Von der Ästhetik des Verfalls

  • Hallo zusammen,


    In manch einem dunklen Wald zeigen sich noch heute tiefe Narben, die dereinst der Mensch der Natur auf der Suche nach kostbaren Rohstoffen geschlagen hat. Gerade in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als "Import" noch nicht mit "Globalisierung" einherging und die Deutschen - ich brauche nicht zu erwähnen, in welcher Zeit - die "Stärke" und "Robustheit" des Fichtelgebirgsgranits für ihre Bauwerke zu schätzen wussten, wuchs die steinverarbeitende Industrie schlagartig wieder an und wurde aus einem Dornröschen-Schlaf erweckt. Staub erfüllte die Luft und das rhythmische Schlagen und Surren der alten Maschinen, meist noch mit Dampf betrieben, tönte durch die Stille der schlafenden Wälder. Heute ist es eine Seltenheit geworden und alles, was man hin und wieder zu Ohren bekommt, ist das laute Knallen der Sprengungen, mit denen man der Natur ein weiteres Stück des kostbaren Granits entreißt. An anderer Stelle jedoch, hat sie bereits damit begonnen, die von Menschenhand geschaffenen Löcher zu verschließen und sie in wunderbare Oasen der Entspannung zu verwandeln. Neben den Resten der alten Industrieanlagen bildeten sich Biotope erster Güte und auch für die Historiker findet sich noch der ein oder andere Schatz tief im Wald (siehe dazu meine Artikel zur "Reinersreuther Drahtseilbahn" und zum Wassergraben der Papierfabrik bei Schauenstein).


    Zu den Bildern:
    1. Ansicht des Granitbruchs "Felsla" am Großen Waldstein, Aufnahme um 1950, Albert Unglaub, Privatbesitz: Roßner
    2. Der alte Seilkrahn im Steinbruch "Reuth" bei Gefrees, Adrian Roßner
    3. Eine der alten Abbau-Gruben in der "Reuth", Adrian Roßner (Dieser Steinbruch soll evtl. wieder in Betrieb genommen werden - hoffen wir, dass man wenigstens einen Teil der natürlichen Schönheit erhält!)


    Liebe Grüße,


    Adrian Roßner

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