Beiträge von Adrian Roßner

    Hallo zusammen,


    Es ist zwar nicht unbedingt eine "neue Erkenntnis", doch zumindest ein bis jetzt einmaliges Projekt in unserer Region, das ich euch auf diesem Wege kurz vorstellen möchte - "Das Geheimnis des Waldsteins". Zu Beginn kurz, um was es überhaupt geht:


    Oberfranken, 2013: Im Zeitalter der regenerativen Energien kundschaften die für den Bau der modernen Anlagen zuständigen Unternehmen immer neue Bereiche und Areale auch in der Hofer Region aus. Im oberfränkischen Bauernhofmuseum Kleinlosnitz hat gerade die Sommersaison begonnen, als der Geschäftsführer der Firma "Energy Star" dem Leiter eröffnet, dass dem Regionalplan zum Ausbau des grünen Stromnetzes zugestimmt worden ist und nun auch in der kleinen Gemeinde am Fuße des Waldsteins die ersten Windräder entstehen sollen, deren Bau nun jedoch die historischen Gebäude im Wege stehen. Eine Schließung des Museums scheint daher unumgänglich. Das folgenschwere Gespräch zwischen Hr. Hauser und ihrem Onkel, dem Museumschef, hört auch die junge Andrea mit an, die zusammen mit ihren Freunden den schönen Tag auf der Streuobstwiese verbringen wollte. Entsetzt flüchtet sie sich in eine der alten Scheunen, wo sie mit einem ihrer Freunde ein mysteriöses Buch findet - die privaten Aufzeichnungen des Karl Bedal, der darin von einem angeblichen Schatz am Waldstein berichtet, zu dem die jahrhundertealten Steinkreuze den Weg weisen sollen. Für die Kinder beginnt eine spannende Jagd nach dem Geheimnis, mit dem sie das Museum retten wollen. Doch ist der Weg bis zum Versteck gespickt mit schwierigen Rätseln - was verbirgt sich hinter der ominösen Wunderblume? Was haben Karl Dietels Ausgrabungen mit der Sache zu tun und wer ist die geheimnisvolle Fremde, die den Kindern dicht auf den Fersen ist?


    Die Lösung wird nun natürlich noch nicht verraten, doch möchte ich euch kurz darstellen, wie das gesamte Projekt aufgebaut ist: Im Vordergrund steht das Interesse, die Kinder nicht nur in der Medienarbeit zu fördern, sondern ihnen auch zu zeigen, wie spannend die Heimatgeschichte ist - daher haben wir darauf geachtet, so viele historisch korrekte Fakten einzubauen wie möglich (Karl Bedal zum Beispiel hat sich tatsächlich mit geheimen Zusammenhängen zwischen den Steinkreuzen befasst), doch wurden die einzelnen Kapitel von mir auf fiktiver Ebene miteinander verwoben. Im Film stellen die Kinder zudem eine Schatzsuche nach, die sie tatsächlich mit mir unternommen haben - bei Archivtagen und anderen Projekten konnten sie das Drehbuch mitentwickeln und hatten Einblick in die wahren Begebenheiten hinter der Fiktion des Films.
    Mittlerweile sind beinahe alle Szenen im Kasten und wir hoffen, den Dreh in einer Woche abschließen zu können - das fertige Produkt könnt ihr beim Bauernhofkino im September sehen, doch zeigt die Berichterstattung in der Zeitung, dass man mittlerweile auf uns aufmerksam geworden ist:


    http://www.frankenpost.de/loka…hatzsuche;art2441,2467345


    http://www.frankenpost.de/loka…m-Kulisse;art2441,2594454


    Gefördert wird das Projekt unter anderem von der Sparkasse und dem Landrat des Landkreises Hof. Zu den beteiligten Kooperationspartner zählen das Bauernhofmuseum, die Stadt Münchberg und das Gymnasium Münchberg. Getragen werden die Arbeiten unter dem professionellen Filmemacher Kari Hennig vom AK Video der Stadtjugend.


