominandi, Lehenberechtigung, Laxenburg 26.
    V. 1699, (R)



    Seitz, Maria Barbara von,
    verehel. Heidnab, AdBest. WappenBest., priv. denominandi, Wien 16.
    VI. 1756, (R).



    --..oo0oo..-


    Lehenart. = Lehenartikel (articules
    feudalis). Diese in den Urkunden selbst gebrauchte Fomel sichert dem
    Wappeninhaber das Recht zu, gleich anderen Wappen- und Lehengenossen,
    ritternäßige Lehen zu tragen und alle damit verbundenen
    Vorzüge zu genießen. Dem Beliehenen wurden damit adelige
    Qualitäten zuerkannt, obwohl er de facto nicht adelig war.


    priv. denominandi = Berechtigung sich
    nach innehabdenden oder zu erwerbenden Besitzungen zu nennen.



    (R) = Reichsakt


    (E) = Erbländischer oder
    Hofkanzleiakt

  • Lieber Herr Seidel, lieber Herr Stark, liebe Forumsteilnehmer !


    Bei meinen gestrigen Besuch der Universitätsbibliothek in Jena habe ich in dem " Genealogisches Handbuch ... " von Gerhard Fridrich Albrecht ( siehe Bild ) das Geburtsdatum des Franz Carl Erdmann von Seitz und weitere aufschlußreiche Daten über das "Freyherrliche Haus" Seitz gefunden.


    Auf Seite 301 steht unter Seitz. nachfolgendes : " Dieses Freyherrliche Hauß stammet aus der Obern-Pfalz, von wannen es sich zu Zeiten der Kirchen=Reformation ins Vogtland gewendet und in die dasige Ritterschaft aufgenommen worden. "


    Weiterhin findet man das der Freyherr Franz Erdmann von Seitz am 12.Oktober 1719 geboren wurde. Er ist zum Zeitpunkt des Erscheinens des Handbuches "Hessen=Cassel.Obrist u. Commendant des Steinisch.Infant.Regim." - seine Gattin ist die geborene Dorothea Francisca von Rotzmann, deren Vater Johann Wilhelm Adolph von Rotzmann ist. - Mutter ist die geborene Mar. Agnes Schenkens zu Schweinsberg .


    Als Eltern und Großeltern des Franz Carl Erdmann von Seitz sind ebenda aufgeführt:


    Eltern:


    Rittmeister Philipp Heinrich von Seitz. geboren am 7 Juni 1680 - gestorben am 29.April 1741 und Maria Rosina Juliana , Tochter des Georg Christoph von Buttlar zu Krautheim.


    Großeltern:


    Johann Heinrich von Seitz, geboren 1627 - gestorben 1697 und Sibilla Magdalena, Tochter des Georg Ernst von Reizenstein auf Mühldorf a.d.H. Rößla u. Dürenthal.


    Diese Angaben bestätigen auch die bisher gesammelten Erkenntnisse über Franz Carl Erdmann von Seitz ( mit Ausnahme des zurückgerechneten Datum seiner Geburt aus den Halifax-Angaben ) und vermitteln auch Informationen zu den Vorfahren.



    Vielleicht ergeben sich aus meinen Ermittlungen auch neue Ansätze für die Suche nach dem Geburtsort des Franz Carl Erdmann von Seitz und der Ermittlung von weiteren Lebensdaten der Familie von Seitz.


    Die Suche geht weiter - vielen Dank an "Alle" , die mich bisher bei der Suche unterstützen.


    Herzliche Grüße von der Saale


    Rolf Wahl

  • Lieber Herr Stark,


    Danke für den hochinteressanten Fund, ohne dass ich ein "Heraldiker" bin, glaube ich dass beim ersten oberflächlichen Vergleich mit den in St.Paul in Halifax hängenden Wappen ein großer Zusammenhang besteht ( abgesehen von der "Seitenverkehrtheit" und der unterschiedlichen Ausführung der einzelnen Wappeninhalte). Zum direkten Vergleich füge ich das Halifax Wappen noch einmal an.


    Herzliche Grüße von der Saale


    Rolf Wahl

  • Hallo zusammen,


    die Unterhaltung ist ja schon ein paar Jahre alt und ich weiß nicht, ob es noch von Interesse ist:


    Ich habe hier die Broschüre "Evang.-Luth. Kirchengemeinde Köditz (Hg.) (1991): 350 Jahre St. Leonard – Kirche zu Köditz – 1641-1991." vor mir und auf Seite 22 steht:
    "Bis 1830 waren an der Orgel zu beiden Seiten die Wappen des Conrad Friedrich von Seitz, Kapitänleutnant, zu sehen. Mehrere Stiftungen des auf Heroldsgrün aufsitzenden von Seitz galten der Orgel. 1717 ließ Frau Susanna Dorothea von Seitz, geb v. Reitzenstein die Orgel reparieren, 1719 wurde sie auf Kosten C. Fr. von Seitz gemalt, weswegen seine Wappen zu beiden Seiten angebracht wurden."


    Die im ersten Beitrag der Unterhaltung zitierten Textpassagen könnten aus einer ähnlichen Quelle stammen. Die Unterhaltung dreht sich wiederum teilweise um die Suche nach dem Wappen, das bis 1830 auf der Orgel in Köditz zu sehen war. Oberhalb der von mir zitierten Passage ist ein Wappen von Conrad Friedrich von Seitz abgebildet. Ob es sich dabei um ein Abbild der auf der Orgel angebrachten Wappen handelt, geht nicht aus der Broschüre hervor - liegt aber nahe. Mich irritiert allerdings, dass das Wappen mit "Seitz, I." überschrieben ist, also kein "von" und "I." kann ich auch nicht plausibel erklären, außer mit "Seitz der Erste". Von Wappen verstehe ich aber nichts.


    Die Abbildung ist im Anhang zu finden.


    Viele Grüße
    Erhard Goller

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