Beiträge von ms-ave

    Hallo zusammen,


    haben in Wikipedia noch eine Hinweis auf eine frühe Besiedelung unseren Landkreises gefunden:


    "Schon in der Hallstattzeit ist eine erste Siedlung im Lauf der Südlichen Regnitz nachgewiesen. Bei Osseck a. Wald wurde 1981 ein Gräberfeld mit Grabbeilagen der Kelten entdeckt. Auch im Mittelalter war die Gegend der Regnitz ein relativ früh besiedeltes Gebiet. Die früher vorherrschenden Mischwälder wurden jedoch größtenteils gerodet."


    Also, dass Kelten bei uns gesiedelt haben ist mir neu. Das 1981 ein Gäberfeld gefunden wurde ebenso. Weiß jemand von euch, wo sich jetzt diese Grabbeilagen befinden und wo genau diese Gräberfeld war?



    Quelle:
    http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdliche_Regnitz

    Chronist Frotscher hat in seiner Chronik etwas über die Besiedelungsgeschichte geschrieben:


    MAS, ACS Nr. 31 und 32; GTO 21 f; SGS Kap. II.
    Nach GTO deuten im ehemaligen Radenzgau vorkommende
    Flurnamen wie Landsgemeine und dergl. auf eine
    fortdauernde, vorfränkisch-germanische, wahrschein-
    lich thüringische Besiedlung hin. Unter den dazu
    angeführten Beispielen wird auch der Landeshügel
    zwischen Untersteben und Lichtenberg genannt, des-
    sen höchste Erhebung auf Stebener Gemarkung liegt.
    Um 1770 stieß man bei Beseitigung eines Hügels im
    früheren Friedhof an der Wehrkirche von Bad Steben
    auf Urnen, Urnenscherben und Reste von Brandbe-
    stattungen. Die archäologische Außenstelle Bamberg
    des bayer. Landesamtes für Denkmalpflege äußerte
    1980 zu dem zeitgenössischen Bericht über diese
    Funde, sie glaube sagen zu können, daß hier ein
    vorgeschichtlicher Begräbnisplatz angeschnitten
    worden sei und daß es sich bei dem beseitigten
    Hügel um eine vorgeschichtliche Brandbestattung
    gehandelt habe wie sie typisch sei für die Urnen-
    felderkultur (1200 - 700 v. Chr.), für die begin- nende Eisenzeit (700 - 600 v. Chr.) und für die
    Germanen der ersten nachchristlichen Jahrhunderte.
    Eine erste germanische Besiedlung unserer Gegend
    ist spätestens im 4. Jahrhundert n. Chr. erfolgt,
    als sich das Reich der Thüringer nach Süden bis an
    die Donau ausgedehnt hatte. Fragen, seit wann und
    wo Siedlungen in der Umgebung des Landeshügels
    bestanden haben, wann die Siedlung gegründet wor-
    den ist, aus der Steben hervorging, und wann diese
    Siedlung den Ortsnamen Steben erhielt, können noch
    nicht beantwortet werden. Diese Siedlung wird des-
    halb nachfolgend bis zum Zeitpunkt des urkund-
    lichen Auftauchens Stebens als "Ursiedlung von
    Steben" bzw. "Ur-Steben" bezeichnet.

    Hallo Dieter,


    ich habe zur Christianisierung in der Chronik des Spörl`s folgendes gefunden:


    Im Jahr 751 stiftete der Bonifatius, der sogenannte deutsche Apostel das Bisthum Würz­burg. Diesem folgte ein Bischof Otto aus dem Geschlechte Babenberg oder nachher Meran, welcher für die Reisenden sorgte und ihnen ein Geleite von Geistlichen mit gab, so wie es die Heyden früher thaten. Sie wurden auch Anfangs von den Heyden geachtet und konnten sichern Schutz geben. Die Christen fingen aber mit Ende des 8. und Anfangs des 9.Jahrhunderts an, Kapellen an die Strassen zu bauen. Dieß verdroß die Heyden, vorzüglich deren Priester, und sie mordeten und vernichteten alles, was christlich oder von Christen erbauet war. Es war Niemand mehr sicher, die Kapellen und Alles wurde niedergebrannt und ein Anbau durch Christen nicht mehr geduldet s).



