Beiträge von ms-ave

    Ist mir gerade so eingefallen....wenn diese Hochstraße durch Hof führte müsste es ja irgendwo eine Furt über die Saale gegeben haben, oder nicht? ist da was bekannt?


    Mir ist noch eine Altstraße bekannt; und zwar die alte Handelsstraße von Nürnberg nach Leipzig. Diese soll an Langebach, Steben und Lichtenberg vorbeigegangen sein. Wobei ich persönlich den Streckenverlauf bei uns eher als einen Zubringer betrachte.


    Weiß jemand von euch was darüber?


    LG Eva

    Ein weiterer aber sehr ähnlicher Vorschlag:


    Vielleicht befand sich hier ein Salhof . Ein sogenannter Herrenhof, dessen gesamter Grundbesitz sich in der Hand des Bewirtschafters befand. (Das wurde aber nur einflussreichen Familien ermöglicht.)

    Hallo Herr Seidel,


    hier ein Auszug aus der Süddeutschen :


    .....Das könnte sich nun ändern. Eine Gruppe aus Altphilologen, Mathematikhistorikern und Erdvermessern vom Institut für Geodäsie der Technischen Universität Berlin hat eine verblüffende Landkarte vorgelegt. Sie zeigt Mitteleuropa vor 2000 Jahren.


    Nord- und Ostsee heißen darauf "Germanischer Ozean", der Frankenwald wird "Sudeti montes" genannt. Vor der friesischen Küste liegen drei "Sachseninseln". Dort finden sie sich noch heute: Amrum, Föhr und Sylt......


    Offensichtlich gibt es mehrere Schreibweisen.


    Ich werde mir in absehbarer Zeit mal das Buch besorgen.


    Gruß Eva

    Hallo Dieter,


    ich habe mal in der Frotscher Chronik geschaut:


    Hier findet Sich folgende Eintragung:


    A 70 H. Leheis in FWZ 1966 S. 26. Nach K. Dietel in FWZ
    1965 S. 60 ff. entstand im 13. Jahrhundert vermut-
    lich auch die Burg auf dem Rothenberg bei Rothen-
    bürg.



    Oder gibt es 2 Rothenberge. Da Dietel sich ja hier auf Rothenbürg bezieht.


    Gruß Eva

    Hallo Zusammen,


    also wenn ich meine Karte und diesen Bericht miteinander vergleiche, gab es recht viele wichtige Straßen in Oberfranken. In meiner Karte sind Straßen eingezeichnet, die auch im unten stehenden Artikel Erwähnung finden.


    In meiner Karte sind folgend Straßennamen erwähnt:


    Hohe Straße
    Hochstraße
    Eisenstraße
    Bernsteinstraße
    Rennweg


    Liebe Grüße


    Eva







    http://www.oberpfaelzerkulturb…0.NGT%20Seite%2073_77.pdf

    Hallo Dieter,


    ich habe nun die Karte "Wichtige Altstraßen um das Jahr 1000". (von Konrad Scherzer 1965) Da gibt es einen vorgeschichtlichen Fernweg, der durch Hof führte. In der Karte ist die Straße als Hochstraße bezeichnet. Wenn wir uns mal wieder sehen, werde ich die Karte mal mitbringen.


    LG Eva

    Der Chronist Georg Heinrich Spörl geht sogar noch weiter zurück:



    Die Zeit der ersten Ansiedlung kann zwar nicht so ganz genau angegeben werden, doch läßt sich aus den ältesten Schrift­stellen muthmassen, daß schon bald nach Christi Geburt sich einzelne Bewohner in den herzynischen Wald (Seba = Wald, Mar. viana = Wald, Hervina = Wald hieß so viel wie schwarzer, Dicker, finsterer Wald) ansiedel­ten und sich mit der Jagd, Fischerey, Bergbau und Raub nährten.
    a) Die ersten Ansiedler im 2ten Jahrhundert waren rohe, wilde Heyden aus Asien und dem äußersten östlichen Theil Europäens. Sie kamen aus Landschaften, welche theils übervölkert waren und wo das Volk unter der größten Barbarey lebte und wo sie sich selbst einander tyrannisirten, auch zum Theil einander auffrassen oder einander aus dem Lande jagten.


    Es waren dieß Hermunduren, Horuden und Sadusen b)


    Die erste Ansiedelung hiesiger Gegend war an der Donau bis zum südlichen Abhang des gegenwärtigen Fichtelgebirges.


