Beiträge von Adrian Roßner

    Hallo zusammen,


    Ich recherchiere gerade zu einer Arbeit über die Sklavenökonomie Nordamerikas, wobei ich auf einige interessante Fakten gestoßen bin: Zum einen waren Glasperlen aus dem Fichtelgebirge wichtige Handelswaren im transatlantischen Sklavenhandel, wie Ulf Vierke in seiner beeindruckenden Dissertation herausgefunden hat, die ihr übrigens hier kostenlos herunterladen könnt:
    http://opus.ub.uni-bayreuth.de…oor/index/index/docId/216


    Zum zweiten profitierten, so jedenfalls führen Meissner, Mücke und Weber in ihrem Buch "Schwarzes Amerika" an, vor allem Leinenproduzenten aus deutschen Mittelgebirgen von der gestiegenen Nachfrage nach einfachen Stoffen u.a. für die Einkleidung der Sklaven auf den Plantagen. Als Beispiel wird neben Schlesien und dem Osnabrücker Raum auch Schwaben angeführt, was mich nun natürlich zur Frage bringt, ob evtl. auch oberfränkische (Hand-)Webereien involviert gewesen sein könnten. Leider habe ich auf die Schnelle nichts gefunden, doch macht m.E. nach allein die Tatsache, dass Münchberg schon recht früh "textile Hauptstadt" der Region war, weitere Recherchen notwendig. Weiß vielleicht jemand von euch etwas darüber?


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Hallo zusammen,


    Da ich meine, diese Diskussion gehört nicht unter die Überschrift "Ziegelbrennofen", werde ich eine ausführliche Antwort im internen Bereich einstellen und bitte darum, sich fortan auch darin zu diesem Thema zu äußern.


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Es fehlen dann natürlich auch noch die Esel-getriebenen Pumpanlagen, um das eindringende Wasser aus dem Gang zu holen! XD Im Ernst: Ich schließe mich Eva und Jörg an - da mir bislang noch niemand auch nur einen dieser ominösen Geheimgänge zeigen konnte und man sicher besseres zu tun hatte, als unterirdische, von Blasebälgen mit Frischluft versorgte Systeme anzulegen, stelle ich ihre Existenz grundsätzlich auf tönerne Füße! Wo immer die Menschen etwas finden, was ihre Phantasie beflügelt, sprießen Aberglauben und Geschichten. Sicher recht amüsant, doch ganz sicher nicht wissenschaftlich fundiert.


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Hallo Harald,


    Vielen Dank für diesen mehr als interessanten Link! Natürlich kann ich verstehen, dass zum Beispiel die Zimmer nicht mehr den heutigen Bedarfsansprüchen entsprechen, doch gerade der Saal(?) mit den wunderschönen Granitsäulen wäre es in meinen Augen auf jeden Fall Wert, wie auch immer erhalten zu werden. Weißt du denn, ob sich jemand der alten Bleiglasfenster angenommen hat? Immerhin sind tolle Darstellungen darunter, die es verdient hätten, in ein Archiv verbracht zu werden. Unter Denkmalschutz steht das Gebäude nicht, oder?


    Liebe Grüße,


    Adrian (der übrigens immer noch ein Buch für dich bei sich liegen hat ;-D)

    Hallo Eva,


    Nun will ich mich doch auch einmal wieder in dieses Quiz einklinken: es handelt sich bei deinem Gebäude um das sogenannte Humboldt-Haus in Bad Steben, in dem eine kleine Gruppe unermüdlicher Heimatforscher, die ich sehr schätze, ein Museum eröffnen möchten. ;-)


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Hallo Hans,


    Harald hat recht: Der zweite Name lautet "Dr. Marquardt", der zum Beispiel am 1. August 1914 die Mobilmachung vom Selber Rathaus aus verkündet hatte. Siehe hierzu: Arzberger, Dieter; Hackl, Hans: Selb, eine Stadtgeschichte mit Bildern", 1994


    Übrigens ist darin auch ein schönes Photo der zur "Heldengedenkhalle" umgestaltete Friedhofskirche enthalten.