    im Jahr 920 stund in Lichtenberg noch kein Hauß, wohl aber war die Veste "igtabrock" vorhanden und sehr vest.
    Erst im Jahr 1007, da Kaiser Heinrich das Bisthum Bamberg stiftete, solchem einen großen Umfang gab, welcher die ganze Provinz von Bam­berg, Baireuth, den größten Theil der Oberpfalz, die Gränzen der jetzigen sächsischen Herzoge Ko­burg, Hildburghaußen, Meiningen und Erfurth einschloß, wurde von ihm angeordnet :
    daß der Christenthun aller Orten mit Liebe oder Gewalt eingeführt, dagegen das Heydenthum ausgerottet werden mußte.
    Dieß zog sogleich wieder Christen in unsere Gegend, weil man vor Allem darauf bedacht war, die Strasse zu sichern, und jetzt wurde von Neuem angefangen, christliche Kapellen an die Strassen zu bauen, auch Priester und sogar bewaffnete Leute dahin zu setzen. So sagt die Geschichte, daß in hiesiger Gegend im Sila, an dem Weg, welcher von hier nach Langenbach
    und Nordhalben führt, die erste Kapelle 1012 an­gelegt und mit dem Schutzpatron Petri versehen wurde und sogleich zwey Geistliche und mehrere Schutzleute da gewohnt haben t) .


    Die Rudern f) findet man noch. Bald soll es einem dortigen Geistlichen gelungen sein, Zutritt bei den Bewohnern Stabn zu finden.
    Die Christen machten sich beliebt, der heidnische Priester starb und Erstere versprachen den Heyden Gotteshände , Schutz von ihrem Bischof und die Heyden fanden sich geneigt, die christ­liche Religion anzunehmen. Dieß wurde dem Bischof Heinrich von Bamberg 1019 sogleich ange­zeigt und dieser bestimmte, daß in der größ­ten Geschwindigkeit in Stabn eine Kapelle angelegt werden sollte. Kurz nachher, 1020, wurde in Geroldsgrün, dann in demselben Jahr zu Lichtenberg, auch auf dem Kapelihtigel in Arlis eine Kapelle angelegt, auch dort der Anbau beschleunigt. Dazu mag auch der Herr von Lichtenberg, damals ein Babenberg, viel mit dazu beigetragen haben u).
    So sagt die Geschichte, daß der kleine Ort Seybitz einer der ersten Orte hier mit war. Eben so fand man einen Ort Hornitz, welcher im Frankenwald stund, aber in dem 30jährigen Krieg weggebrannt, vernichtet und nicht wieder aufgebaut wurde v).
    Der Bach Muschwiz, welcher in der Nähe dieses Ortes entspringt, dessen Name zeigt ebenfalls ein hohes Alter der hiesigen Bevölkerung an.

    Ein Bekannter von mir hat Unterlagen über Handelsstraßen, die aber eher den Coburger Raum betreffen. Ich schrieb ihm vor einiger Zeit, dass hier bei uns die Handelsstraße von Nürnberg nach Leipzig durchführte.


    Jetzt schreib er mir folgendes:


    "Ich finde im Bericht des Geleitsreiters Johann Deitsch aus Coburg "Haubtmängel des alten Landstraßen von Cobürgk den Itzschgründt hinab von 1575 bis 1607 einen Hinweis auf die Handelsstraße nach Leipzig.


    ..[...] Eberner hierbey Würtzburgk, Bambergk und Nurembergk zugemutet zu führen, wie von alters her in "besonderer Rechtfertigung" durchs Haus Sachsen erhalten, daß die Strassen vom Nürmbergk aus auff Leipzig und ins Landt zu Sachsen, durch das Coburgische Ambt und förderanders durch das Sächsisch. Landt gehen solle. Coburg 17. October 1606."


    Also muss es doch 2 Handelstrassen von Nürnberg nach Leipzig gegeben haben, oder?


