Beiträge von Sandra Kastner

    Liebe Forumsmitglieder,


    am Wochenende erreichte mich die Nachricht von Gerd Pechstein, der Informationen zur Verbreitung seines Familiennamens in unserer Region (und darüber hinaus) sucht.


    Falls ihm jemand weiterhelfen kann, würde er sich über Nachricht an: Gerd.Pechstein@gmx.de freuen.

    Vielen Dank für Ihre Antwort.


    ich bin mir nicht sicher, ob es bei der Anfrage einfach nur generell darum ging, ob man nachvollziehen kann, welche Einheiten der 90th Infantery Division im April 1945 auf dem Weg in Richtung Tschechoslowakei nach/über/durch Schwarzenbach/Wald kamen.

    Liebe Forumsmitglieder,


    mich erreichte am Freitag eine E-Mail mit folgendem Inhalt:


    Zitat

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ist Ihnen bekannt welche Einheiten der 90th US Infantry Div. um den 15.April 1945 in Schwarzenbach Wald einrückten ?
    Es müssen Teile des 344th FAB gewesen sein, denn das 345th Field Arillery Battalion zog von Thüringen kommend nördlich an Schwarzenbach vorbei nach Neuenburg vorm Wald, wo es am 14.5.45 eintraf.
    In der Chronik des 344th FAB werden für den 14. 4. Neuendorf, Lichtenberg, Issigau, für den 15.4. Schlegel und Köditz, für den 16.4 Hof, Unterkotzau und für den 18.4. Tauperlitz und Kautendorf erwähnt.

    Kann jemand weiterhelfen?


    Viele Grüße,
    Sandra Kastner

    Es handelt sich um die Grabplatten folgender Personen:

    • Bäckermeisters Johann David Wollrab, datiert 1725
    • Geschwister Zettler, datiert 1759
    • Johann Wolfgang und Regine Marie Seeberger, datiert 1769. Seeberger war der ehemalige Amtsbürgermeister.

    Im Lauf dieses Jahres wird ein neuer Band der Chronik der Stadt Hof erscheinen. Beatrix Münzer-Glas und Dr. Arnd Kluge haben sich die Denkmäler in der Stadt Hof vorgenommen. Dazu zählen auch erhaltene alte Grabsteine, somit auch die, die in der Fabrikzeile gefunden wurden und sich nun im Museumsdepot befinden. Im Buch wird es weiterführende Informationen zu den Personen und den Aufschriften auf den Grabsteinen geben. Ich muss also noch ein bisschen um Geduld bitten - es lohnt sich aber, darauf zu warten! ;)

    Das Museum Bayerisches Vogtland erhielt im letzten Jahr als Schenkung ein Epitaph von Christoph Heinrich von Reitzenstein.
    Die Aufschrift auf dem Epitaph lautet: "Der weil: Wohlgebohrene Herr Christov Heinrich von Reitzenstein auf Magwitz Schwarzenbach und Walrom: Kaiserl: Majest: wohlmeinender Rittmeister, ist 1655 d. 17. Januar geb. 1677 in Kriegsdiensten getreten 1695 darauf gegangen u. 1706 den 15. Januar nach langen Glieder und Leibesschmerzen sanft entschieden. Seines Alters 51 Jahre."
    Ein Abgleich mit Biedermann, Geschlechts-Register der löblichen Ritterschaft im Voigtlande ergab, dass es sich um den bei Biedermann auf Tabula LXXXIV genannten Christoph Heinrich von Reizenstein auf Magwitz handeln muss. Biedermann nennt als Todesdatum allerdings den 16. September 1706.


    Das Epitaph stammt aus dem Schloss Treuen Unteren Teils. Eigentlich eine Besitzung derer von Feilitzsch. Wir fragen uns, wie das Epitaph von Christoph Heinrich von Reitzenstein ins Treuener Schloss gekommen ist. Er selbst scheint keine Verbindung (ehelich, verwandtschaftlich) nach Treuen gehabt zu haben, aber es muss ja doch einen Grund gehabt haben, warum das Epitaph ausgerechnet in Treuen und nicht in einem der Schlösser der Reitzensteins gelandet ist. ich selbst komme mit Biedermann, was die nächsten Generationen nach Christoph Heinrich angeht, nicht weiter. Eventuell hatten Nachkommen von ihm Verbindung nach Treuen und das Epitaph ist später nach Treuen gekommen.