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Hallo Dieter,


    Ich war auch Ende 2011 dieser Meinung - schau doch mal auf den Beitrag vom 5. Dezember: Schon damals sagte ich, dass eine Konzentration des AKA auf Altstraßen uns von anderen Projekten ablenken, bzw einen "Ak im Ak" bedingen würde. Auch stand im Mitglieder-Rundschreiben, dem die anderen zustimmten, dass es fortan keine großen AK-Projekte mehr geben wird. Wenn du dich also mit den Altstraßen befassen möchtest, kannst du das gerne tun und beim AKA-Treffen um Mitstreiter dafür werben, aber offiziell wird nichts daraus werden. Du siehst ja zum Beispiel an der Digitalisierung der Kretschmann-Akten, dass solche Monsteraufgaben nicht umsetzbar sind. Eine einfache Überlegung: Allein bei Zell konnte ich mittels LIDAR-Scan auf einer Fläche von einem Quadratkilometer zehn Straßenzüge nachweisen. Wenn du das nun auf ganz Oberfranken ausdehnst, hast du zum einen genug Arbeit für zwanzig Leben und zum anderen immense Kosten (die notwendigen Scans sid ja auch nicht umsonst). Daher: Wer sich daran macht, hat meine vollste Hochachtung, doch vertraue ich da eher auf die Arbeiten erfahrener Altstraßen-Forscher, wie von Herrn Schörner. Der AKA kann vergleichbare Anstrengungen unmöglich leisten, zumal die anderen Mitglieder ja auch ihre eigenen Projekte weiter fortführen möchten.


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Auf Leute, die viel - sehr, sehr viel - Zeit haben! Entschuldige, Dieter, aber realistisch gesehen ist das ist nun wirklich ein unschaffbares Mammutprojekt, dessen Umsetzung uns für mehrere Jahre binden würde. Schau dir doch zu Beginn einmal alle bislang erschienen Werke dazu an, die bei weitem nicht alle Straßenzüge enthalten - dann kommen Begehungen dazu, Recherchen... Da kämen wir ja zu nichts anderem mehr. Zudem verweise ich auf das heutige Rudschreiben, was AK-Projekte angeht.

    Hallo Dieter,


    Die Bände des "Archivs für die Geschichte von Oberfranken" liegen in einer kompletten Reihe an der Universitätsbibliothek Bayreuth vor und können dort auch eingesehen beziehungsweise eingescannt werden.


    Vorabbestellungen sind unter der folgenden Adresse möglich: http://www.ub.uni-bayreuth.de -->OPAC


    Eine Anmeldung als Nutzer der Bibliothek ist kostenlos und auch für Nicht-Studierende jederzeit möglich.


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Hallo zusammen,


    Ich nehme schon an, dass sich die Untere Denkmalschutzbehörde bereits ein Bild von dieser Anlage gemacht haben wird und dahingehend eine kurze Expertise zum weiteren Verfahren angefertigt worden ist. Natürlich stellt sich dabei immer die Frage nach der Relevanz der untersuchten Hohlräume - sofern in einem Keller keine besonderen Funde vorliegen (was hier anscheinend nicht der Fall ist), wird man auch keine weiteren, zeit- und kostenintensiven Untersuchungen anstellen, um den Baufortschritt nicht zu beeinträchtigen. Vielleicht kann ja der Keller-Spürhund R.F. noch etwas dazu sagen?


    Liebe Grüße,


    Adrian

    Es liegt mir fern, an dieser Stelle überzureagieren oder gar als Pedant dazustehen, doch zeigt das heute in der FP angeführte Beispiel zum Umgang mit der deutschen Vergangenheit einmal mehr, dass anscheinend mancherorts die Aufklärung über die wahren Ausmaße des NS-Regimes noch nicht bis in alle Ebenen vorgedrungen ist. Kurz für alle jene, denen der Artikel nicht zur Verfügung steht: Beim Wiesenfest in Selb lief eine Schulklasse mit T-Shirts auf, die man, was an sich eine sehr schöne Idee gewesen ist, mit alten Plakaten aus den vergangenen Jahrzehnten bedruckt hatte. (http://www.frankenpost.de/regi…geist-mit;art2388,2710050)


