Beiträge von Thomas W. W.

    Tatsächlich wird es ein Gezerre ohne Ende, wie befürchtet.


    https://www.frankenpost.de/lok…ein-Tafel;art2390,2861255




    Das ist ja überraschend und interessant. Aus den Presseartikeln war m.E. doch zu schließen, dass der Tafeltext von Herrn Dr. Kluge ausgearbeitet werden sollte. Natürlich wird es immer eine Tafel der Stadt Hof sein und Fremde, die diese Tafel lesen, werden wohl nicht erfahren, wer an der Formulierung beteiligt war. Für diese ist es eine Sache der Verantwortlichen, also OB und Stadtrat und letztlich auch der Bürger, welche diese Verantwortlichen gewählt haben. Ebenso wie bei der früheren Namensgebung, die sich im Straßenschild "Dr.-Dietlein-Str." ausdrückt.


    Aber es scheint ja eine schwere Geburt zu werden......Vermutlich wird es noch zum Streit über die Formulierung im Stadtrat kommen, wenn man diese Entscheidung über den Text nicht aus der Politik "auslagert" und fachlich kompetenten Leuten überlassen willl.

    Nun scheint es klar zu sein: Im Lorenzpark wurden Gruften aus mindestens dem 17. Jahrhundert gefunden, die zwar verfüllt werden sollen, aber mit einer "Spezialmasse", so dass sie erhalten werden. So jedenfalls der Pressesprecher der Stadt Hof gegenüber der Zeitung. Seltsam, dass man nichts mehr von diesen Gruften wusste.

    Auf der Ostseite der Lorenzkirche wurde 1885 ein Bierkeller für die damalige Schmidt's Heiner Brauerei angelegt, der 1895 und 1902 erweitert wurde. Es sollte mich nicht wundern, wenn die jetzt entdeckten Gewölbe zu diesem Bierkeller gehören.

    Das allerdings wäre eine logische Erklärung. Aber wäre so ein Keller nicht eine genaue wissenschaftliche Untersuchung und Erfassung wert; stattdessen soll er schnellstmöglich mit Beton verfüllt werden ?

    Sorry, aber die Tafel zur Dr. Dietlein-Straße wird nicht von mir gestaltet. Mein verwaltungsinterner Textentwurf wurde von mir nicht bekannten Personen überarbeitet in einem Sinne, den ich für wissenschaftlich unzutreffend halte. Sollte der geänderte Text veröffentlicht werden, so distanziere ich mich bereits jetzt ausdrücklich davon. Es handelt sich hier auch durchaus nicht um eine Tafel des Stadtarchivs oder des Stadtarchivars, sondern um eine der Stadt Hof! Diesen kleinen Unterschied muss man manchmal betonen, denn natürlich sind nicht immer alle Mitarbeiter der Verwaltung mit allem einverstanden, was Verwaltung, Oberbürgermeister oder Stadtrat tun. Eventuelle Auseinandersetzungen um die Straßenumbenennung (zu der ich mich übrigens nie öffentlich geäußert habe, nur zur Person Dietleins) und um das geplante Erläuterungsschild bitte ich daher mit den zuständigen Stellen oder Personen zu führen.


    Das ist ja überraschend und interessant. Aus den Presseartikeln war m.E. doch zu schließen, dass der Tafeltext von Herrn Dr. Kluge ausgearbeitet werden sollte. Natürlich wird es immer eine Tafel der Stadt Hof sein und Fremde, die diese Tafel lesen, werden wohl nicht erfahren, wer an der Formulierung beteiligt war. Für diese ist es eine Sache der Verantwortlichen, also OB und Stadtrat und letztlich auch der Bürger, welche diese Verantwortlichen gewählt haben. Ebenso wie bei der früheren Namensgebung, die sich im Straßenschild "Dr.-Dietlein-Str." ausdrückt.


    Aber es scheint ja eine schwere Geburt zu werden......Vermutlich wird es noch zum Streit über die Formulierung im Stadtrat kommen, wenn man diese Entscheidung über den Text nicht aus der Politik "auslagert" und fachlich kompetenten Leuten überlassen willl.

    Hallo Hans,


    solche Analogieschlüsse nach dem Motto "Weil es das wo anders gab, muß doch bei uns auch eine Burg gewesen sein", sind immer gefährlich.
    Die These vom Wirtschaftshof ist nur eine von mehreren möglichen Alternativen.


    Dr. Kluge bringt in seinem oben erwähnten Aufsatz auf S. 61 noch ein interessantes Argument gegen die Burg: "Falls an der Stelle der Lorenzkirche im 11. oder 12. Jahrhundert eine Burg gestanden hätte, dürfte es sich um einen Turmhügel gehandelt haben. Man fragt sich allerdings, wie es den mittelalterlichen Bauherren gelungen sein soll, in dem harten Felsen einen Wassergraben anzulegen und diesen später wieder aus dem Felsen verschwinden zu lassen, da von ihm nichts mehr zu erkennen ist. .... Einen Bach, der den Wassergraben hätte speisen können, gibt es am fraglichen Ort nicht."