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Hallo ihr Lieben,


    Ich würde es als "H.C. f[ecit]" aufschlüsseln - sprich: "Dieses Haus hat ein Herr mit den Initialen H.C. gebaut". Diese Art Signet sieht man relativ oft auf Skulpturen oder Gemälden. Was meint ihr dazu?


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Liebe Mitglieder, liebe Freunde und liebe Gäste des AKA,

    Am nächsten Samstag, 04. Mai, kommt der Bamberger Denkmalpfleger Dr. Ralf Obst zu uns ins Fichtelgebirge und lädt zu einem Scherbenstammtisch am Waldstein ein. Der folgende Ablauf wurde nun mit ihm abgesprochen:

    11.00 Uhr: Treffen am Parkplatz der Raumedic bei Helmbrechts (Hermann-Staudinger-Straße 2, Helmbrechts)
    11.15 Uhr: Besichtigung der historischen Goldseifen bei Meierhof unter Leitung von Klaus Rauh
    12.15 Uhr: Begehung der Seifen bei Oppenroth mit Begutachtung eines kürzlich dort gefundenen Holzobjekts
    13.00 Uhr: Zusammenkunft am Waldstein mit Mittagessen
    14.00 Uhr: Scherbenstammtisch mit Dr. Ralf Obst
    Im Anschluss: Kurze Begehung der Ostburg mit Erläuterung der Ausgrabungen von Karl Dietel (Adrian Roßner)

    Ein entsprechendes Dokument liegt dieser Mail bei. Da angedacht wird, den Termin bei zu geringer Teilnehmerzahl auch öffentlich auszuschreiben, bitte ich darum, mir bis Sonntag über euer Kommen Bescheid zu geben!

    Liebe Grüße,

    Adrian Roßner

    Eine kurze Geschichte der Kulmbacher Spinnerei und des Mainleuser Zweigwerks


    Macht man sich von Kulmbach aus auf den Weg nach Mainleus, entdeckt man linker Hand eine abgehende Straße, die in ein wunderschönes Arbeiterviertel mit dem bezeichnenden Namen „Hornschuchhausen“ führt. Während der Fahrt durch die schön gepflegten Anlagen schält sich vor den Augen des Betrachters schließlich ein gigantischer Industriekomplex heraus, dessen Architektur die über hundertjährige Geschichte perfekt widerzuspiegeln scheint.


    Initiator des Baus ist Fritz Hornschuch, an dessen Initiative noch heute eben jene Siedlung erinnert, die eingangs bereits Erwähnung gefunden hat. Geboren am 10. September 1874 in Fürth studierte er am staatlichen Technikum für Textilindustrie in Reutlingen und trat im Jahre 1900 in die Geschäftsführung der bereits 1863 gegründeten Kulmbacher Spinnerei ein, die sein Vater Heinrich ein Jahr vorher erworben hatte. Mit der Berufung des gerade einmal 28jährigen Hornschuch zum alleinigen Geschäftsführer begann der steile Aufstieg des Betriebes, der innerhalb kürzester Zeit mit 3.200 Angestellten zu einem der führenden seiner Art in ganz Oberfranken wurde. Nach einem verheerenden Brand im Hauptgebäude in Kulmbach nutzte Hornschuch diese Chance, um das Werk nach den damals neuesten Gesichtspunkten wieder zu errichten: Englische Maschinen ratterten fortan in den modernen Sälen und die darauf produzierten Garne und Fäden genossen bald den Ruf, von bester Qualität zu sein. In diesen Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs jedoch kam die Kulmbacher Spinnerei (KSP) bald ebenso an ihre Grenzen, wie auch der Ausbau der Fabrikanlagen – das Grundstück wurde zu klein und so beschloss Hornschuch, einen Zweigbetrieb im nahen Mainleus mehr oder weniger aus dem Boden zu stampfen.


