Neu erschienen: Helmut Schuh: "Hofer Vereine" (64. Bericht des Nordoberfränkischen Vereins für Natur-, Geschichts- und Landeskunde), Hof 2012, 2 Bände mit zusammen über 1600 Seiten, reich bebildert.
Ich habe die Bände heute mit der Post bekommen und konnte erst kurz darin blättern, habe mich aber ständig "festgelesen" und kann jetzt schon sagen: Ich bin begeistert und bedanke mich bei Herrn Schuh für diese akribische Fleißarbeit. Allein das Verzeichnis der geselligen Vereine umfasst über 250 Einträge (wenn ich mich nicht verzählt habe), darunter Vereine mit so schönen Namen wie "Deutschgemütlicher Raucherclub" oder "Armer vornehmer Club".
Man entdeckt hier Geschichten, die wohl ohne dieses Buch auf Nimmerwiedersehen im Dunkel der Archive verschwunden wären.
Beim ersten Durchblättern stellt man z.B. voll Erstaunen im Register fest, daß Hof anscheinend um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert eine Hochburg des Fechtens gewesen sein muß, gab es doch drei Fechtvereine: die Fechtschulen Hof und Moschendorf und den Deutschen Fecht-Klub Hof in Bayern. Erstaunlich ist allerdings, daß diese drei Vereine unter dem Kapitel "Karitative und sozial tätige Vereine" eingereiht sein. Des Rätsels Lösung: es waren keine Sportvereine, sondern es ging um das Sammeln von Geld zur Unterstützung bedürftiger Bürger, es ging also um das "Fechten" im Sinne von Erbetteln