    Das Epitaph ist ein sehr schönes Stück. Es soll restauriert werden und im Gewölbesaal des Museums ausgestellt werden. Dazu wäre es allerdings schön, die ältere Objektgeschichte etwas näher zu kennen. Deshalb wären wir für jegliche "sachdienliche" Hinweise auf mögliche Verbindungen dieser Linie der Reitzensteins nach Treuen äußerst dankbar.


    Quelle: http://www.onpulson.de/lexikon/place-branding/


    Wird halt auf den Wärschtlamo rauslaufen...

    Liebe Forumsmitglieder,


    gestern ging eine Nachricht einer Studentin an der Universität Bayreuth beim Nordoberfränkischen Verein ein. Sie bittet um Mithilfe bei ihrer Bachelorarbeit.

    Über Hinweise würde sie sich sehr freuen.


    Viele Grüße aus dem Hofer Museum,
    Sandra Kastner

    Görliwood und Liebesbank
    Exkursion des LNV zum 125. Jubiläum nach Bautzen, Görlitz und Bad Muskau

    125 Jahre sind eine stattliche Zahl. Solange existiert der Langnamenverein, wie er sich auch auf seiner Homepage nennt. Das gilt es zu feiern. Und wie es sich für einen Verein gehört, der die Geschichte im Namen trägt, dann auch mit einer kleinen, aber inhaltsschweren Reise, die von Frau Münzer-Glas und ihrem Mann geplant wurde. Hier die Highlights.
    Die Reise begann schon mal mit einer historischen Überraschung bei der fälligen Fahrpause: Ein Kuchen nach historischem Rezept. Frau Hartig setzte das dort "Torte" genannte Gebäck in die Wirklichkeit um. Nicht ganz leicht, galt es doch zunächst nicht mehr gebräuchliche Maßeinheiten wie "Lot" in eine gängige Rezeptur umzuwandeln und ... geschmeckt hat`s auch.
    Dermaßen gestärkt folgte ein Stadtrundgang durchs mittelalterliche, von vielen Bränden zerstörte Bautzen. Wohnten zu tristen DDR-Zeiten noch gerade mal 400 Menschen in der Innenstadt, sind es heute wieder 4000. Das allerdings sehr malerisch: erhalten ist ein einziges Holzhaus, das nicht dem Feuer zum Opfer fiel, und neben vielen alten, denkmalgeschützt renovierten Häusern die Wasserkunst, sprich die ehemalige Trinkwasserversorgung aus der Spree. Wer mal wissen will wie Ökumene funktioniert, sollte St. Petri besuchen. Der Dom wird von beiden Konfessionen genutzt. Traurige Berühmtheit erlangte Bautzen jedoch durch seine Gefängnisse, das „gelbe Elend“ für bis zu 7000 Gefangene und das Stasigefängnis. Beide menschenverachtend.
    Nur 42 km weiter das nächste Highlight: Görlitz, wegen der vielen Kinofilme, in denen die Stadt mitspielt, Görliwood. Warum tut sie das: Weil sie nach allgemeinem Empfinden schön ist, einheitlich im Stadtbild, das ästhetische Empfinden nicht beleidigend. Die Spanne der erhaltenen Architektur reicht vom Mittelalter – Görlitz liegt an dervia regia – bis in die Gründerzeit. Einer der Stars ist das Jugendstilkaufhaus, ehemals "Hertie". Die DDR–Platte ist weit draußen und stört nicht. So kann man in der Innenstadt, die sehr übersichtlich ist, herumlaufen und wird allenfalls durch Renovierungsbauarbeiten in seinem Empfinden gestört. Sonst passt alles zusammen: Das Rathaus mit seinen zwei Uhren, die Zeit und Mondphasen anzeigen und das Gesicht eines verschlafenen, deshalb schuldigen Wächters. Für ewige Zeiten ist er dort verewigt, muss mechanisch Augen und Mund offen halten. Der Wohnsitz einer der Ratsherren spiegelt die Liebe zu der Frau, die dieser aus Italien mitbrachte. Nachdem ihr das Wetter nicht so ganz behagte, baute er ihr ein ihrer Heimat nachempfundenes Haus. Man war reich. So reich, dass in Görlitz eine Kopie des Hl. Grabes steht. Ein Bau "originaler als das Original in Jerusalem", weil die dortige Grabeskirche durch Brand zerstört und in anderer Gestalt wieder aufgebaut wurde.
    Der Görlitzer Kaufmann Emmerich war nach Jerusalem gereist und hatte nicht nur die Idee sondern auch Pläne mitgebracht. Das Heilige Grab, in Görlitz entstand nach diesen Originalplänen verkleinert im Maßstab eins zu drei. Das historisch bedeutende Kleinod ist in einen Komplex aus mehreren Gebäuden eingebunden, welche Tod und Grablegung wiedersiegeln. Eine zweigeschossige Kapelle, die sich in Adamskapelle (unten) und Ölberg (oben) gliedert. Sie steckt voller religiöser Symbolik. So gibt die Zahl der Stufen (11) einen Teil des Alters Christi wieder, zum anderen die Zahl der Jünger, abzüglich Judas, des (vermeintlichen) Verräters. In der Oberkapelle befinden sich, über eine Stufe erhöht, drei Pfostenlöcher im Boden. Sie symbolisieren die drei Kreuze des Berges Golgatha. Das mittlere umgibt eine bronzene Dornenkrone und die Inschrift INRI - Leidensweg und Tod Christi. Das zweite kleine Bauwerk ist der Marienklage gewidmet, eine hochwertige vollplastische Steinmetzarbeit. Das Ensemble ist insgesamt schlicht einzigartig. Bliebe noch zu fragen, wozu der ganze Aufwand. Die Antwort: Nicht jeder konnte eine Reise nach Jerusalem antreten. Das will man nicht mal heutzutage. Der Gläubige brauchte Ersatzhalt in kritischen Zeiten.
    Was früher getrennt war, Grenzen waren dem DDR–Regime heilig, ist heute leicht zu erreichen, dank Europa und Schengen. Man spaziert über die Brücke, welche die Neiße überspannt, einfach in die Nachbarstadt Zgorzelec, die frühere Vorstadt von Görlitz. Zu sehen gibt es nicht übermäßig viel, außer der Ruhmeshalle, die zu Kaisers Zeiten erbaut wurde. Pseudoimperialer Protz. Der Kontrast dazu ist die polnische Stadt. Sehr nüchtern.