    Die Entwürfe der neuen Fabrik in Mainleus stammten, ebenso wie die zum Wiederaufbau der Kulmbacher Anlagen, aus der Feder des Fürther Architekten Adam Egerer, der sie in ebenerdiger Shedbauweise ausführte, um die Arbeitsabläufe zu vereinfachen. Schon am 1. Januar 1909 setzte sich mit schwerem Stampfen und lautem Dröhnen die 1.100 PS starke Dampfmaschine aus der Crimmitschauer Maschinenfabrik in Bewegung und trieb mittels Transmissionen die ersten Maschinen an. Nur drei Jahre später werden erste Erweiterungen nötig – die Spinnerei in Mainleus wächst auf das Doppelte an. Um die benötigten Arbeiter heranzuziehen, errichtet Hornschuch die nach ihm benannte Siedlung, stiftet neben einer Turnhalle auch einen Kindergarten, eine Bücherei und, für das leibliche Wohl, einen Konsum sowie mehrere Kantinen – der Betrieb wächst zu einer eigenen Kleinstadt an. Jedoch dämpft auch in Mainleus der erste Weltkrieg die Entwicklung der aufstrebenden Firma: 1914 hatten zwar bereits 1182 Menschen Arbeit im Werk gefunden, doch zwang die einsetzende Rohstoffknappheit Hornschuch zu einigen gewagten Experimenten, die schließlich in der Verspinnung von Papier endeten und zum Bau eines werkseigenen Sägewerks führten. Es ist diese Weitsicht und der Mut, Neues zu wagen, die Hornschuch zu einem der wichtigsten Industriellen unserer Region machten und es ihm ermöglichten, bereits kurz nach dem Ende des ersten Weltkrieges die Produktion in Mainleus wieder auf Volldampf zu fahren – 1928 beginnt er zudem mit der Verspinnung von Zellwolle und legt damit den Grundstein für die Verarbeitung synthetischer Fasern. Sechs Jahre später stellt er den Betrieb der Dampfmaschine ein und setzt fortan auf durch Wasserkraft erzeugten Strom – die alten Anlagen im Kesselhaus, das man 1960 umbaute und dabei auch das bis dato sichtbare Backsteinmauerwerk verblendete, liefern jedoch bis 2013 den Dampf für Heizungen und andere Systeme, womit sie dem Grundsatz des Firmengründers, demzufolge nichts verschwendet werden darf, alle Ehre machen.


    Der Auslagerung der Kugellagerfabriken Schweinfurt in die Mainleuser Spinnerei während des Zweiten Weltkriegs folgten Jahre des Auf- und Umbaus der Anlagen. Mit dem Tod Hornschuchs am 16. April 1955 wird die „Fritz Hornschuch Werksstiftung“ mit einem Kapital von 4,133 Millionen Mark gegründet. Ein letztes Geschenk des Industriellen an seine Arbeiter und damit auch ein weiteres Zeugnis für dessen soziales Engagement.


    Mit dem Einsetzen des Textilkrise, die auch im nahen Münchberg, der einstigen „Textilhauptstadt Deutschlands“, die Schließung diverser alteingesessener Firmen erzwingt, muss die KSP das Werk in Kulmbach am 30. Juni 1994 schließen und den Gesamtbetrieb nach Mainleus auslagern, wo er bis 2013 weiterlief. Dann kam das Ende.


