Beiträge von Jörg Wurdack

    Es gibt von Franziska Hanel drei sehr schöne Bücher mit diesen alten Kochrezepten:


    Hanel, Franziska: Schnitz, Schwaaß & Schweinebroutn, Hof 1987, Die zweite erweiterte Neuauflage (Weißenstadt 2014) gibt es für 17,45 Euro.
    Hanel, Franziska: Heffnglees, Ausgezonga & Schwarza Kung, Hof 1990.
    Hanel, Franziska: Fränkische Tellergeschichten Aus Gärdla, Wold und Wiesn, Aus Deich und Fluss, Erpfl und Glees, Brodzeiten, Sonndochsbroutn und Schlachtfest, Hof 2002.


    Grüße
    Jörg

    Hallo,


    in der heutigen Print-Ausgabe der SZ gibt es einen ausführlichen Artikel über Rudolf Müller, der die Hofer Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität begründete.


    Der Bericht ist auch online einsehbar unter:


    http://www.sueddeutsche.de/bay…iz-mit-aufbaute-1.2746461


    Rudolf Müller hat auch einiges zur Hofer Regionalgeschichte veröffentlicht:
    Müller, Rudolf / Münchmeier, Leo: Alte Hofer Stadtrechtsquellen und ihre rechtsgeschichtliche Bedeutung im Siedlungsgebiet des mitteldeutschen Ostens. (32. Ber. d. Nordostoberfränkischen Vereins für Natur-, Geschichts- und Landeskunde) Hof 1986.
    Müller, Rudolf: Chronik der Stadt Hof, Band IX: Rechts- und Verwaltungsgeschichte der Stadt Hof, Hof 1997.
    Müller, Rudolf Das Chronicon der Altenstadt von Hof und seine kultur-, sozial- und rechtsgeschichtliche Bedeutung. In: Die Hofer Altstadtchronik. Chronik der Gemeinschreiber der Hofer Altenstadt 1670 - 1790 (52. Bericht d. Nordoberfränkischen Vereins für Natur-, Geschichts- und Landeskunde), Hof 2005, S. 343 – 383.


    Grüße
    Jörg

    Hallo Eva,


    das dürfte der Stadtplan von 1852 sein.
    Das Salzmagazin ist an dieser Stelle auf den Stadtplänen durchgehend von 1811 bis 1897 eingetragen. In den Plänen vor 1811, die mir bekannt sind, ist hier zwar kein Eintrag zu finden, das heißt aber nicht, das deswegen kein Salzmagazin im Klara-Kloster war.
    Siehe auch: Kühnel, Karsten (Hrsg.): Karten, Pläne und Übersichtstafeln im Stadtarchiv Hof. Findmittel mit Abbildungen von Hofer Stadtplänen von 1811 bis 1960, (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Hof, 7) - DVD - Hof 2005.


    Grüße
    Jörg

    Hallo Eva,


    Du hast natürlich recht, wahrscheinlich habe ich den Text mit Scheuklappen gelesen. Die Selbitz mündet nicht in die "Fränkische", sondern in die "Sächsische" Saale.


    Grüße
    Jörg

    Hallo Eva,


    die Frage ist, welchen Quellen man glauben will.
    Der Verfasser der Dissertation nennt als Quellen: Bayerisches Landesvermessungsamt (Hg.), Topographische Karte 1:25 000, Blätter 5636, 5735, München 2004 (Seite 17, Anm. 45 der Dissertation).


    Wenn ich die aktuelle Online-Version des Bayern-Atlasses verwende, finde ich für den Döbraberg 795 m und als "tiefste" Stelle des Landkreises einen Punkt mit 421 m NNW Kemlas, gegenüber Blankenberg
    http://geoportal.bayern.de/bay…Layer=tk&catalogNodes=122
    http://v.bayern.de/NsPF3


    In älterer Literatur wird der Döbraberg mit 794 m genannt (z.B. Knopf, Lexikon Frankenwald), ganz genau scheint er 794,6 m hoch zu sein.


    Außerdem mündet die Selbitz eigentlich erst bei Blankenstein / Unterwolfstein in die Saale.


    Diese Dissertation wird als Band Naila der Reihe Historischer Atlas von Bayern erscheinen, der Link zur Online-Publikation wurde hier im Forum schon einmal angeboten:
    http://www.forum.lnv-hof.de/in…p?page=Thread&postID=5367

    Hallo Hans,


    in der mir bekannten Literatur taucht nirgends ein Hügelgrab bei Konradsreuth auf, siehe z.B. das Verzeichnis der Fundstellen bei Kluge, Arnd: Zur Erschließung der Hofer Region bis zum Ende des Mittelalters. In: Miscellanea curiensia Band VI (= 54. Bericht des Nordostoberfränkischen Vereins für Natur-, Geschichts- und Landeskunde), Hof 2006, S. 5 - 90, hier S. 7 - 12.
    Auch bei Knopf, Lexikon Frankenwald, der sonst solche Dinge recht akribisch verzeichnet, ist nichts vermerkt.