    Weiter gegen Süden hin setzten sich die Nariscer, auch Sclaven Wenden, wahrscheinlich Völker vom gleichen Ursprung. Diese Völker wur­den von benachbarten Galliern gefürchtet, den­noch aber wie Sclaven behandelt und verach­tet, denn die Gallier sprachen allezeit mit Ver­achtung auf sie. Dadurch aufgebracht zogen diese Völker im Jahr 237 gegen die Gallier ins Feld, schlugen und drängten sie bis an den Rhein, setzten sich dort fest und nannten sich dann Franken oder freye Leuted). Jetzt wurde die Gegend an der Donau, Naab und an dem Fichtelgebirge menschenleer. Die Sorben, Wenden aus Nord und Nordwesten drangen am Ende des 3. und Anfangs des 4. Jahrhunderts vor, die Sorben und Hunnen Wenden aus Osten näherten sich diesen ; alle waren kriegerische, tapfere Leute. Diese verbanden sich endlich im Jahr 433 mit den Franken, drangen selbst in Gallien ein, zerstörten das
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    ganze dortige römische Reich und die nordischen Völker, welcher oben gedacht ist, stifteten im Jahr 500 das große Thüringer Reich f)
    Es setzte sich der große Feldherr W . auf den Thron. Dieses tapfere Volk ließ aber nicht ab und suchte seine Gränzen immer mehr zu erweitern. Allein dadurch zogen sie sich den Haß aller europäischen Völker zu, vorzüglich den der Franken und Sachsen, die ihnen zur Seite wohnteng)
    Beide verbanden sich im Jahr 530 mit ein­ander, giengen den Thüringern mit Kraft zu Leibe. Diese unterlagen bald und schon im Jahr 531 theilten die Franken und Sachsen
    das Reich Thüringen, wovon die Sachsen den nörd­lichen Theil und die Franken den südlichen Theil bekamen. Das Ganze wurde in Landes-striche eingetheilt, welche sie Auen oder nach einer härtern Aussprache Gauen hießen, und diese wurden Gerave, das heißt Grafen zur Aufsicht übergebenh)
    Die Franken erfochten auch beynahe zu gleicher Zeit einen Sieg über die Baiern, die damals jenseits der Donau in dem heutigen Oesterreichi­schen wohnten. Diese wurden aber mit Scho­nung behandelt. Die Herzoge blieben in ihren Besitzungen, jedoch als Vasallen, und bekamen noch die Aufsicht über die Gauen,
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    vorzüglich auch über die (den) große(n) Nordgau. Dieser Theil war noch in Untergaue eingetheilt, die durch Flüsse oder Gebirge begränzt
    waren, nach welchen sie ihre Namen beka­ men. Unser Theil gehörte zum Saalgau
    und vorzüglich zu dem ganz kleinen Selbizgau. Die Wenden hielten sich in unserer Gegend vest, vorzüglich die Sorbenwenden und dieß sind
    im eigentlichen Sinne die Ahnen unserer Gegendh)



    S c h r i f ten
    Die Quellen, aus welchen die Nachrichten geschöpft sind :
    a. Fellert Chron: vom Selbitzgau. Diese Chronik besaß der ehemalige Amtsvogt Kaiser von Naila. Sie war von einem ehe­maligen Marktschreiber Fäller angefangen und sich auf viele Andere bezogen. Diese Chronik war sehr umfassend geschrieben, vie­le Kleinigkeiten mit aufgenommen, aber in der Hauptsache nichts vergessen. Über jeden Ort hat er besondere Nachricht gegeben, vorzüglich auch von Steben. Er gab die Nachrichten vom 2ten Jahr­hundert an und sie waren bis Ende des 17ten Jahrhunderts fortgesetzt. Sie war in folio bestimmt gegen 1/4 Riß+) Papier stark. Ich hatte sie oft in meinen Händen und einmal über 1/2 Jahr in meinem Hause und habe mir viele Auszüge daraus gemacht.

    Hallo Zusammen,


    in den Chroniken des Frotschers geht es zwar überwiegend um die Gemarkung Bad Steben, doch es gibt auch einige Passagen, die den Frankenwald bzw. auch das Fichtelgebirge betreffen.