    Besser wurde das, nachdem die Reisegruppe mit dem Bus ca. 30 km zurückgelegt hatte und in Bad Muskau ankam. Bad Muskau ? ? Bei Fürst Pückler wird die Sache schon klarer. Der Mann mit dem Eis. Das gibt es da auch im Cafe. Aber deswegen fährt man nicht nach Bad Muskau. Fürst Pückler war Parkomane, am Ende war er deswegen pleite und musste verkaufen. Aber bis dahin schuf er das heutige Weltkulturerbe. Einen Park nach englischem Vorbild, in dem man Sumpfzypressen aus dem Mississippidelta samt zugehöriger Luftwurzeln, Mammutbäume, mächtige Platanen als Scharnierbäume erleben kann. Scharnier deshalb, weil sie da stehen, wo eine Blickachse sich öffnet.

    Über 800 ha groß, der kleinere Teil davon samt Schloss in Deutschland, der größere in der Republik Polen. Instand gehalten wird das heute durch eine Stiftung, die Menschen Arbeit gibt. Das Ergebnis: Haufenweise Touristen aus aller Welt. Per kompetenter Führung lernt man, wie vorher in den Städten, auch den Menschen kennen, der das alles initiiert hat. Fürst Pückler war ein Mensch, der den Frauen und später der Natur zugeneigt war. Manchmal auf eine etwas eigenartige Weise. Er brauchte ständig Geld. Durch den Verkauf von Ananas beispielsweise, die er im zum Park gehörenden Gewächshaus anbauen ließ. Das Eis hat er nicht selbst kreiert, er gab nur seinen Namen dafür her.
    So kam es, dass die Teilnehmer, der Bus war ausgebucht, höchst zufrieden, wenn auch ein bisschen müde, nach den zwei Tagen wieder in Hof angelangten und ein großer Teil davon gelobte, auch an den nächsten, sehr sehr interessanten Exkursionen teilzunehmen.