    Grüße
    Jörg

    Museum zum Ersten Weltkrieg in der nahegelegenen "Reduit Tilly".
    Sehr gut gemacht, aber auch sehr beklemmend.


    Hallo,
    den Eindruck von Hans kann ich bestätigen. Ich habe das Museum 2013 besucht. Sehr gut gefallen hat mir, das in einem "Armeemuseum" nicht nur Schlachten und Gefechte im Mittelpunkt stehen, sondern auch die Lebenswelt des Soldaten. Z.B. werden Lebensmittelpreise und Besoldung der Soldaten gegenübergestellt, aber auch die "Tarife" in einem Feldbordell im Jahre 1917.
    Eindrucksvoll sind auch die Versuche, die Welt der Schützengräben darzustellen, indem die Räume mit ähnlichen Techniken verkleidet werden wie sie auch in den Grabenkämpfen des Westens angewandt wurden.
    Schließlich ist mir ein Photo in Erinnerung geblieben, das im Frühjahr 1916 eingezogene "Jugendliche" zeigt. Beide dürften wegen ihrer geringen Körpergröße kaum die Tauglichkeitskriterien erfüllt haben. Das lässt sich gut anhand des auf dem Photo erkennbaren Gewehrs abschätzen. Dieses Gewehr 98 hatte ein Länge von 125 cm. Vor allem der vordere Soldat mit den Blumen im Koppel dürfte kaum 1,50 m Größe erreicht haben - geforderte Mindestgröße für die Infanterie war damals 1,53 m.
    Auch die schon 1916 auftretenden Ausrüstungsmängel sind deutlich zu erkennen: die Wolldecke ist mit einem Bindfaden auf dem Tornister befestigt, da bereits nach kaum 2 Kriegsjahren nicht mehr genug Leder verfügbar war.


    Herzliche Grüße
    Jörg

    Hallo Eva,


    Wildenau ist heute ein Ortsteil von Selb, nördlich von Selb. Es war in Zedtwitzer Besitz und ein sog. "markgräfliches Schutzdorf". Von daher kann ich mir vorstellen, dass es im Hofer LAndbuch erwähnt wird.
    Hier war der Grenzübergang nach Asch (Straße und später Eisenbahn).


    Grüße
    Jörg

    Hallo Eva,


    ich kann nur zu einigen Orten Erklärungsversuche liefern:


    Alte Stadt, - die "Alte Stadt" (Altstadt) von Hof, die damals noch eigenständige Gemeinde war.


    Dohlein - Döhlau bei Hof?


    Feiltsch - Feilitzsch?


    Fichtig - in Rehau gab einen Ortsteil "Fichtig", hier sind sicher aber auch andere Erklärung denkbar.


    Gattersdorf - Gattendorf ostwärts Hof?


    Gottmannsgrün - Wahrscheinlich Gottmannsgrün bei Berg. Das Gottsmannsgrün bei Schwarzenbach am Wald wird in den Urkunden bis 1542 durchgehend als "Gotzmannsgrün" geschrieben, dann wechselnd als "Gottsmannsgrün" und "Gotzmannsgrün" und ab 1597 durchgehend als "Gottsmannsgrün".


    Hertmannsreut - Hartmannsreuth ostwärts Hof?


    Kischwitz - Kühschwitz bei Rehau?


    Ködiz, - Köditz bei Hof?


    Kozau, - Oberkotzau?


    Liphardts - Lipperts bei Leupoldsgrün?


    Nemptschau - Nentschau nördlich Regnitzlosau?


    Oberhallenstein - Oberhallerstein / Hallerstein südlich Schwarzenbach an der Saale?


    Seulwiz - Seulbitz an der Saale? Der Ortsteil nördlich der Saale gehörte bis 1797 organisatorisch zum Hofer Raum, der Bereich südlich der Saale zu Münchberg. Erst 1797 wurde die gesamte Ortschaft dem Kammeramt Münchberg zugeschlagen.
    Allerdings ist mir die Schreibweise "Seulwiz" noch nicht begegnet.


