Der Geistermönch von Zell

  • Liebe Forumsmitglieder,


    Im Zuge meiner Recherche für den ersten Vortrag im Rahmen des "Heimatkundlichen Stammtisches" in Zell stieß ich auf eine alte Geschichte aus meinem kleinen Heimatort, wonach angeblich im Zuge der Renovierung (bzw. des Teilabrisses) der alten Kirche durch Pfarrer Georg Wunderlich im Jahre 1760 ein Skelett in den Mauern des Turms gefunden worden sein soll. Zur gleichen Zeit wird auch von einer geisterhaften Erscheinung berichtet, die des nachts durch den Ort zog und schlimmes Unheil vorhersagte. Leider ist die originale Fassung dieser Geschichte nicht überliefert, doch habe ich mich, sozusagen als "Neu-Erfinder", selbst daran gemacht sie niederzuschreiben.



    "Noch vor 250 Jahren kannte jeder in Zell die Geschichte einer Geistererscheinung, die des Nachts durch die Gemeinde ziehen und großes Unheil verkünden sollte. Der Sage nach handelt es sich bei der bleichen Gestalt um einen Mönch, der zu Beginn des Mittelalters mit einigen anderen Brüdern in der kleinen Mönchsklause, aus der sich später Zell entwickeln sollte, gelebt hat. Eines Nachts suchte ein wunderschönes Mädchen bei den Geistlichen Unterschlupf, deren Anblick den Mönch sein Keuschheitsgelübde schnell vergessen ließ. Doch sooft er sie auch auf ihren Namen ansprach, sooft schüttelte die junge Frau entschieden den Kopf und wandte sich anderen Dingen zu. In der dritten Nacht nach ihrem Auftauchen aber hielt es den Mönch nicht mehr im Schlafsaal und er schlich sich in ihre Kammer. Leise näherte er sich ihrem Bett, da fuhr das Mädchen mit einem Mal auf und rief aus voller Kehle: „Wehe, Wehe! Der Teufel kommt auch im Priestergewand daher!“ Durch ihren Ruf wurden andere Geistliche geweckt, die ihren Schlafplatz nur ein paar Schritte weiter hatten, und kamen in die Kammer gelaufen, in der der Mönch vergeblich versuchte seinen nächtlichen Besuch zu erklären. Der Vorsteher der kleinen Siedlung erkannte sofort, was los gewesen ist und erlegte dem Bruder die grausamste Strafe auf, die sich die Menschen damals vorstellen konnten: Er wurde in den Turm der gerade im Bau befindlichen Kirche bei lebendigem Leibe eingemauert. Seither also zog die Geistererscheinung des Nachts ihre Bahnen durch Zell, wobei ihr Auftauchen immer ein großes Unglück anzeigte. Erst, als man um das Jahr 1760 den alten Turm der Kirche abriss, entdeckte man ein bleiches Skelett zwischen den Mauern und seit diesem Tag ward der Mönch nicht mehr gesehen." -AR


    Liebe Grüße,


    Adrian Roßner

  • Hallo Eva,


    Danke dir! Wie gesagt stammt diese "Sage" aus meiner eigenen Feder, doch beruht sie auf einer Geschichte, die oben genannter Georg Wunderlich in der Mitte des 18. Jahrhunderts aufgeschrieben hat. Der Hintergrung für die Bestrafung des Mönches, das Nachstellen der jungen Frau, habe ich jedoch frei erfunden - angelehnt an andere Geschichten aus der Hofer Region.


    Liebe Grüße,


    Adrian

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