Hofer Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime


  • Ausgehend von der Diskussion um die Umbenennung der Hofer Kaserne oder auch von Straßen und Plätzen in Hof sind zur Zeit auch die Hofer Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime in den Focus geraten.


    So will ein Arbeitskreis des Langnamenvereins Hof Formen des Widerstands und der Distanzierung zum Naziregime herausarbeiten und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes ­ Bund der Antifaschisten (VVN/ BdA) hat ein Faltblatt herausgebracht, welches sich mit den Hofer Widerstandskämpfern beschäftigt.


    Scheinbar sind bis heute aber nur wenige Name und Lebensläufe von Widerstandskämpfern aus der Stadt und dem Raum Hof bekannt. Bisher wurden explizit genannt:


    Hans Merker,
    Ewald Klein,
    Philipp Heller alle drei waren als Kommunisten im Widerstand aktiv; sowie
    Rosa Opitz geborene Völkel und Heinrich Held


    Könnt ihr weiterhelfen? Gesucht werden weitere Namen von Personen die im Widerstand gegen das NS-Regime in Hof oder auch im Umland aktiv waren. Wer kann Informationen zu den oben genannten Personen beitragen oder auch Informationen und Fotos über den Widerstand in unserer Region.


    Gruß Dieter


  • Zitat

    Scheinbar sind bis heute aber nur wenige Name und Lebensläufe von Widerstandskämpfern aus der Stadt und dem Raum Hof bekannt.


    Es ist doch nicht so, dass es kein Material zu dieser Thematik gibt. Man wird allerdings nicht umhinkommen, sich einige Bücher zu besorgen und Archive zu besuchen.
    Allein das Auswerten der Standardwerke oder der örtlichen Archive bringt schon einiges zum Widerstand in der Hofer Region zum Vorschein. Beispiele:


    MERKER:


    Siehe "Bayern in der NS-Zeit Band 5" S. 218 unten
    http://books.google.de/books?i…ns%20Merker%20hof&f=false
    S. 220:
    http://books.google.de/books?i…20Heller%22%20hof&f=false


    Biographische Sammlung im Stadtarchiv Hof: 0619 Merker, Hans, Siehe Findbuch:
    http://www.hof.de/hof/findbuecher/l-publ.pdf


    Dann wurde ein Teil der heutigen Ernst-Reuter-Strasse nach 1945 bis 1953/57 als "Hans-Merker-Strasse" geführt. Auch darüber gibt es sicher Material im Stadtarchiv oder beim Stadtbauamt.


    Foto siehe hier: http://ansichtskarten.delcampe…-Strasse-,language,G.html


    KLEIN


    Biographische Sammlung im Stadtarchiv Hof: 0554 Klein, Ewald


    HELLER:


    Bayern in der NS-Zeit Band 5, S. 220:
    http://books.google.de/books?i…20Heller%22%20hof&f=false


    Auf jeden Fall sollte man sich zunächst mit den gängigen Standardwerken beschäftigen und den dort genannten Quellenhinweisen nachgehen.
    Den Sammelband von Martin Broszat und Elke Fröhlich: „Bayern in der NS-Zeit, Band V, Die Parteien KPD, SPD, BVP in Verfolgung und Widerstand“, München 1983 würde ich zu dieser Fragestellung sehr gründlich auswerten. Besonders wäre hier der Aufsatz von Hartmut Mehringer: Die KPD in Bayern 1919-1945. Vorgeschichte, Verfolgung und Widerstand ( S. 1 – 286) zu nennen. Wenn ich mich recht entsinne, hatte die Stadtbibliothek Hof die gesamte Reihe im Bestand.
    Einige Fundstellen zur Stadt Hof habe ich oben genannt, man findet darin noch weitere Hinweise.



    Weiter enthält viel Material
    Eiber, Ludwig: Arbeiter unter der NS-Herrschaft. Textil- und Porzellanarbeiter im nordöstlichen Oberfranken 1933 – 1939 (=Miscellanea Bavarica Monacensia, - Neue Schriftenreihe des Stadtarchivs München, Heft 86) München 1979.


    Dann gibt es die im Rahmen eines Forschungsprojekts erschienenen Archivinventare:
    Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns (Hrsg.): Widerstand und Verfolgung in Bayern 1933 - 1945, 18 Bände, München 1975 ff.


    Speziell für Hof kann man noch heranziehen:
    Macht, Rudolf: Niederlage. Geschichte der Hofer Arbeiterbewegung. Band 3/2 (1924 - 1945), Hof 1996
    (gibt es auch in der Stadtbücherei Hof). Allerdings ist das Buch wegen mangelnder Objektivität und einer sehr schmalen Quellenbasis nur mit Vorsicht verwendbar.


