Petruskapselle am Silla bei Obersteben

  • 1012 Petruskapelle am Silla
    Kategorie: 1000-1099, Kirchengeschichte, Ortsgeschichte, Wehrkirche
    Von: Frotscher


    1012 Gesichert durch Bewaffnete errichten 2 Geistliche (Mönche) im Silla (Gemarkung Obersteben) eine Kapelle, und stellen sie unter Schutz des Apostels Petrus und beginnen in der noch heidnischen Gegend zu lehren und zu predigen (nicht belegt) SGS Kap.II und III Nr. 17


    A 17 SGS Kap. II und III; HGN90, nicht belegt,


    bei SGS gesammelte, mündliche Überlieferungen. An einigen der erwähnten Orte entstanden später Kirchen, an 2 anderen deuten Flurnamen auf ehemalige Kapellen hin, an weiteren fehlen entsprechende Spuren. Die Beschreibung des Verlaufs der Einführung des Christentums in der hiesigen Gegend klingt nicht unwahrscheinlich.

  • Wortlaut der Chronik Spörl (SGS Kap. II):



    "So sagt die Geschichte, daß im Jahr 1012 in Silla, einem Flecken vor der Spitze, wo der Weg von hier nach Langenbach und eben so von Obersteben dahin führt, zusammen trifft, die erste Kapelle erbaut und mit dem Schutz Patron Petrus besetzt worden wäre.


    Später im Jahr 1014 soll in Geroldsgrün die Kapelle Sanct Jocob und in eben dem­selben Jahr die Kapelle Sanct Johannes bei Lichtenberg auf dem sogenannten Kapellhügel erbaut worden seyn p.p.


    Weder die Priester noch das Geleite wurden verfolgt. Die christlichen Priester suchten zwar durch Milde und Güte sich Anhänger zu ver­schaffen, sie wurden auch geachtet, aber einige Heyden, vor allem alte Priester, suchten wo mög­ liche, alles zu hintertreiben.


    Die Bewohner von Steben besuchten jedoch heimlich die Kapelle Philippi . Die christlichen Geist­lichen besuchten die Leute in ihren Wohnungen und verschafften sich Zutrauen. Endlich und bald starb der heydnische Priester, welcher bei Steben wohnte.


    Jetzt wurde von den christlichen Priestern mit Eifer an der Bekehrung gearbei­tet und es gelang, daß sich die Bergleute und Schmelzer zu Steben zum Christenthum bekehrten und selbst um einen Tempel nachsuchten, weil Stöben schon ein kleiner Ort war.


    Dieß wurde im Jahr 1019 sogleich an den Bischof berichtet, welcher den Aufbau einer Kapelle in Steben und die Bekehrung so sehr betrieb, daß die heydnischen Bewohner von Steben sogleich von dem christlichen Priester Joseph Otto Model unterrichtet und noch in demselben Jahr in der Stäbener Kapelle, welche die Walburgis zum Schutzpatron bekam, getauft werden konnten.


    So geschwind ging die Bekehrung der Stäbener vor sich. Bald zogen sich noch kleine Haufen Heyden aus der Gegend von Seibig und Hornitz hieher und nahmen das Christenthum an. Sie fürchteten sich aber vor ihren nördlichen Nach­barn, welche vest an dem Heydenthum hingen und hiel­ ten ihren Gottesdienst geheim. Gegen Süden an der . . . und an der Strasse von Franken gieng aber die Bekehrung besser von statten. In Steben wurde der christliche Gottes­dienst mit allem Fleiß fortgesetzt.

  • Kategorie: 1000-1099, Kirchengeschichte, Ortsgeschichte, Wehrkirche
    Von: Frotscher


    1019 Nachdem der bei Steben wohnhaft gewesene heidnische Priester gestorben ist, haben die Bekehrungsversuche der Geistlichen von der Petruskapelle im Silla Erfolg.


    Die bekehrten Stebener wünschen sich eine eigene Kapelle am Ort. Diese wird auf Anordnung des Bischofs von Bamberg sogleich errichtet und unter den Schutz der heiligen Walpurgis gestellt (nicht belegt). SGS Kap. II und III Nr. 19 A 19 SGS Kap. II und III. Nicht belegt.


    Umstritten ist die Wahl der am 15. Febr. 779 verstorbenen Äbtissin des Klosters Heidenheim bei Eichstätt, der heiligen Walpurgis, der Patronin gegen Zauberei, zur Schutzpatronin der Kapelle (GBB 259).


    Friedrich Hiller, "Die Kirchenpatrozinien des Erzbistums Bamberg", St. Otto-Verlag, Bamberg 1931, S. 36, reiht die Kapelle bzw. die Kirche bei den Marienkirchen ein, weil die meisten Kirchengründungen während der Zeit des Ausbaus der kirchlichen Organisation in den ersten Jahrhunderten nach der Gründung des Bistums Bamberg der Maria geweiht wurden und ein Deckengemälde über dem Altar die Maria zeigt.


    Es hat sich jedoch noch kein Anhalt dafür gefunden, daß die Gründung der Stebener Kirche irgendwie von Bamberg ausgegangen ist und das erwähnte Marienbild ist erst um 1510 entstanden (s. Nr. 165).


    Die Schutzpatronin der Kirche und deren Fest- bzw. Kirchweihtag werden urkundlich erstmals 1691 genannt, und zwar die heilige Walpurgis und der 1. Mai.


    Das beweist nicht, daß es schon seit Errichtung der Kirche so gewesen ist, denn es gibt nach GBB 30 f. Beispiele für den Wechsel der Schutzpatrone.


    Aber es sind noch andere Merkwürdigkeiten in Betracht zu ziehen: Der Festtag der hl. Walpurgis ist gar nicht der 1. Mai, sondern der 15. Februar, der 1. Mai ist auch keiner der vielen Marienfesttage, wohl aber der Festtag des Philippus und Jacobus und in SGS ist wiederholt eine Philippuskapelle erwähnt, ohne daß je von dem Bau einer 2. Kapelle in Steben gesprochen wird!


    Die Kirche wird in neuerer Zeit auch als "Kirche der heiligen Walpurga" bezeichnet, amtlich aber ihrer Bauart entsprechend "Wehrkirche" genannt.

  • 1014 bis 1020 Kapellen
    Kategorie: 1000-1099, Kirchengeschichte, Ortsgeschichte


    Um 1014-1020 Errichtung von Kapellen in Geroldsgrün, Lichtenberg, Blechschmidtenhammer und Naila (nicht belegt). SGS Kap. III; UGN 90

  • 1052 Erweiterung zur Kirche
    Kategorie: 1000-1099, Kirchengeschichte, Ortsgeschichte, Wehrkirche


    Auszug Chronik Georg Heinrich Spörl, Kap. II:


    Die Kapelle wurde nach wenig Jahren - ungefähr 1052 bis 1055 zu einer Kirche erweitert und diese mit 4 Priestern besetzt, welche hier alls Neubekehrten tauften, den Neuchristen Gottesgnade und Schutz versicherten, ihnen die Sünde vergaben und ewige Seeligkeit versprachen.


    Die Sanct Jacobs- und St.Johannis-Kapelle wurde schon 1036 von hier aus durch die hiesigen Priester versehen, folglich mußte die Kirche schon vorhanden gewesen seyn Später wurde die St.Bartholomeiner Kapelle in Blechschmkdtenhammer gebaut und diese auch von hier versehen.

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