    Spurensuche in den Katakomben


    Aufgrund der Vermittlung einer guten Bekannten nahm der Betriebsratsvorsitzende der KSP vor kurzem Kontakt mit mir auf und bot an, das Werk noch einmal zu besichtigen, ehe der Rückbau beginnt. Begeistert nahm ich die Einladung an und machte mich zwei Tage hintereinander für jeweils vier Stunden auf nach Mainleus – und damit auf eine Reise in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Zwar sieht man großen Teilen der Fabrikzeilen ihr Alter nicht mehr an, ein Umstand, der auf die letzten Umbaumaßnahmen in den 80er Jahren zurückzuführen ist, doch haben sie sich dennoch jenen Charme der industriellen Blüte erhalten, der in Verbindung mit der Ästhetik des langsamen Verfalls traumhafte Kulissen schuf. Da große Teile der Anlagen bei meinem Besuch bereits leergeräumt worden oder aufgrund der modernen Einrichtung uninteressant waren, konzentrierten wir uns neben der Schloßerei auf das alte Kesselhaus, bei dessen Anblick es mir schier die Sprache verschlug: Vier gigantische, von der Firma Kablitz installierte und aus Backstein gebaute Kessel beherrschen den riesigen Komplex, in dessen Mitte man sich schnell an die historischen Eisenhütten des Ruhrpotts erinnert fühlt. Auf Einladung des letzten Kesselwartes machen wir uns auf eine Reise durch das Gedärm der alten Fabrik, folgen verschlungen Pfaden in die ehemaligen Kohlebunker, werfen einen Blick auf die Entschlackungseinrichtungen, die jederzeit zum erneuten Betrieb bereitstehen, und klettern abschließend gar in die eisernen Kolosse. Weiter geht die Reise in das 1908 als Maschinenhaus errichtete Umspannwerk, wo noch immer das durchdringende Brummen der Hochspannungsleitungen die Härchen am Körper aufrecht stehen lässt. Ein besonderes Kleinod zeigt uns der letzte Elektriker der Firma in der hintersten Ecke des verwinkelten Traktes: Die Bedienelemente der Stromversorgung aus dem Jahr 1910.


    Am modernen Kessel vorbei, dessen Pumpen der Meister für uns noch einmal anstellt, und der auch zwei Wochen nach Betriebsstilllegung noch immer angenehme 70 Grad ausstrahlt, wenden wir uns der Schloßerei zu. In der Werkstatt fühlt man sich in die Zeiten der regen Betriebsamkeit zurückerinnert, als die zu Glanzzeiten 4.300 Arbeiter auf dem Gelände unterwegs waren oder in ihrer Freizeit bei der Feuerwehr, dem Bläserensemble und dem Werkschor mitwirkten. Alle Maschinen, manche davon noch aus den Anfangsjahren der Firma, sind noch ans Stromnetz angeschlossen und können mit wenigen Handgriffen wieder in Betrieb genommen werden – hinter einer schlichten Holztür, zu der ein altes Emaille-Schild den Zutritt verwehrt, betreten wir das aufgeräumte Lager, in dem jede Schraube, jeder Bohrer und alle möglichen Ersatzteile noch immer sauber in Schüben und Kästen schlummern.


    Nach einem kurzen Exkurs hinauf zum 1957 errichteten Wasserwerk, in dem noch heute 449.517 m³ an Reserven für den Betrieb lagern, machen wir uns schließlich wieder auf den Heimweg. Die Gefühle, die wir dabei haben, variieren: Einerseits grenzenlose Faszination für die historischen Anlagen, andererseits Trauer angesichts der Tatsache, dass während unserer Besichtigung mit dem Abpumpen des Wasserkreislaufes begonnen wurde, was, laut Aussage des zuständigen Mitarbeiters, „den Sterbevorgang der Fabrik“ einleitete. Die Zukunft indes ist ungewiss: Sicher konnten viele der Pläne und Unterlagen zwischenzeitlich in das Kulmbacher Archiv gebracht werden, sicher haben sich eifrige Sammler und Archive bereits letzte Relikte aus den Hallen mitgenommen, doch ist der Beschluss, die Firma besenrein an den neuen Eigentümer zu übergeben dennoch auch die Unterschrift unter der Sterbeurkunde des einzigartigen Flairs in den historischen Anlagen, die nicht unter Denkmalschutz stehen. So war denn also mein letztes Ziehen des imaginären Hutes vor der Firma auch ein Abschied auf ewig – mit einem Dank an die letzten Getreuen des alten Fritz Hornschuch, an jene Arbeiter also, deren traurige Pflicht es sein wird, den Rückbau der Anlagen zu begleiten, an denen sie selbst teilweise fast 50 Jahre standen, endet schließlich dieser Bericht einer Reise in die Vergangenheit, die mit der Demontage der Maschinen und Kessel langsam aber sicher aus dem Gedächtnis der Bevölkerung getilgt werden wird.