    Die ältesten erhaltenen Tafeln stammen aus dem Jahr 1936, weswegen man mit diesen unbekümmert jene neue Tradition begründete, wobei man anscheinend übersah, dass die dargestellten Personen (allesamt junge Kinder) per excellence dem Geist der NS-Diktatur entsprachen (arisierte, stramme Jungen mit blauen Augen und blondem Haar). Vermutlich im Glauben, die Besucher würden die auffallende Ähnlichkeit nicht merken, so man die eindeutigen Zeichen des Regimes entfernte (die Hakenkreuze in den Standarten hatte man schlicht durch das Stadtwappen ersetzt) ließ man anschließend die Kinder einer 6. Klasse im Festzug aufmarschieren.


    Es stellt sich dabei dem Leser, der bei der morgendlichen Lektüre der Frankenpost über den entsprechenden Bericht zu diesem Zwischenfall gestolpert ist, die Frage, was denn bei der Planung dieser Aktion schief gelaufen sein könnte. Sicher sind die Argumente, es handele sich auch bei solchen Plakaten um wichtige Dokumente der Zeitgeschichte, voll und ganz nachvollziehbar, doch schließe ich mich ganz klar der Meinung des in diesem Zusammenhang zitierten Leiters des Dokumentationszentrums Nürnberg an, der da sagte, dass solche Objekte nicht ohne aufklärende, quellenkritische Erläuterungen der Allgemeinheit präsentiert werden sollten - was, davon jedenfalls gehe ich aus, beim Wiesenfest-Umzug nicht der Fall gewesen sein dürfte.


    Wie gesagt, meine Lieben, will ich hier keineswegs als Tadelnder dastehen, doch verwundert mich ein solch unbekümmerter Umgang mit diesem dunklen Kapitel unserer Heimatgeschichte - zumal wir gerade erst mit einer kritischen Aufarbeitung angefangen haben (siehe dazu den neu-gegründeten AK NS in Hof; die Diskussion um die Straßennamen etc.)


    Liebe Grüße,


    Adrian Roßner


    P.S. Die Überschrift dieses Threads ist dem Pendant zum Bericht der Frankenpost entlehnt. Seid versichert, dass bei der Erwähnung des "Ungeistes" auch mir zuerst die Rede Goebbels im Zuge der Bücherverbrennungen 1933 in den Kopf gekommen ist, in der er vom "Ungeist der Vergangenheit" spricht, wenn er Brecht, Alföldi und Marx meint.

    Hallo zusammen,


    1. Ich habe vor kurzem einen kleinen Artikel zu den Walen im Siebenstern veröffentlicht, den ich in einem weiteren Beitrag zum Download anhänge.


    2. Erste Reisebeschreibungen in das Fichtelgebirge kommen bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf, wobei es sich unter anderem um Publikationen wie den "Piniferus" handelt, die man sich größtenteils via Google kostenlos herunterladen kann. Sollte Bedarf daran bestehen, einfach melden!


    3. Tatsächlich existiert noch eine ältere Beschreibung des Fichtelgebirges, als die von Pachelbel. Es handelt sich dabei um "Die gründliche Beschreibung des Fichtel-Berges" aus der Feder des Caspar Bruschius (1683) Ich hatte das große Glück, ein Originalexemplar in der Hand halten und digitalisieren zu dürfen - auch hierbei gilt: Wer Interesse daran hat, möge sich melden! ;-)


    4. Letztendlich noch eine schöne Ansicht vom Waldstein, wo sich bereits in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts die "Lustwandler" niederließen, denen man 1853 das Hospiz Waldstein, noch heute als Waldsteinhaus im Kern erhalten, sowie einige Pavillons rund um die Westburg baute. Ein schönes Zeugnis dafür sind einige Stiche von Könitzer, von denen ihr einen im Anhang findet.


    Liebe Grüße,


    Adrian