    Text: Klaus Holzschuher



    Die allfällige Herbstexkursion des Langnamenvereins hatte in diesem Oktober Heilsbronn und Ansbach zum Ziel. Ansbach - na klar - Kaspar Hauser, Regierungsbezirk Mittelfranken, Barock. Das würde nach einem Brainstorming herauskommen. Heilsbronn,
    heißt die Stadt nicht Heilbronn? Nein, das hat schon alles seine Richtigkeit.
    Zuerst Heilsbronn, Kleinstadt, Mittelalter, Münster (ehemaliges Zisterzienserkloster). Genau um dieses ging es. Dort ist die Grablege der fränkischen Zollern, deren berühmtesten, Albrecht Alcibiades, man von der Plassenburg her kennt. Nach ewigen Streitigkeiten der Reichsstadt mit den Burggrafen von Nürnberg, das waren sie auch, lenkte der Kaiser ihre Tatkraft nach Brandenburg, das von Bürgerkriegen zerrissen war. Dieser Zweig blieb dort und wurde fortan Hohenzollern genannt.
    Das Münster in Heilsbronn ist im Besitz von Kunstschätzen, wie sie vergleichbare Gotteshäusern kaum aufweisen. Allein vier Flügelaltäre sind zu bestaunen. Sieht man sich das Zisterzienserkloster an, so war es das mit dem größten Landbesitz in Süddeutschland, mithin eines der reichsten. Die späten Zollern beispielsweise konnten es sich leisten Kinder von Bauern Schule und Ausbildung zu bezahlen. Bildung als Fortschrittsfaktor. Das Königreich Bayern hat noch nach der Übernahme fränkischer Ländereien Schulen geschlossen.
    Ansbach ist eine typische Residenzstadt. Dem jeweiligen Landesherrn ergeben, ausgestattet mit herrschaftlicher und prunkender bürgerlicher Architektur. Die Zollern waren die Markgrafen von Bayreuth-Ansbach. Die Universität in Erlangen trägt den Namen ihres Gründers, Friedrich Alexander. Das Schloss mit original erhaltenen Räumen aus der Markgrafenzeit, ist heute Sitz der Regierung von Mittelfranken und Museum. Die Orangerie und der Hofgarten befinden sich in unmittelbarer Nähe. Dort wurde Kaspar Hauser erstochen. Was an Hab und Gut von ihm blieb, befindet sich im Stadtmuseum. In der Stadt, vor dem Haus, in dem er lebte steht ein weiteres Denkmal. Gegenüber das Gericht, in dem er Schreiber war. Die Stadt ist klein. Ansbach ist Standort einer US-Kaserne mit Apache-Hubschraubern. Wieder nur ein paar Schritte und man befindet sich in der gut erhaltenen ehemaligen Synagoge, die man, weil mitten in der Stadt gelegen, nicht durch Brand zerstören wollte. Die NSDAP hatte schon 1925 über 45% Wählerstimmen. Heute lebt Ansbach weitgehend von seinem Status als Regierungssitz und weiteren Ämtern, die den Bürger ihre Dienstleistungen zur Verfügung stellen.
    Das Wetter spielte mit, die Organisation durch Frau Münzer-Glas und ihren Ehemann Ulrich Glas tat ein Übriges: die Veranstaltung war wieder zur Zufriedenheit aller Teilnehmer verlaufen.



    Text: Klaus Holzschuher

    Tagung „Grenzen, ihre
    Auswirkungen und ihre Überwindung“



    Im Jahr 2016 wird der Nordoberfränkische Verein für Natur-,
    Geschichts- und Landeskunde e. V. in Hof 125 Jahre alt. Aus diesem Anlass fand
    am 8. Oktober 2016 eine wissenschaftliche Tagung statt, die sich dem Thema
    „Grenzen, ihre Auswirkungen und ihre Überwindung“ widmete. Referenten aus
    Oberfranken, Sachsen und Tschechien behandelten in ihren Beiträgen verschiedene
    Aspekte des Themas. Wolfgang Pätz aus Weischlitz im ehemaligen DDR-Sperrgebiet
    erzählte, wie die deutsch-deutsche Grenze aus der Sicht der Menschen in Plauen
    und Umgebung wahrgenommen wurde. Wie gravierend die Auswirkungen der Grenze auf
    die familiären Verbindungen nach Oberfranken waren, wurde durch seine bewegende
    Schilderung des Wiedersehens mit seiner Tante, die in Oberfranken lebte, nach
    jahrzehntelanger Trennung deutlich.