    Tiebengrün - Tiefengrün


    Unterhallenstein- Unterhallerstein / Hallerstein südlich Schwarzenbach an der Saale


    Viersau - Vierschau, westlich Regnitzlosau


    Grüße
    Jörg

    Hallo Hans,


    bei dem von Dieter zitierten Aufsatz dürfte es sich um folgenden Titel handeln:
    Ziegelhöfer, Adam / Hey, Gustav: Die Ortsnamen des ehemaligen Fürstentums Bayreuth, In: Archiv für Geschichte von Oberfranken Band 27 Heft 3, S. 1 ff. (1920)


    Das "Archiv" ist nach meinem Kenntnisstand ziemlich vollständig im Stadtarchiv Hof vorhanden.


    Grüße
    Jörg

    Gerade A 1486 klingt vielversprechend..


    In A 1486 gibt es z.B.:
    - einen Stadtplan mit Eintragungen der Luftschutzräume vom Februar 1944.
    - Listen der Öffentlichen LSR v. 20.3.1944 und 31.1.1944,
    - ein Protokoll zur Überprüfung der LSR v. 8.2.1945.


    Da nach meinem Kenntnisstand in diesen sehr ausführlichen Akten der vermutete Bunker am Q-Bogen nicht auftaucht, habe ich eben so meine Zweifel, ob es dort wirklich einen öffentlichen Luftschutzraum gab. Da der eklatante Mangel an öffentlichen Lufschutzräumen in Hof 1945 sogar dazu führte, das man Gerüchten über angebliche mittelalterliche Gänge und der Nutzung als LSR nachging (darüber haben wir im Forum schon diskutiert), hätte man sicher in diesen Archivalien einen solchen LSR Q-Bogen erwähnt. Was ich nicht ausschließen kann ist:
    - ich habe diesen Bunker übersehen (niemand ist perfekt)
    - es war KEIN öffentlicher, sondern ein Behördenschutzraum. Dann dürfte er aber eher recht klein gewesen sein, weil größere Behördenschutzräume erfasst wurden. Zudem stellt sich Frage, welchen Behörden ein Schutzraum an dieser Stelle hätte nutzen sollen? Den Bediensteten der Stadtwaage oder der Luftschutz-Revierleitung III im "Wunsiedler Hof“ an der Ecke Stephanstraße/ damalige Wunsiedler Straße? Weitere Behörden fallen mir für die damalige Zeit im Umkreis des Q-Bogens nicht ein. Der Bahnhof und vor allem das Bahnbetriebswerk mit zahlreichen Beschäfigten oder die Post am Hauptbahnhof waren zu weit von dem vermuteten Schutzraum Q-Bogen entfernt.
    Zudem gab es in der Nähe an der Ossecker Str. 5 beim damaligen Städt. Fuhrpark im ehemaligen Löwenbräukeller den größten und wahrscheinlich auch sichersten Hofer Luftschutzraum überhaupt.


    Die sowohl von Anzahl wie auch Schutzgrad völlig unzureichenden Luftschutzräume in Hof (aber auch in anderen oberfränlischen Städten) waren ein ständiges Thema in den regelmäßigen Stimmungsberichten der Behörden.


    Kurz vor den ersten alliierten Luftangriffen Anfang Februar 1945 standen in Hof in 21 Öffentlichen Luftschutzräumen Plätze für etwa 3.300 Personen zur Verfügung, dazu kamen noch 1.100 Plätze in den bereits ausgebauten Deckungsgräben.
    Nur die wenigsten dieser Keller und schon gar nicht die Deckungsgräben waren allerdings als wirklich sicher anzusehen. Bei vielen der zum Öffentlichen Luftschutzraum erklärten Keller fehlte der gasdichte Abschluß durch entsprechende Türen, eine Reihe von Notausstiegen und eigentlich wünschenswerten Durchbrüchen zwischen den Kellern in der Fischergasse konnten wegen des großen Umfangs der Gesteinsarbeiten und erforderlicher Sprengungen nicht angelegt werden. Die Felsenräume der Fischergasse bereiteten wegen starker Feuchtigkeit große Probleme, die Bruchstein- oder Backsteingewölbe anderer Keller waren gegen Bombenvolltreffer als nicht sicher anzusehen und mußten mit teils erheblichen Aufwand abgestützt werden. Selbst die beiden einzigen in Beton ausgebauten Keller (BayWa und Weidner) verfügten nur über eine Decke von 0,35 – 0,60 m Stärke, für den Schutz gegen Nahtreffer einer 500 kg Bombe wur-den etwa 2 m Eisenbeton als notwendig angesehen, Sicherheit gegen Volltreffer schwerer Bomben boten erst Deckenstärken von 3,5 m. Die größte Sicherheit versprachen noch die relativ trockenen Felsenkeller in der Altstadt und am Schießgraben sowie der zwar nur als Backsteingewölbe ausgeführte, aber mit einer verhältnismäßig starken Erdauflage versehene ehemalige Brauereikeller im städtischen Fuhrpark an der Ossecker Straße. Dieser Keller hatte auch mit 1.000 Plätzen das größte Fassungsvermögen, gefolgt von dem Stollen am Schießgraben mit Platz für 400 Personen. Alle übrigen Keller konnten lediglich zwischen 40 und 150 Plätze bieten.
    (Quellen: StadtA Hof, A 1486)
    Die Hofer Bevölkerung war sich der geringen Schutzwirkung der meisten Keller offenbar durchaus bewußt, dazu heißt es in einem vertraulichen Stimmungsbericht des OLG-Präsidenten in Bamberg vom Herbst 1944:
    „Bedauerlich ist, daß in den meisten Orten meines Bezirkes bisher ganz ungenügend für den Luftschutz der Zivilbevölkerung gesorgt wurde. Die wenigen öffentlichen Luftschutzräume, die einigermaßen Schutz bilden, genügen gerade für die Passanten, nicht aber für die Bewohner der Häuser mit völlig unzureichenden Kellern. (...) Die Zivilbevölkerung auch an größeren Orten, wie Würzburg, Bamberg, Hof begibt sich, auch wenn größere Kampfverbände sich über dem Ort selbst befinden, zum Teil nicht in den Keller. Der Grund ist zum Teil Sorglosigkeit, zum größeren Teil aber das Fehlen ordentlicher Keller.“
    (Quelle: Abgedruckt in: Schütz, Hans: Bamberger Berichte – Über Stimmung und Haltung der Bevölkerung des Oberlandesgerichtsbezirks Bamberg während des 2. Weltkrieges. Bamberg 1983, S. 90).