    Liebe Grüße


    Eva

    Hallo Dieter,


    dass die Thüringen von den u.a. von den Hermunduren abstammen wir derzeit wieder angezweifelt. Diskutiert wird, ob der Name Thüringer sich nicht vom Stamm der Turonen ableiten kann. Ein Stamm der möglicherweise germanisch- keltischen Ursprungs war. Diese siedelten südlich und südöstlich des Stammes der Chatten.
    Unter Ptolemäus wurden sie bereits Turoni genannt. Die Turoni besiedelten dasselbe Gebiet wie die Hermunduren. Ob die Turoni eine Abspaltung der Hermunduren waren oder ein eigenständiger Stamm war,


    LG Eva

    Hallo Dieter,
    ich kenne kein Adelsgeschlecht, dessen Wurzeln slawischen Ursprungs sind. Das die Slawen Ortsgründen vorgenommen haben halte ich für unumstritten. Deuten doch noch heute viele Ortsnamen daraufhin:



    Steben - slavina - Sauerbrunnen


    Mordlau, Mördlareuth und Mödlenreuth - slawischer Personenname "Modla"


    Ullitz - Straße


    Selbitz - Schildkrötenbach


    Die Bayern und die Franken haben wohl auch (zumindest bei uns) friedlich nebeneinander gelebt. Die zwei Ortschaften Windischengrün und Baiergrün geben einen Hinweis darauf. In der einen Ortschaft lebten die Bayern und in der anderen die Wenden. Auch haben die Slawen Waffen getragen, was sie bestimmt nicht getan hätten, wären sie "unfrei" gewesen. In Großprüfening hat man ein Gräberfeld gefunden, wo zwischen 700 Gräbern der Baiern auch kleine Kreisgräber gefunden wurden, die von Brandbestattungen der Slawen stammten. Das Alter der Brandbestattungen konnte, durch gefundene Gürtelschnallen, relativ genau auf die Zeit zwischen 560 und 570 datiert werden.
    Später dann, im Jahre 631 tauchte der fränkischer Händler" Samo aus der Wetterau" auf und trieb mit den Slawen Handel. Die Slawen machten diesen Samos dann auch zu ihren König. Als dann weitere fränkische Händler im Jahre 631 und 632 kamen, wurden diese ausgeraubt und ermordert. Jetzt war der Ärger vorprogrammiert:
    In einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen den Franken und Samos, wurden die Franken vernichtend geschlagen wurden.


    Gruß Eva

    Archäologietagung Ober- und Unterfranken / Südthüringen am 02. / 03. April 2011, 26 Mar. 2011 18:22


    Hallo zusammen,


    hier mal die Presseberichte von der Archäologietagung:


    http://www.obermain.de/nachrichten/7953/details_38.htm


    Bei dieser Grabung war ich als Grabungshelfer zusammen mit Mitgliedern der AGA Coburg dabei. (AGA Coburg - Arbeitskreis Geschichte und Archäologie Coburg) Diese Grabung war für uns ein spannendes Erlebnis. :P


    http://www.osthessen-news.de/beitrag_G.php?id=1196218


    http://www.mainpost.de/regiona…-ein-Krimi;art767,6076491


    Liebe Grüße


    Eva

    Lieber Hans,


    der Acker befindet sich zwischen Obersteben und Langenbach. Foto`s habe ich keine. Diese Wölbungen würde man am Foto wahrscheinlich eh schlecht sehen. Werde auch das LFD über diesen Acker informieren.


    LG Eva

    Hallo Zusammen,


    ich habe heute zu meiner Freude einen Wölbacker entdeckt. Das erste Mal, dass ich einen in "natura" gesehen habe. Wölbäcker sind ja mittlerweile sehr seltene landwirtschaftliche Relikte.


    LG Eva

    Hallo Zusammen,


    bei uns gibt es einen Hügel mit der Bezeichnung "Erbsbühl". Dieser Name dürft wohl kaum etwas mit einer Erbse zu tun haben. Ich vermute, dass auf diesen Bühl ein Besitzrecht lag bzw. sich dieser Bühl in den Besitz eines Erbbauern befand.


    Wer kann mehr dazu sagen?


    LG Eva