2018 03 10 Sa Verschwundene Orte im Eselswald


  • Verschwundene Orte im Eselswald



    Aus dem Veranstaltungsprogramm des Nordoberfränkischer Verein für Natur-, Geschichts- und Landeskunde e.V., Hof:



    Die Reihe der öffentlichen Exkursionen als Gemeinschaftsveranstaltung des Hofer Vereins für Natur- Geschichts- und Landeskunde und der Kulturlandschaftsbeauftragten des Landkreises Hof wird auch heuer fortgesetzt. Die erste Exkursion dieses Jahres führt am 10.3.2018 in den sog. Eselswald, einem Waldgebiet zwischen Schauenstein und Weidesgrün. Diese teilweise bis in die Zeit der Wolfstrigel´schen Herrschaft (13. Bis 14. Jahrhundert) zurückreichenden Gründungen von Weilern und Einöden geben manche Rätsel auf. Die Orte Wüstengrün, Schönberg, Schönau und das sog. Eselsgütlein sind längst verfallen und gelten als sog. Wüstung. Im Rahmen der Exkursion soll versucht werden, den Schleier der Geschichte etwas zu heben.


    Das Eselsholz wird schon 1408 als Besitz der von Reitzenstein erwähnt mit einer dort befindlichen Zeidelweide. Darunter versteht man eine Bienenzucht, die mangels Vorhandensein von herkömmlichem Zucker eine hohe Bedeutung hatte. Die Lage des sog. Eselsgütleins konnte durch Einblick in die Flurnamensammlungen ermittelt werden.


    Erster Besitzer war 1571 Jörg Teubitzer. wie aus Akten des Staatsarchivs Bamberg hervorgeht. Bewohnt war das Gütlein bis 1779 und danach verfiel es langsam. Heute sind nur noch Verwerfungen im Gelände sichtbar und ein kleiner ehemaliger Teich.
    Bei den anderen Wüstungen ist die Verortung ungleich schwieriger. Die Spur der Wüstung Schönau führt zurück ins Jahr 1516. In der Chronik von Weidesgrün von Johannes Pechstein wird die Schönau auf die Flurnummer 1150 in der Gemarkung Schauenstein verortet. Dabei handelt es sich um eine plateauartige Fläche nordöstlich über dem Aubächlein gelegen. Des Weiteren existiert eine Flurbezeichnung Schönau als Bezeichnung der sog. Amtswiese im Selbitztal, nahe der Einmündung des Aubächleins in die Selbitz.


    Bei der Wüstung Wüstengrün erzählt schon der Name vom Schicksal der Ansiedlung. Im sog. Urkataster von 1852 erscheint eine Flurbezeichnung mit diesem Namen. Vielleicht gelingt hier die Verortung, indem man Scherbenfunde mit dieser Flurbezeichnung abgleicht.
    Noch schwieriger ist die Verortung von Schönberg. Im Urkataster ist Schönberg als Flurname eines Waldgebietes südlich des Eselswaldes ausgewiesen. In einer Urkunde aus dem Jahr 1408 wird Schönberg als Lehen der von Wildenstein bezeichnet.
    Treffpunkt für die Exkursion ist das Wanderheim des Frankenwaldvereins. Beginn: 14 Uhr. Hier erfolgt auch die Nachbesprechung und das gemütliche Beisammensein. (siehe auch http://www.kula-hof.com)




    Weitere Informationen zu der Veranstaltung finden Sie auf den Internetseiten des Nordoberfränkischen Vereins für Natur-, Geschichts- und Landeskunde e.V.
    Bitte informieren Sie sich rechtzeitig beim Veranstalter ob der Termin eingehalten werden kann.