    Anschließend referierte Dr. Arnd Kluge aus Hof über die
    deutsch-deutsche Grenze aus Sicht der Hofer Region. Er ging auf die wirtschaftliche
    Entwicklung des Hofer Landes seit 1945 ein, auf politische Bemühungen zur
    Durchlöcherung der Grenze und auf die Mentalität im oberfränkischen Grenzraum.
    Ein Fazit seiner Ausführungen lautete, dass die negative Wahrnehmung der
    DDR-Grenze aus oberfränkischer Sicht, welche die Grenzregion zu etwas gefühlt
    Benachteiligtem und Abgelegenem machte, in letzter Konsequenz nur eine
    Fortführung eines Gefühls war, das bereits vor 1945 bestanden hatte.



    Edith Kalbskopf aus Marktredwitz, die sich in ihrem Beitrag
    mit der deutsch-tschechischen Grenze aus oberfränkischer Sicht befasste,
    pflichtete ihrem Vorredner bei, dass bereits vor 1945 von Ostoberfranken als
    „Grenzland“ gesprochen wurde. Damals natürlich in Hinblick auf die Grenze zur
    Tschechoslowakei. Während bis 1939 (vor dem Anschluss des Sudetenlandes) die
    Grenzübertritte noch ohne größere Probleme möglich waren, änderte sich dies
    nach 1945. Kalbskopf schilderte die Grenzanlagen an der deutsch-tschechischen
    Grenze und verwies darauf, dass auch hier Menschen zu Tode kamen – fatalerweise
    machten Angehörige der tschechoslowakischen Grenztruppen den größten Anteil
    daran aus. Sie beendete den ersten Themenblock zur Wahrnehmung der Grenze mit
    Ausführungen zur Aufnahme und Integration von Heimatvertriebenen, vor allem von
    solchen aus dem Sudeten- und den Egerland. Damit leitete sie zum nächsten
    Beitragsblock über, welcher der Flucht und Vertreibung der Deutschen gewidmet
    war.



    PhDr. Karel ?eha?ek aus Pilsen präsentierte seine
    Forschungsergebnisse zum Schicksal des beweglichen und unbeweglichen Vermögens
    der deutschen Bevölkerung im Karlsbader Bezirk nach 1945. Seine Studie
    behandelte die Problematik der Konfiskation des sogenannten „feindlichen
    Vermögens“ in den westlichen Grenzgebieten der Tschechoslowakei. Er beschrieb
    Zuteilungs-, Eingliederungs- und Liquidationsprozesse und stellte die
    Hauptinstitutionen dieser Vorgänge vor.



    Daran schloss Jan Edl aus Tachau an. In seinem Beitrag „Deutsche
    im Tachauer Bezirk in den Jahren 1945-1946. Von der Konfiskation bis zur
    Vertreibung“ schilderte er das amtliche Vorgehen im Umgang mit der deutschen
    Bevölkerung. Zunächst wurde bereits 1945 das gesamte Eigentum der Deutschen,
    das als „feindliches Vermögen“ deklariert wurde, vom tschechoslowakischen Staat
    beschlagnahmt. Anschließend wurden Vorbereitungen für die Vertreibung der
    Sudetendeutschen getroffen, die ab dem Jahr 1946 realisiert wurde. Edl ging
    auch auf Ablauf und Durchführung der Vertreibungen und Vertriebenentransporte
    ein.



    Am Ende dieses Vortragsblocks sprach Sandra Kastner aus Hof über
    „(Un)Freiwillige Grenzgänger. Flüchtlinge und Vertriebene“. Die Hofer Region
    als „Durchgangsregion“ für verschiedene Gruppen von Menschen stand hierbei im
    Mittelpunkt der Ausführungen. Unter anderem kamen neben den deutschen Heimatvertriebenen
    Evakuierte, Kriegsheimkehrer, ausländische Flüchtlinge und jüdische Displaced
    Persons zur Sprache.



    Prof. em. Dr. Jörg Maier aus Bayreuth beschäftigte sich mit der
    wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Oberfrankens seit der Grenzöffnung 1989/90.
    Nach einem kurzen Aufschwung direkt nach der Grenzöffnung kämpfte die
    oberfränkische Wirtschaft dann mit veränderten politischen Rahmenbedingungen.
    Aus der Grenzlage war eine zentrale Lage mit offenen Grenzen geworden. Ein
    Abbau an Unternehmen und ein Rückgang der Bevölkerung in Ostoberfranken sind
    seitdem festzustellen. Dennoch stimmte Maier nicht in den weitverbreiteten
    Abgesang auf die Region ein. Trotz aller vorhandenen Schwierigkeiten und
    Herausforderungen verwies er auf Möglichkeiten zum langfristigen
    wirtschaftlichen wie sozialen Umschwung. Eine Chance könnte in der
    grenzüberschreitenden Bewältigung der Probleme liegen, wie er anhand des
    Zentrale-Orte-Systems der Bayerischen Staatsregierung verdeutlichte.