    Der überraschende Fund von Gewölben im Lorenzpark könnte eine neue (alte) Betrachtungsweise ermöglichen.


    http://www.frankenpost.de/loka…elbe-frei;art2390,2729921




    Vielleicht gab es da ja doch eine Burg ? Mal sehen was Herr Dr. Kluge jetzt dazu meint.


    Erschreckend ist allerdings, dass die Hohlräume nun gleich durch Blähbeton gefüllt werden sollen, weil "darin keine erhaltenswerten Schätze" zu finden seien ! Ist nicht das Vorhandensein an sich Anlass für genauere Untersuchungen, unabhängig davon ob etwas darin liegt, um die unbekannte Hofer Geschichte zu erforschen ?

    Ich finde, die Zeit ist zu sehr vorangeschritten, um jetzt noch die Dr.-Dietlein-Straße umzubenennen. Früher hat man Straßen umbenannt, auch um zu vertuschen oder das Gewissen der Stadt reinzuwaschen. Heutzutage gehört sich ein anderer, reiferer Umgang damit, finde ich. Das heißt, man sollte an in der Straße Schilder anbringen, die sich mit der Person und den Verdiensten des Dr. Dietlein beschäftigen und genauso auch seine Umstrittenheit und seine Unrühmlichkeiten während der Nazi-Zeit erwähnen. Auch in sämtlicher Literatur, die die Straße erwähnt, sollte dies, wenn möglich, passieren. Was meint ihr dazu?

    Dieser Vorschlag vom 18.10.2012 (!) wurde ja nun vom Stadtrat übernommen und beschlossen. Interessant, dass er hier schon so früh gemacht wurde. Nun Viel Glück Herrn Dr. Kluge bei der schwierigen Ausarbeitung eines angemessenen Textes, mit der er beauftragt ist.

    In der neu erschienen Edition der Originalquelle zur Hofer Belagerung von 1553, Jacob Schlemmers „Historia des Markgrafenkrieges und der Belagerung Hofs 1552 – 1553 – 1554“, wird auf Seite 245 unter dem 3. August 1553 aufgeführt: "das ihnen [Anmerkung: der Angreifer] einer von Adel, ein Reitzensteiner, ... erschossen". Es muss sich hier um eines der ersten Opfer der Belagerung handeln. Wer kann mir sagen, wer dieser Reitzensteiner war?


    Auf Seite 249 ist unter dem 8. August 1553 zu lesen: "als der Feindt ... umb die Stadt gezogen, ihnen von den unseren zwo Personen abgefagen worden, ... welcher Casparn von Feilitzsch angehörig gewesen."


    Stand der regionale Adel, die regionale Ritterschaft auf Seiten der Belagerer? Warum nicht auf Seiten der Stadt Hof?


    Der Reitzensteiner muss nicht aus der "regionalen" Ritterschaft gewesen sein, dieses Geschlecht ist weiter verbreitet. Er kann z.B. ein Offizier im Dienst der Belagerer gewesen sein. Nach Wilhelm Freiherr von Reitzenstein (1929) dienten 250 Träger dieses Namens als Offiziere.


    Auch Caspar von Feilitzsch lebte vielleicht nicht bei Hof, evtl. in Kürbitz bei Plauen oder Kemnitz (Burgsteingebiet); sein Lehnsherr, dem er im Krieg folgen musst, könnte Heinrich IV von Plauen gewesen sein, der die Belagerer von Hof gegen Albrecht Alcibiades anführte. Und auch im heutigen nördlichen Landkreis Hof gab es viele Rittergüter, deren Lehensherr lange der Herr von Plauen war.


    Schließlich kann es auch Caspar von Feilitzsch aus Zedtwitz gewesen sein, der im Streit mit dem Markgrafen lag, so dass er sich auf die Seite der Gegner begeben haben könnte. In dem Prozeß ging es offenbar darum, dass Caspar v. Feilitzsch dem Jüngeren (einen Älteren hat es also auch noch gegeben) einen Treuebruch gegenüber dem Markgrafen durch Verletzung eines Gleitschutzes begangen haben soll und ihm daher die Lehen zu Kotzau, Haidt u.a. entzogen wurden.
    Laut Staatsarchiv Bamberg (Quelle: http://www.gda.bayern.de/findm…3&alft=109640&argt=109711 )
    gibt es dort Akten über :


    "Position des markgräflichen Anwalts im Lehenprozess gegen Caspar von Feilitzsch d. J. zu Zedtwitz wegen des Verlusts seiner Lehen zu Kotzau, zur Haide, bei Gumpersreuth, Trogen (?), Hartmannsreuth (gennante Vorbesitzer: Ulrich Hadelfer, Mathes und Nickel von Reitzenstein" (sic!) "wegen Treuebruchs (Verletzung des markgräflichen Geleitschutzes für Sigmund von Machwitz bei der Hochzeit zwischen Eustachius von Wirsberg und der Schwester des Amtmanns von Bayreuth, Sigmund von Feilitzsch) Laufzeit: 1534


    Signatur: Staatsarchiv Bamberg, Markgraftum Brandenburg-Bayreuth, Geheimes Hausarchiv Plassenburg Nr. 3506"