Alte Gruft in Neuengrün wird abgerissen

  • Hallo Eva,


    hast du Informationen über die "historische" Bedeutung der Gruft?


    Habe ich die Artikel richtig verstanden, dass auch bei einer Sanierung ein Abriss - mit nachträglichem Wiederaufbau - erforderlich gewesen wäre?


    Viele Grüße
    Dieter

  • Hallo Dieter,


    leider konnte ich bis jetzt nichts über die Historie dieser Gruft herausfinden. Selbst die Suche über Bayernviewer Denkmal war negativ.


    Jetzt bleibt eigntlich nur noch das BLFD übrig. Wenn der vorhergesagte Schnee nicht so hefig kommt wie angesagt, werde ich am Wochenende mal zur Gruft fahren.


    Liebe Grüße


    Eva

  • Hallo Eva,


    da ja nach dem letzten Bericht von dir, diese Gruft sowieso abgerissen und wieder aufgebaut werden müsste, besteht da vielleicht auch die Möglichkeit diese wo anders wieder aufzubauen, vielleicht in einem Park oder so?


    Falls sich dies auf Grund des optischen Zustandes lohnen sollte.


    Gruß Dieter

  • Hallo zusammen,


    In meinen Augen stellt es einfach keinen Denkmalschutz dar, historische Gebäude abzureißen und aus neuen Materialien nachzubauen...


    Eva: Weißt du, wann der Abbruch erfolgen soll? Vielleicht könnten wir uns die Gruft vorher noch einmal ansehen!


    Liebe Grüße,


    Adrian

  • Hallo Adrian,


    ich hatte evtl. vor mir die Gruft morgen anzusehen. Da ich nicht weiß, wann der Abriss zu erwarten ist, wollte ich da keine Zeit verlieren. Mache es allerdings auch vom Wetter abhängig.


    Wenn du Zeit und Lust hast mitzukommen, können wir ja morgen Früh mal telefonieren.


    Liebe Grüße


    Eva

  • Hallo Eva,


    An sich liebend gern, doch kann ich dir noch nicht sagen, ob ich es zeitlich schaffe. Auf jeden Fall werde ich nur einen kurzen Besuch einrichten können. Ruf' mich morgen einmal an, sobald du weißt, ob und wann du hinfahren möchtest! :D


    Liebe Grüße,


    Adrian

  • Da sich die Begehung am WE leider aufgrund eines anderen Termins nicht durchführen ließ, mache ich nun einmal direkt Nägel mit Köpfen. Hätten alle, die sich die Gruft (noch) einmal ansehen möchten, am Donnerstag gegen 15 Uhr Zeit?


    Liebe Grüße,


    Adrian

  • Na dann machen wir doch einfach einmal einen Termin aus und jeder, der Zeit und Lust hat, kann sich gerne anschließen:


    Wir treffen uns am Donnerstag um 15.00 Uhr vor dem Friedhof in Neuengrün zu Besichtigung der Gruft.


    Liebe Grüße,


    Adrian

  • Hallo Eva,


    Ich habe gerade gesehen, dass ich ca. 50 Minuten unterwegs wäre, weshalb ich dir nicht sicher kann, ob ich es überhaupt schaffe! 14 Uhr geht bei mir auf keinen Fall, da ich erst um ca. 12.30 Uhr daheim sein werde und vorher noch etwas essen muss.


    Liebe Grüße,


    Adrian

  • Ich denke nicht, dass es allzu lange dauern wird - wir messen sie kurz aus, machen ein paar Fotos und dann können wir wieder fahren. Treffen wir uns vorsichtshalber um 14.45 Uhr!


    Bis morgen,


    Adrian

  • Hallo zusammen,


    "Denkmäler schützen heißt nicht Genuß suchen, sondern Pietät üben." (Georg Dehio, Denkmalschutz und Denkmalpflege im neunzehnten Jahrhundert, 1905) Ich bin nicht sicher, was der gute Herr Dehio gesagt hätte, wenn er die Gruft in Neuengrün noch mit eigenen Augen hätte sehen können. Nach einer langen und teilweise recht rutschigen Fahrt durch den halben Frankenwald bin ich heute allen Widrigkeiten zum Trotz doch noch zum vereinbarten Zeitpunkt nach Neuengrün gekommen und habe mich dort mit Eva getroffen. Schon von weitem sieht man auf einer kleinen Anhöhe ein Kreuz aufragen, das sich, je näher man kommt, desto stärker auf die Seite zu neigen scheint. Doch nicht nur das Kurzifix allein, sondern mit ihm das gesamte Dach der Gruft, die es als einst sicher krönenden Abschluss trägt. Es ist ein trauriger Anblick, ein Bauwerk, das nun schon mehr als 110 Jahre an ein Ehepaar erinnert hat, in einem solchen Zustand sehen zu müssen: Die Tür und die Fenster fehlen und es zieht eisig in dem kleinen aus Bruchsteinen gemauerten Raum. Altersschwach neigt sich der Giebel nach vorne und scheint fast wie ein Greis, der sich müde auf seinen Krückstock lehnt - allein, dass in diesem Fall keiner da ist, um ihm zu helfen. Im Inneren herrscht trostlose Leere - der Boden voller Laub, der Putz von den Wänden abgebröckelt und die Steine nurmehr lose aufeinander geschichtet. Beim bloßen Berühren löst sich der Mörtel in Staub auf und selbst durch leichtes Klopfen an einem der Backsteine kommt ein großer Teil der Fensterumrahmung ins Rutschen... "Die Zeit heilt alle Wunden" sagt man den Trauernden auf einer Beerdigung, doch in diesem Fall fügt sie jeden Tag neue hinzu. Auf Anfrage hat mir Herr Händel, der Bürgermeister von Wallenfels, dankenswerterweise neben einer Vielzahl von Photos der noch vollständigen Gruft auch ein Gutachten ausgehändigt, das eine detailierte Zeichnung enthält. Einige der schönsten Aufnahmen füge ich euch im Anhang bei, in der Hoffnung, ihr verzeiht mir, wenn ich auf die Sammlung von Herrn Händel zurückgreife, da hier wenigstens die stille Romantik des Verfalls noch einen einigermaßen guten Eindruck macht, während sich auf meinen eigenen der Schnee beinahe wie ein Leichentuch über die Gruft zu breiten scheint.


