Teil 3
Über diese 21 Gruben liegen zum Teil noch Berichte über den Abbau und das anstehende Gebirge vor: Die Gruben die obere Mordlau mit ihren Beilehen, der Hülfe Gottes mit ihren Beilehen, Engelsüß auf der Mordlau und zufällig Glück bauen auf einer Lagestätte, welche zur Formation des hiesigen Übergangsgebirges gehört und das Mordlauer Lager genannt wird. Es liegt das Lager auf den schwarzen Urthonschiefer und wurde mit Grünstein gedeckt. Ebenso bauen die Gruben Gotthardt Geholfen und Engelsüß mit ihren Beilehen auf einen Gang, welcher in schwarzem Urgebirge aufsetzt. Das Mord- lauer Lager, welches mit den G"ben die obere Mordlau mit ihren Beilehen, die Hülfe Gottes mit ihren Beilehen, Engelsüß auf der Mordlau und zufällig Glück gebaut wird, hat sich fortwährend gut mit baulichen Wesen erhalten und stand bestwährend in Ausbeut. Das Lager hat die Beschaffenheit, daß es mit braunen, auch oft in der Tiefe mit Spateisenstein abwechselnd bestehed, und eine K.ieselschieferlage fortwäh- rend zu seinen Gefährten hat. Sowohl der Eisenstein als der Kieselschiefer machen beilförmig Lager, wo das eine sich mächtig macht, wird das andere schmal. Oft bestehen da, wo das Urgebirge eine Vertiefung oder Mulde macht, der Breite oder Mächtigkeit nach Lagen von Eisenstein, und ebenso viel Kieselschiefer und da wo sich das Urgebirge wieder erhebt, so hat man nur eine Lage Eisenstein, und ebenso eine von Kieselschiefer diese verläßt ihre kontinuierliche Fortsetzung nicht, dagegen wird wie wohl selten die Eisensteinfortsetzung unterbrochen. Der Eisenstein kommt oft auf einen Punkt 2 bis 3 Lachter mächtig vor, und es drückt ihn in weniger Entfernung wieder bis auf eine Kluft zusammen, welche sich auf das liegende hinzieht. Im zufällig Glücker Feld wurden Anbrüche 5 Schuh mächtig von Eisenstein gcsehen, darinnen brechen auch schöne Nieren von braunen Kupfereisen (verhärtetes Zinnerz oder schwarzes Erz). Auch hatte die Gemeinde Steben ein Röhrenwasser aus dem Sankt Justianus oder Friedensbühl, welches aber durch den oberen Mordlauer Stollen abgezapft wurde. Dadurch verlor die Gemeinde Steben ihr Röhrenwasser. 1826 war der Streit darüber um Entschädigung noch nicht vorbei. Aus dem Mittelstollen, ungefähr 30 - 40 Lachter zum Kapfschacht, wurde ein Querschlag gegen Nordost bis zur alten Grube Sankt Christian gewältigt.
1. die schönsten Kupfer
2. schöner Spießkobalt und
3. Spateisen wurde gefunden Kupfer- und Farbenerz mit Vitriolkiese und weißem Eisensteine, in welchem es selten Nierenweise bricht. Braunes glasartiges Kupfererz mit eingesprengten gelben der gleichen kupfergrüne und grauer Mulm. Es springt Nierenweise in braunen Eisensteine. Reiches braunes derbes Kupfererz, das in Eisensteine gebrochen. Messingfarbenes Kupfer- und Farbenerz mit weißen spieglichten Eisensteine.
Messingfarbenes Kupfererz mit braunen und weißen Eisensteine, welches ein braunes eisensteiniges und blauschiefriges Saalband hat, gelbes schwarz beschla- genes Kupfererz mit weißem Spate und Vitriolkiese. Gelbes Kupfer- und Farbenerz mit spieglichten und schnupfigten weißen Spate in miltem grauen Gebirge. Der alte Stebener Stollen, welcher zur Aufsuchung der Mordlauer Lagerstätte über 300 Lachter lang betrieben wurde, hat und konnte seinen Zweck nicht erreichen, weil er auf der Sohle des Lagers angesetzt ist, und dieses schon hinter seinem Mundloch auf der linken Seite wegsetzt, ein abermaliger Hinweis, was unwissende Betriebsbeamte für Schaden bringen können. Der Stollen kostete wenigstens 20.000 fl. Diese sind verloren. Der Grube wurde nicht Wasserlassung und Haltung verschafft und mußte wegen Wassernot liegen bleiben, was vermieden werden konnte, wenn der Stollen gegen den Friedelbühl getrieben würde. Weiter hieß es, man fand zwar kein Eisen, aber ein vorzüglich Wasser. Dies wurde bis ca. 1920 bis 1930 zur Wasserversorgung in Bad Steben benutzt. Der Berggeschworene G. H. Spörl ging in seinen Berichten mit den Betriebsbeamten arg ins Gericht, da diese durch Unwissenheit den Gewerkschaften nach Auffahrung von Querschlägen große finanzielle Schäden zufügten. Ein wirklicher Kenner des gesamten Grubensystems und der Lagerstätte war eben besagter G. H. Spörl; nur er hatte leider nicht studiert und wurde deswegen von den Beamten belächelt.
Rolf Drechsel