    Im letzten Beitragsblock zu grenzüberschreitenden Projekten als
    Initiativen, um Nordoberfranken, Sachsen und Tschechien wieder näher
    zusammenzuführen, referierte Tereza Vávrová aus Prag über Erinnerungsorte und
    die grenzüberschreitende Erinnerungskultur. Vávrová ist Direktorin der
    Initiative „Antikomplex“, welche sich in Tschechien dafür engagiert, ein
    Umdenken in der tschechischen Gesellschaft hinsichtlich des Umgangs mit der
    deutschen Geschichte in den Grenzgebieten zu bewirken. Sie stellte Projekte von
    Antikomplex vor und zeigte verschiedene Herangehensweisen auf. Sie
    verdeutlichte, dass im ehemaligen Sudetenland viele Erinnerungsorte zu finden seien.
    Dort versteckten sich viele Geschichten, die sich in die Landschaft
    eingeschrieben hätten. Bei Exkursionen würden solche Geschichten entdeckt, die
    grenzüberschreitende Bedeutung hätten, weil ihre Geschichte nicht nur
    Tschechen, sondern auch Deutsche beträfe. Dadurch entstünden neue
    grenzüberschreitende Erinnerungskulturen, deren Charakter die Mitstreiter von
    Antikomplex sowie die Teilnehmer der Projekte verstehen und für den
    deutsch-tschechischen Dialog nutzen möchten.



    Milan Zukal aus Karlsbad stellte im Themenfeld „Die Grenze als
    Tourismusprojekt“ grenzüberschreitende Radfahrwegeprojekte vor. Schon seit mehr
    als 25 Jahren entwickelt der Bezirk Karlsbad, aber auch die einzelnen Städte,
    Gemeinden, Kleinregionen und Verbände im Karlsbader Bezirk, eine erfolgreiche
    Zusammenarbeit mit den deutschen Partnern. Beispiele dafür sind eine ganze
    Reihe von abgeschlossenen Radwegeprojekten, wie die Internationale Route
    Euregio Egrensis, die Wallenstein-Brücken, der Karls-Radweg, der Radweg entlang
    Halstrov sowie die markierten internationalen Radtouren EURO VELO 13 und der
    EURO VELO 4. Ein weiterer grenzüberschreitender Radweg ist entlang des Flusses
    Eger unter der Bezeichnung „Erlebnis in der Natur – Radweg Eger“ geplant.



    Michal Pospíšil aus Eger behandelte in seinem Beitrag zur Grenze
    als Tourismusprojekt die „Grenzenlosen Gartenschauen“, die Eger seit 2006 geplant
    und durchgeführt hat. Beginnend im Jahr 2006, als in Zusammenarbeit mit
    Marktredwitz die erste „Grenzenlose Gartenschau“ in beiden Städten erfolgreich
    umgesetzt wurde, war im Jahr 2013 das nahe liegenden Tirschenreuth in der
    Oberpfalz Partner bei der zweiten „Grenzenlosen Gartenschau“. Anhand mehrerer
    Vorher-Nachher-Bilder veranschaulichte Pospíšil die positiven Auswirkungen,
    welche die Projekte auf das Stadtbild von Eger, insbesondere den Bereich am
    gleichnamigen Fluss, hatte. An sich war bereits für 2016 die nächste
    „Grenzenlose Gartenschau“ in Kooperation mit Bayreuth geplant; leider kam diese
    aufgrund fehlender Finanzierung in Eger nicht zustande.





    Etwa 70 Teilnehmer und interessierte Zuhörer fanden den Weg
    in die Sparkasse Hochfranken am Sonnenplatz in Hof und folgten den Beiträgen,
    die simultan übersetzt wurden. Eine Publikation der Tagungsbeiträge ist geplant.

    Letzteres war auch mein Gedanke, da dann auch der Passus "Aufschrift des Originals" auf dem Foto Sinn macht.
    Irritierend ist vor allem die Lücke zwischen dem a und dem l bei "Parsevalführer".

    In meinen Augen steht da "Page u. Professor Gustav Hackstädter" ... wobei ich mir bei "Page" nicht hundertpro sicher bin, der letzte Buchstabe ist ein bisschen komisch...


    LG, S. Kastner