    Die Gruft wird im nächsten Jahr abgerissen - an die beiden Verstorbenen, Andreas und Margaretha Gremer sollen dann zwei schlichte Kreuze erinnern. Mögen Sie in Frieden ruhen.


    Adrian Roßner

  • Danke Adrian, Danke Eva,


    für Euren Einsatz und den tollen Bericht.


    Für mich bleiben noch ein paar Fragen:


    Haltet Ihr die Gruft für erhaltenswert?


    Seht Ihr evtl. noch Möglichkeiten die Gruft zu erhalten, evtl. gemeinsam mit der Gemeinde und ortsansässigen Firmen und Bürgern?


    Und Adrian, könntest du vielleicht einen ähnlichen, etwas ausführlicheren Bericht, wie im Forum oder eine "Dokumentation" auf Grund der Unterlagen und Informationen die du erhalten hast für die Zeitung und für die "Miscellanea curiensia" des LNV schreiben? So würde die Erinnerung an die Gruft für längere Zeit aufbewahrt.


    Liebe Grüße Dieter

  • Hallo Dieter,


    Es freut mich, wenn dir mein Artikel gefällt!


    Um bei deiner ersten Frage anzufangen: Ich werde euch beim nächsten Treffen noch einmal einen detailierten Bericht vorstellen, der dann u.a. auch Bauzeichnungen und statische Gutachten enthält. Für den Erhalt der Gruft ist es in meinen Augen beinahe schon zu spät: Wie geschrieben, handelt es sich mittlerweile eigentlich nurmehr um die bloße "Hülle", während die gesamte Einrichtung bereits vor zwei Jahren (!) entfernt worden ist. Dementsprechend trostlos sieht es nun im Innern des Baus aus - das einzige, das noch einen einigermaßen guten Eindruck macht, ist das Dachgebälk. Auch die Meinung des BLFD, das dem Abriss bereits zugestimmt hat, macht nicht allzu große Hoffnung auf eine mögliche Rettung der Gruft. Herr Tietsch von der Initiative Dorferneuerung sagte außerdem, dass der Rückhalt im Ort fehle; immerhin sei die Gruft schon 110 Jahre alt und Verwandte der beiden Verstorbenen leben nicht mehr in Neuengrün. Auch stellte er klar, dass sich das Gebäude in Privatbesitz befindet und insofern in erster Linie die Eigentümer die Initiative ergreifen müssten.


    Halte ich die Gruft für erhaltenswert? Ich würde sagen ja, doch nicht allein aufgrund der kleinen baulichen Besonderheiten, die sich hier und da erkennen lassen, sondern eher wegen der in meinen Augen einmaligen Umgebung. Neuengrün ist nicht mehr als ein Straßendorf an der Kc 32, auf dem Friedhof liegen vielleicht um die 100 Menschen, aber dennoch thront über allem die alte Gruft.


    Zusammenfassend könnte man sagen, dass es sicher Hoffnung für die Gruft gegeben hätte, wenn man einfach schon vorher an die entsprechenden Stellen herangetreten wäre. Ich hoffe sehr, dass durch die mittlerweile gut laufende "Werbe-Aktion" für den AKA in Zukunft auch einige Leute daran denken werden, uns einzuschalten, bevor es zu spät ist.


    Ich könnte den Artikel sicher noch ein wenig ausbauen, doch würde er höchstens knapp zwei Seiten füllen. Zwar gibt es zur Gruft an sich, laut Bürgermeister Händel, noch einige Unterlagen in der Gemeinde, doch glaube ich nicht, dass man eine ganze Abhandlung daraus machen kann.


    Liebe Grüße,


    Adrian

  • Hallo Adrian,


    besten Dank für deine ausführlichen Berichte über die Neuengrüner Gruft.


    Leider ist es tatsdächlich so, dass die Dorfgemeinschaft wenig Interesse am Erhalt der Gruft hat und hatte. Laut Aussage von Herrn Tietsch wurde seit 70 Jahren nichts mehr an der Gruft gemacht und dementsprechend sieht sie auch aus.


    Für mich stellt die Gruft einen markanten Blickfang für den Friedhof dar. Thront sie doch hoch über all den anderen Gräbern.


    Ein paar Kilometer weiter, nämlich in Nordhalben, hat sich engagierter Bürger zusammengetan und eine Arte Selbshilfegruppe Namens "NOHA" gegründet, die sich unter anderm auch ihrer Denkmäler annimmt:


    http://nordhalben-aktiv.blogspot.com/2011_08_01_archive.html


    http://www.infranken.de/nachri…-Nordhalben;art219,197155


    Eine sehr gute Idee, wie ich meine!

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