    Auch in den Staatsarchiven bzw. im Hauptstaatsarchiv lagern genügend einschlägige Quellen, die natürlich erschlossen werden müssen. Man wird sich die Organisation des damaligen Staatsapparates einarbeiten müssen, um in den Archiven dann die richtigen Akten suchen zu können. Wenn man in der Frage des Widerstands in Hof zu neuen Erkenntnissen kommen will, wird man um Archivarbeit nicht herumkommen, sonst wird doch wieder nur das gleiche abgeschrieben, was schon oft genug publiziert wurde.


    Ein weiterer interessanter Ansatz wären die Hofer Kommunisten, die ab 1936/1937 während des spanischen Bürgerkriegs bei den Roten Brigaden der spanischen republikanischen Armee kämpften Es wird ein „Heinrich Spörl“ erwähnt, allerdings lediglich mit dem vagen Hinweis, dass er in Spanien gefallen sei. Theodor Klug, geb. 1913 in Hof, ging 1937 nach Spanien und kämpfte dort in den Bataillonen "12. Fe¬bruar" und "Ernst Thälmann" der "XI. Internationalen Brigade. 1939 wurde er in Frankreich interniert, flüchtete1940 nach Französisch - Nordafrika und schloß sich dort alliierten Truppen an. Nach 1945 brachte er es in der späteren DDR zum Oberkommissar bei der Bernburger Kriminalpolizei und Träger des "Vaterländischen Verdienstordens in Gold". Er starb 1982 in Gardelegen. (siehe dazu Macht, Rudolf: Geschichte d. Hofer Arbeiterbewegung, Band III/2 - Niederlage 1924 - 45, Hof 1996, S. 406 ff. –Eiber, Ludwig: Arbeiter unter der NS-Herrschaft. Textil- und Porzellanarbeiter im nordöstlichen Oberfranken 1933-1939 (= Miscellanea Bavarica Monacensia, 86). München 1979, S. 151 f. - Ruhl, K.-J.: Die Internationalen Brigaden im Spanische Bürgerkrieg 1936 – 1939. In: Militärgeschichtliche Mitteilungen 17 (1/75), S. 219.)


    Grüsse
    Jörg

    Fränkische Wahrheit: Zwei Besatzungsmächte haben wir gehabt - die Amerikaner und die Bayern. Die Amerikaner sind wir los.


  • Hofer Widerstandskämpfer


    Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten (VVN/ BdA) hat ein Faltblatt herausgebracht, welches sich mit den Hofer Widerstandskämpfern beschäftigt und unter Telefon 09284/801536 oder E- Mail: nanne-wienands@gmx.de kostenfrei angefordert werden kann.


    Mit der freundlichen Genehmigung von Frau Wienands möchte ich einige Seiten dieses Faltblattes zur Diskussion stellen (siehe Anhang).


    Gruß Dieter


  • Hallo Dieter,


    ist es möglich, das gesamte Faltblatt hier zur Verfügung zu stellen?
    Ich möchte mich bei einem so sensiblen Thema ungern an einer Diskussion beteiligen, ohne den kompletten Flyer zu kennen. Vor allem wenn ich sehe, wer die Initiatorin des Ganzen ist: Frau Wienands beteiligt sich an allen möglichen Initiativen, angefangen von der Tibet-Initiative über Aktionen für Behindertenheime in Rumänien bis hin zum Bund Naturschutz. Hier steckt mir für meinen Geschmack viel zu viel Aktionismus dahinter, der immer auf Kosten der Objektivität geht, was man bereits beim Lesen der Auszüge aus dem Faltblatt merkt.


    Um etwaigen Einwänden zuvor zu kommen: Ich gehöre nicht der rechten Ecke an und mir ist dieses Thema nicht ganz unbekannt, wie sich aus meinen Beiträgen ergeben dürfte. Ich mag nur keine einseitige Darstellung, wie sie im Flugblatt der eindeutig einem bestimmten Spektrum zuzuordnenden VVN-BdA zu erkennen ist.


    Grüsse
    Jörg

    Fränkische Wahrheit: Zwei Besatzungsmächte haben wir gehabt - die Amerikaner und die Bayern. Die Amerikaner sind wir los.

  • Der Bereich vor der Marienkirche wird nun mit Bernhard-Lichtenberg-Platz einen eigenen Namen bekommen. Bernhard Lichtenberg war ein katholischer Widerstandskämpfer der sich im Dritten Reich für Verfolgte eingesetzt hat.


    Er war zwar kein Hofer, ist aber auf dem Weg ins Konzentrationslager Dachau in Hof gestorben.


    Quelle: Bericht der Frankenpost vom 14.03. 2013



    Beste Grüße
    Dieter

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