    Photos:
    1. Ansicht der Schloßerei
    2, 3, 4. Impressionen aus dem Kesselhaus
    5. In den Versorgungsschächten

    Lieber Hans,


    Nachdem ich den Beitrag gepostet hatte, war mir sofort bewusst, dass genau jene Antwort kommen würde-ich weiße jedoch darauf hin, dass nichtsdestotrotz das Geburtsmodell an sich zeigt, wie man sich die Funktionsweise deines Objektes (die Dieter noch einmal erklärt hat) vorstellen könnte.


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Hallo zusammen,


    Seit einem knappen halben Jahr veröffentlicht die Historische Runde Sparneck in unregelmäßigen Abständen die sogenannten "Sparnecker Hefte", die auf jeweils 20 bis 24 Seiten verschiedene Artikel zur Geschichte des Fichtelgebirges beinhalten. Eine Übersicht liegt im Anhang bei. Falls Interesse bestehen sollte, können die Hefte zum Stückpreis von jeweils 4€ bei mir unter adrianrossner@t-online.de bestellt werden.


    Liebe Grüße,


    Adrian Roßner

    ... mit der hier laufenden Diskussion zu tun?!


    Um wieder auf die Erdställe zurückzukommen: Es gibt bei uns keine, jedoch ist der bayerische Name "Schratzellöcher" sehr interessant, da sich tatsächlich unter anderem in der von Paul Zahlaus angefertigten "Sagen-Sammlung" aus Walpenreuth mehrere Geschichten zu Schrezelein finden, bei denen es sich um die Geister ungetauft verstorbener Kinder gehandelt haben soll. Allerdings ist das ebenfalls keine große Überraschung, da sich Sagengestalten und -figuren relativ häufig wiederholen.


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Hallo,


    Es ist mittlerweile umstritten, inwiefern in unserer Region eine "Christianisierung" notwendig gewesen ist. Sicher kann man, wenn man der deutschlandweiten Fachliteratur glaubt, davon ausgehen, dass viele der teils bis in das 20. Jahrhundert hinein praktizierten Bräuche ihren Ursprung im Glauben der Slawen, Wenden etc. haben (siehe dazu: Burkhan: Magie im Mittelalter), doch ließen sich gerade in den letzten Jahren allzu viele Ortschaften auf Gründungen westlicher "Patrioten" zurückführen, die dann evtl. bereits christlichen Glaubens gewesen sind. "Wenden" hingegen sucht man bei uns vergeblich.


    Liebe Grüße,


    Adrian Roßner

    Hallo zusammen,


    Ich stimme Eva und Jörg in ihrer Meinung, wonach man diese Sache nicht derart aufkochen sollte, voll und ganz zu! In diesem Zusammenhang weise ich auch (nochmals...) darauf hin, dass bislang keine einzige der sogenannten "Kultstätten" einer wissenschaftlichen Prüfung standhalten konnte, sondern sie sich allesamt als Hirngespinste der "Forscher" herausgestellt haben, die sie finden wollten. Ein Leitgedanke der Archäologie ist es doch, sich erst die Funde anzusehen und danach eine These zu entwickeln; wenn nun aber jemand, der meint, hier hätten Kelten gesiedelt, in den Wald geht, dann wird er garantiert in jedem Stein irgendeinen Beweis für diesen Irrsinn finden - manchmal schreibt man darüber auch ganze Bücher, worauf ich nun nicht weiter eingehen möchte. Fakt ist: Es gibt dort "Funde" (welcher Natur weiß ich nicht), doch deshalb gleich wieder von einer Sensation zu sprechen, halte ich für übertrieben (ähnlich der Sache mit der Ascheschicht in Almbranz, bei der ebenfalls die anfangs in der Zeitung propagierten "neuen Erkenntnisse für die Heimatgeschichte" ausgeblieben sind). Bitte, bleibt auf dem Boden der Tatsachen und damit der Wissenschaft!


