statt eines Vorworts

  • Kunst im öffentlichen Raum kann man auf unterschiedlichste Weise wahrnehmen und sich mit ihr auseinandersetzen.

    Eine sehr intensive Form haben die Mitglieder des Verschönerungsvereins – Freunde Hof e.V. entwickelt. Sie putzen in regelmäßigen Abständen Steine, Schilder und Skulpturen. Dabei kommen mitunter Fragen, wie „Wer ist der Künstler, von welcher Idee hat er sich leiten lassen...“ auf und diese führen zum Hinterfragen bei Vereinen, Ämtern, Archiven. Vereine sind lt. Satzung nicht zur Archivierung verpflichtet, also sind aufgehobenen Dokumente lückenhaft. Im laufe der Zeit erfolgten Eigentümerwechsel, Kunstobjekte wechselten dabei so nebenbei ihre Besitzer und Wissen ging verloren. Meine Erfahrungen, es gibt viele Wissensträger, mitunter sehr kompetent, aber ich habe keine Stelle, kein Amt, keine Person gefunden, die über einen vollständigen Überblick, was wir alles besitzen. verfügt. Es gibt Objekte, die im Laufe der Zeit durch Unachtsamkeit, zerstört worden sind, z.B. die Skulptur „Horizontal-Vertikal“ von Rucker oder das Windrad der Gärtnerei Weiske, sie geraten in Vergessenheit. Andere wiederum haben ihre Funktionalität eingebüßt, bes. betroffen sind davon Brunnen, wie z.B. das Brunnenbecken vor der Münsterschule, der Brunnen auf dem Gymnasiumsplatz, der Brunnen auf dem Wasserspielplatz auf dem Theresienstein, der Brunnen im Wittelsbacher Park oder wir erfahren, dass man sich um eine Reparatur bemüht (seit Jahren), siehe Froschbassin im Leopoldhain des Theresiensteins. Der Lauf der Zeit bewirkt, wir gewöhnen uns daran, dass sie sowieso nicht funktionieren, sie verwahrlosen und werden zum Schandfleck.

    Ursprünglich aber wurden sie aufgestellt - für teures Geld - zur Verschönerung, zur Erholung, siehe Gymnasiumsplatz, welcher auch die Funktion eines Pausenhofs für unsere Kinder hat.


    Ein anderer Problemkreis bildet unsere sich verändernde Auffassung von dem was uns gefällt, siehe die Laufbrunnen in der Stadt, abgebaut nach Einführung der zentralen Wasserversorgung (endlich gab es fließendes Wasser in jedem Haus, also weg damit) deren Brunnensäulen mehr oder weniger verschwinden – in anderen Städten wurden sie erhalten, sind sie Gegenstand von jährlichen Festen.

    Ein einzelnes Objekt, aufgestellt in bester Absicht, schafft noch kein Raumempfinden, keine Wohlfühlatmosphäre, nachvollziehbar im Vergleich Dr. Wirth Platz mit Maxplatz oder die versetzten Altstadt-Spotzer. Das Gesamtkonzept muss stimmig sein.


    Diese Materialsammlung will all den Objekten einen Platz einräumen, welche erworben und aufgestellt worden sind, um unsere Umgebung schöner zu machen. Objekte zur Erinnerung, Denkmale behandeln Frau Münzer-Glas und Herr Dr. Kluge in der Chronik der Stadt Hof, Band XI. Auf sie wird ggf. verwiesen, wenn sie Eingang in die Sammlung gefunden haben.


    Alle aufgenommen Objekte wurden im Zeitraum August – Oktober 2018 von mir fotografiert, ihr Standort per GPS ermittelt, sozusagen kartographisch erfasst und nach Quellenlage bestmöglich kurz beschrieben.

    Die Sammlung will also Auskunft geben und anderseits das Verschwinden erschweren, vielleicht kann sie einen Beitrag leisten zur Sinnhaftigkeit der einen oder anderen Entscheidung.

    Quellen bildeten für mich in erster Linie die Beobachtung vor Ort, sozusagen das unmittelbare Erleben, der Eindruck vom Objekt auf mich, das Gespräch mit Bürgern, Künstlern, Auftraggebern, Architekten sowie Personen, die sich heute um die Hinterlassenschaften unserer Vorgänger kümmern (müssen), in erster Linie also die Mitarbeiter der Ämter der Stadt.


    Die Sammlung beruht auf Materialien des Kulturamtes der Stadt, der Tourist-Information sowie des Verschönerungsvereins, Freunde Hof e.V. sowie den zahlreichen Bildbänden über unere Stadt sowie den privaten Sammlungen unerer Bürger in vielfältiger Form.


    Meine Leistung bestand nur in der Auswahl, der Standortbestimmung, dem fotografischen Nachweis, der Aufnahme neuerer Objekte, welche in den erwähnten Sammlungen nicht enthalten waren sowie im Zusammenführen der Einzelaussagen. Zusätzlich verwendete Literatur wird am jeweiligen Objekt vermerkt. Da die Verwaltung der Stadt ihrem Versprechen bis heute (MRZ 2012) nicht nachgekommen ist, diese Sammlung allen interessierten Bürgern zugängig zu machen, wurde der Weg über dieses Portal zur Heimatgeschichte gewählt. Dem Besitzer des Portals, Hrn. Heinrich, meinen herzlichsten Dank.


    Denn nur so ist es möglich, alle Bürger an unsren Schätzen teilhaben zu lassen, fehlende Objekt zu ergänzen, Fehler zu korrigieren. Nur wer etwas weiß, kann es beweiretn und schätzen. Bisher habe ich jedes Jahr im Herbst eine überarbeitete Version herausgebracht. Ab sofort können wir alle miteinander zeitnah zusammenarbeiten.


    Gedankt sein allen, die mit Rat und Hinweis geholfen haben, diese Sammlung zusammenzustellen. Die ermittelten GPS-Daten können in das GIS-System der Stadt eingepflegt werden und damit den entsprechenden Ämtern als Applikation zur Verfügung stehen.


    Für Hinweise, Kritiken und fehlende Objekte bin ich jederzeit dankbar.


    Rainer Krolop


    Hof, im März 2021

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