    Frotscher schreibt:


    A 7 H. Silbermann in FWZ 1965 S.2 ff; GBB 10 f
    Der Radenzgau wird seit 741 genannt. Seine Grenzen verlief soweit sie hier interessiert - im N und O von Kleintettau den Rennsteig entlang bis Blankenstein, die Selbitz und den Rothenbach aufwärts und hinübe zur Saale bei Seulbitz, an dieser abwärts bis Förbau, weiter zum Mittelberg nw. Kirchenlamitz und scharf nach SW umbiegend auf dem Kamm des Waldsteins entlang, Bischofsgrün östlich umrundend, über den Schneeberg zum Quellgebiet der Fichtelnaab. Diese Grenze schied den Radenzgau am Rennsteig von der 899 genannten provincia Salavelda (um 1060 als Orlagau bezeichnet), im Osten an dem Teilstück Blankenstein - Mittelberg von der zur thüringischen Sorbenmark gehörenden, seit etwa 1160 genannten terra regnizi (Regnitzland), an dem Teilstück Mittelberg - Quellgebiet der Fichtelnaab von der regio egire (Region Eger) und weiterhin vom bayerischen Nordgau bzw. dem Bistum Regensburg. Weite Teile des Nordwaldes gehörten dem Bischof von Würzburg, der fast im ganzen Radenzgau das Pfarreirecht innehatte, andere Teile dem im 10. Jh. mit diesem Gau belehnten Markgrafen von Schweinfurt.


    H. Silbermann in Der Frankenwald ist ein nicht abgegrenzter,FWZ 1965 S. 2;


    Der Frankenwald ist ein noch namenloser Teil des Nordwaldes, der sich mit seinem von schier endlosen Wäldern bedeckten Gürtel von Mittelgebirgen von den Quellen der Werra bis zur Wachau erstreckt. Von Rodungen ist da noch kaum etwas zu spüren. In politischer Hinsicht gehört dieses Gebiet zum fränkischen Radenzgau. Nr. 7


    Nördlich des Nordwaldes, an das Gebiet der späteren Herrschaft Lichtenberg grenzend, liegen im W die terra Salavelda bzw. der der Saale der Dobnagau. östlich der Selbitz grenzt an den Radenzgau ein Teil der thüringischen Sorbenmark, der etwa ab 1160 als terra Regnizi in Erscheinung tritt. Dort, an der Saale, bestehen Sorbensiedlungen. Nr. 8


    GTO Karte der Hochgerichtsbezirke;GBB S. 13(Saaleslawen)


    Wer von euch hat ebenfalls Unterlagen darüber?

    Wie bereits bekannt, habe ich die Chroniken des Frotschers als auch des Georg Heinrich Spörl in digitaler Form. Beide Chroniken zusammen haben wohl so knapp 700 Seiten.
    Bei Interesse bitte bei mir melden.


    Gruß Eva

    Hallo Dieter,


    dieser Albert Frotscher hat die Chronik der Gemarkung Steben vom Jahr 1000 n. Chr. bis 1850 geschrieben. Er stütze sich dabei auch auf die Fellertschronik, welche ja leider nicht mehr vorhanden ist, und auf die Chronik das Georg Heinrich Spörl, welcher der 1. Lehrer an der Stebener Bergbauschule unter Alexander von Humboldt war.
    Ich habe beide Chroniken in digitaler Form. In den Chroniken geht es nicht nur um Steben alleine, sondern es wird auch über den Nordwald, den Radenzgau, das Regnitzland usw. berichtet. Auch die Missionierung und Aufzeichnung von früheren Völkern hier im Frankenwald kommt nicht zu kurz. Beide Chroniken zusammen haben Hunderte von Seiten. Soviel kann man gar nicht lesen!!
    Gruß Eva

    Hallo Dieter,


    dein Zitat:


    Und dann hätte ich noch eine Frage. Stimmt es, dass die Burggrafen von Nürnberg den Vögten von Weida nur einen Teil des „Kaufpreises“ ausgezahlt haben und dass deshalb der Vogt von Weida zahlreiche Ortschaften in unserer Region gegen Ende des 14. Jahrhunderts überfallen und zerstört hat. So dass zahlreiche "Wüstungen" entstanden sind?


    Ich habe mal in der Frotscher Chronik gestöbert und habe einige Eintragen gefunden:


    1314
    H.Hofner in FPH vom 9.06.1973
    Im Verlauf einer Fehde der Vögte von Weida
    gegen den Markgrafen von Meissen und den Burg-
    grafen von Nürnberg wird ein grosser Teil der
    Rittersitze um Hof zerstört. Nr. 86


    1354-1358
    DGH 1 S. 128 In den 3 "Vogtländischen Kriegen" zwischen
    einerseits dem Markgrafen von Meissen, dem
    Burgrafen von Nürnberg und dem König von
    Böhmen sowie anderseits den Vögten von Weida
    werden u. a. die Raubschlösser Gattendorf
    und Posseck zerstört. Nr. 96


    1402
    DGH 1 S. 161 Die Vögte von Weida fallen bei Berg in das Reg-
    nitzland ein, stecken Köditz in Brand, rauben
    und plündern in den Dörfern um Hof. Nr. 117