    Liebe Grüße,


    Adrian


    P.S. Ich habe den Bgm. von Feilitzsch kontaktiert, bislang jedoch noch keine Antwort bekommen - woher weiß das BLfD davon? Ich weise darauf hin, dass es die Aufgabe des AKA ist, solche Dinge vor der Weiterleitung an die Behörde zu prüfen...

    Hallo,


    Es ist in Bayern aufgrund des Denkmalregisters grundsätzlich verboten, Funde zu behalten, wobei es dabei ebenfalls wieder zwischen verschiedenen Typen zu unterscheiden gilt. Graben darf man überhaupt nicht, während das Sammeln von "Lesefunden", i.e. auf der Erdoberfläche liegende Stücke, erlaubt ist, sofern man sie anschließend an die zuständige Stelle, sprich an das BLfD, weitergibt.


    Das Ganze hat natürlich auch einen Sinn: Würde jeder behalten, was er findet, würden viele Stücke verschleppt und wären für die Forschung nicht mehr zugänglich. Es sollte auch klargestellt sein, dass man seine "Schätze" nicht "verliert" - sofern es sich dabei nicht gerade um eine neue Himmelsscheibe von Nebra handelt, bekommt man sie nach der Dokumentation im BLfD wieder zurück.


    Natürlich freut sich jeder Archäologe, wenn er etwas gefunden hat, doch handelt es sich dabei um eine seriöse Wissenschaft und um keine "Schatzsuche"!


    Liebe Grüße,


    Adrian Roßner

    Hallo alle miteinander,


    Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein schreibt in seinem Buch zur fränkischen Ortsnamensforschung, dass unter anderem "Köditz" und "Ködnitz" von slawischen Personennamen herrühren, die durch das Zugehörigkeitssuffix "-ici" abgeleitet werden.


    Ich selbst bin, was diese frühe Besiedlung angeht etwas skeptisch, da man bis heute, wie Eva bereits angeführt hat, keine zahlenmäßig entsprechenden Funde gemacht hat. Wenn unsere Region einst beinahe rein slawisch besiedelt worden wäre, müssten wir deutlich mehr Überreste von diesem Stamm in unserem Boden finden.


    Literatur: Reitzenstein, Wolf-Armin Frhr. von: "Lexikon fränkischer Ortsnamen - Herkunft und Bedeutung", München: C.H. Beck, 2009


    Adrian

    Hallo zusammen,


    Jedem, der sich mit den mysteriösen Venedigern als Sagengestalten befassen möchte, empfehle ich folgende Literatur:


    Arzberger, Dieter: "Moosweiblein und Feilenhauer - Sagen aus dem Fichtelgebirge", Selb-Oberweißenbach: Verlag Gisela Arzberger, 2005
    Hanika, Josef: "Die Volkssage im Fichtelgebirge und seinem Umland", Bayreuth: Reta-Baumann-Verlag, 1958
    Hermann, Harald: "Geister, Ritter, Fabelwesen - Eine sagenhafte Reise durchs Fichtelgebirge", Bamberg: Bayerische Verlagsanstalt, 2006
    Reichel, Georg: "Der Sagenkreis des Fichtelgebirges von Ludwig Zapf - Mit Bildern und Erzählungen aus alten Zeiten ergänzt", Hof: Selbstverlag des Autors, 1976 (Enthält eine Theaterfassung der Sage vom "Welchen Gast")
    Reichold, Andreas: "Sagen aus Bayerns Nordostgebieten", 9. Aufl. Hof: Hoermann Verlag, 1986


    Die Sage, auf die Gert anspielt, heißt "Der welsche Gast" und findet sich in beinahe jedem der oben aufgeführten Werke.


