Denkmalschutz kontra Umwelt- Naturschutz ??

  • beim letzten Treffen des Arbeitskreises Archäologie wurden verschiedene Projekte/Objekte vorgestellt, welche mich nachträglich doch nachdenklich gemacht haben.


    Als Beispiel möchte ich hier die Reste eines ehemaligen Arbeitslager an der Saalebrücke bei Scharten, vor allem aber auch den "Alten Wassergraben" bei Schauenstein nennen. Ich zitiere aus dem Protokoll von Adrian:


    " Am 15. Dezember 2011 fand eine Begehung des Geländes um den „Alten Wassergraben“ bei Schauenstein statt. Der knapp 0,8 Kilometer und durchschnittliche 2 Meter tiefe wie breite Graben wurde 1901 von italienischen Hilfsarbeitern errichtet, um eine Papierfabrik bei der Lehstenmühle mit Wasser zu versorgen. Aufgrund des Wasserdrucks zeigten sich jedoch schon nach zwei Jahren starke Verschleißerscheinungen und die Mauern wurden brüchig. 1903 wurde die Fabrik geschlossen und die Bauruine in den 1950er Jahren abgerissen. Der noch heute sichtbare Grabenrest ist in einem beeindruckenden Zustand, weshalb angedacht wird, Antrag zur Erhebung zum Baudenkmal zu stellen. Herr Roßner wird dementsprechend Kontakt mit dem BLfD aufnehmen."


    Dieser Graben verläuft mitten durch ein Waldstück (vielleicht kann Adrian ja noch ein paar Fotos hochladen). Nach meiner Meinung handelt es sich hier sicherlich um eine Bausünde aus dem letzten Jahrhundert. Sollten wir nicht, aus Sicht des Umwelt- und Naturschutzes, dankbar dafür sein, wenn dieser Graben möglichst bald verschwinden würde?


    Ich bin mir selbst sehr unschlüssig was hier für ALLE das Beste wäre.


    Wie ist Eure Meinung? Als Denkmalschutzobjekt erhalten oder für eine intakte Natur rückbauen oder wenigstens auffüllen?


    Liebe Grüße
    Dieter

  • Lieber Dieter,
    leben wir nicht in einer Kulturlandschaft? Die Gestalt der Natur wird schon seit Jahrtausenden durch den Menschen beeinflusst. In welcher Weise wird die Natur durch den Graben beeinträchtigt? Vielleicht stellt ja das ausgewitterte Mauerwerk des Grabens bereits wieder einen schützenswerten Lebensraum dar? Das Einzige was meiner Ansicht nach für ein Zufüllen des Grabens sprechen könnte [und da will ich keine schlafenden Hunde wecken] ist der Umstand, dass jemand hineinfallen und sich Hals und Bein brechen könnte.
    Beste Grüße
    Harald

  • Hallo zusammen,


    Ich habe dazu eine ganz klare Meinung: Eine Symbiose von Natur- und Denkmalschutz, wie es derzeit zum Beispiel mit dem neuen Erlebnispfad am Waldstein gemacht wird, ist eindeutig am besten. Im Zweifel bin ich jedoch stets für den Denkmalschutz, der sich ja nicht nur mit dem "Schönen" befasst, sondern eben auch solche Relikte für die Nachwelt erhalten muss! Allerdings sehe ich den Graben keineswegs als "unschön" an, sondern vielmehr als einzigartiges Zeugnis der bewegten Vergangenheit.


    Übrigens: Ich habe in der K12, ist mittlerweile also auch schon wieder zwei Jährchen her, einmal einen Aufsatz zum Thema "Denkmalschutz vs. Naturschutz" geschrieben - wenn ich dran denke, bringe ich ihn beim nächsten Treffen am Samstag mit.


    Liebe Grüße,


    Adrian

  • Hallo Adrian


    Übrigens: Ich habe in der K12, ist mittlerweile also auch schon wieder zwei Jährchen her, einmal einen Aufsatz zum Thema "Denkmalschutz vs. Naturschutz" geschrieben - wenn ich dran denke, bringe ich ihn beim nächsten Treffen am Samstag mit.


    könnte man diesen Aufsatz vielleicht auch als Diskussionsgrundlage ins Forum stellen; evtl. gekürzt und leicht angepasst?


    Und wie ist es mit Fotos; zwei oder drei Fotos vom "Graben" wären für die Diskussion bestimmt hilfreich.


    Liebe Grüße
    Dieter

  • Ich denke, dass nach so langer Zeit der Graben ohne hin schon in die Natur über gegangen ist, denn diese erobert sich ihre Lebensräume irgendwann wieder zurück so dass sich die Frage dann gar nicht mehr stellt, ob das jetzt den Umweltschutz oder den Denkmalschutz betrifft, weil es schon beide Bereiche was angeht. Wenn so lange keine Menschen mehr dort leben, dann sind dort sicher wieder wilde Tiere dort.

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