    Falls jemand noch Informationen zu den erwähnten Deckungsgräben braucht, bitte melden.


    Grüße
    Jörg

    Bin auch daran über das Militärhistorische Museum etwas zu erfahren.


    Kleiner Hinweis zur Suche nach Archivalien:


    Im Februar 1933 ging die Zuständigkeit für den zivilen Luftschutz vom Reichsministerium des Innern auf das neu gegründete Reichskommissariat für Luftfahrt, das spätere Reichsluftfahrtministerium (RLM), über (VO d. Reichskommissars für Luftfahrt vom 2.2.1933, RGBl. I, S. 35).
    Die Organisation und Führung des gesamten Luftschutzes lag bei der Polizeidirektion Hof als örtlichem Luftschutzleiter (Hampe, Erich: Der zivile Luftschutz im Zweiten Weltkrieg. Dokumentation und Erfahrungsberichte über Aufbau und Einsatz. Frankfurt 1963, S. 260 ff.


    Ich glaube daher kaum, dass das militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden der richtige Ansprechpartner für Schutzräume des zivilen Lufschutzes ist. Zudem ist ein Museum kein Archiv, einschlägige Archivalien dürften - wenn es sie überhaupt gibt - im Bundesarchiv liegen. Da es sich aber um Akten der Polizei handelt, wird man dort wiederum nicht unbedingt in der Abteilung Militärarchiv fündig werden. Auch das Staatsarchiv Bamberg käme in Frage, soweit dort Akten der ehemaligen Hofer Polizeidirektion der NS-Zeit übernommen worden sind.


    Nach dem bewährten Grundsatz, dass zunächst die örtlichen Archivalien herangezogen werden sollten, wäre wahrscheinlich zunächst eine sorgfältige Auswertung der im Stadtarchiv Hof liegenden umfangreichen Bestände zum Luftschutz erfolgversprechender. In Frage kämen hier z.B.:


    - A 988 Luftschutz 1935 – 1940
    - A 989 Luftschutz 1940 - 1944
    - A 1015 Luftschutz 1943 – 1951
    - A 1433 Einrichtung von Deckungsgräben
    - A 1438 Feuerschutzmittelbehandlung der Anwesen in der Stadt Hof
    - A 1442 Fliegerschäden der Stadt Hof
    - A 1476 Entgiftungsdienst
    - A 1481 Luftschutzalarmanlagen (bis 1943)
    - A 1486 Luftschutz – Bau von Luftschutzstollen
    - M 35 Unveröffentlichter Verwaltungsbericht der Stadt Hof 1936 – 1947
    (Sammlung statistischer Unterlagen, zusammengestellt durch Stadtinspektor Fritz Lein, 1948 ).


    Eventuell gibt es dort auch noch weiteres Material.
    Ich habe diese Akten nur im Hinblick auf militärgeschichtliche Bezüge ausgewertet, habe also nicht jede Akte hundertprozentig überprüft.


    Auch das Stadtbauamt könnte evtl. weiterhelfen, hier gibt es umfangreiche Aktenbestände, die noch nicht ins Archiv überführt wurden.


    Grüße
    Jörg