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Hallo zusammen,


    Seit knapp eineinhalb Monaten schreibe ich im Blickpunkt eine Artikelserie zum "Historischen Landkreis Münchberg", in der dessen Geschichte anhand verschiedener kleinerer Kapitel einer breiten Leserschaft schmackhaft gemacht wird. Dabei sind mittlerweile u.a. erschienen: "Als die Gemeinden erleuchtet wurden", "Von geheimen Gängen", "Auf der Suche nach dem Münchberger Kloster", "Als in Zell der Kommunismus regierte"...


    Alle Artikel finden sich ungekürzt auf meiner Homepage unter www.adrianrossner.de --> "Projekte" --> "Historischer Landkreis Münchberg".


    Viel Spaß beim Stöbern!


    Adrian Roßner

    Hallo zusammen,


    Im Zuge meiner Artikelserie "Historischer Landkreis Münchberg" ist in der letzten Woche ein Beitrag zur Geschichte der Münchberger Windmühle erschienen, die ich nach ausführlichen Recherchen im Münchberger Stadtarchiv in Zusammenarbeit mit Martina Michel nachweisen konnte. Den entsprechenden Text, der aufgrund der Publikationsform in einer leicht verständlichen Sprache gehalten ist, findet ihr im Anhang.


    Liebe Grüße,


    Adrian Roßner

    Hallo zusammen,


    Nach einer ungewöhnlich langen Sendepause meinerseits melde ich mich zurück und freue mich darüber, euch kurz einige Infos zum Wanderweg geben zu können. Zusammen mit Steffen Schwarz, Reinhardt Schmalz und unzähligen anderen Helfern habe ich u.a. die Texte sowohl für die Tafeln, als auch für die Internetseiten erstellt und bislang eigentlich nur positive Rückmeldungen bekommen. Der Wanderweg führt vom Arnsteinfelsen über den Sendeturm und den Bärenfang bis hin zum Waldsteinhaus, von wo aus er den Weg hinauf zur West- und Ostburg erklimmt und schließlich an der Kapelle rechts abbiegend wieder zurück zum Restaurant führt. Die Tafeln sind nicht sonderlich groß und auch die Texte dienen nur als Anreiz für weiteres Nachlesen, was sowohl über die via QR-Code eingebundenen Internetseiten, als auch über gedruckte Flyer möglich ist. Am besten jedoch ist es, wenn ihr euch selbst ein Bild davon macht - über Verbesserungsvorschläge freuen wir uns selbstverständlich sehr!


    Liebe Grüße,


    Adrian Roßner

    Mit welchem Nutzen? Das wäre schlichtweg eine Verlagerung des ganzen, entschuldigt, Mists in ein anderes Brett. Außerdem besteht der dortige Artikel lediglich aus einer Weiterleitung auf diesen Pfad - das wäre ein sinnloser Kreischluss und vollkommen irreführend!


    Wir haben hier eine Diskussion mitverfolgen können, die in meinen Augen klar zeigt, dass Sondengängerei kein Thema ist, über das man sich in einem öffentlichen Forum derart auslassen sollte. Aus keinem anderem Grund hielt ich mich die ganze Zeit über zurück und postete eben keine neue Stellungnahme. Sofern eine Unterredung in einem kleineren Kreise, fernab der breiten Öffentlichkeit gewährleistet werden könnte, sähe die Sache anders aus, doch denke ich, wir sollten hier und jetzt einen Schlussstrich ziehen und damit das Damoklesschwert ein für alle Mal von der Decke nehmen!


    Im Übrigen "schließen" wir andauernd Themen, schau dir doch nur das Archiv an! Keines davon verstößt gegen irgendwelche Richtlinien - sie sind schlicht und ergreifend in sich abgeschlossen, weswegen weiteres Editieren nicht zielführend wäre.


    Adrian Roßner