Beiträge von Jörg Wurdack

    Danke für Deine Erläuterung.


    Dein Wehrstollen wäre als das, was im Festungsbau als „Ausfallpforte“ bezeichnet wird.


    Solche Ausfallpforten finden sich vor allem bei Orten, die planmäßig als Festung ausgebaut waren (Ingolstadt, Augsburg) oder bei reinen Festungen (Rosenberg, Marienberg, Wülzburg usw.), bei bloßen Stadtbefestigungen und schon gar bei der mittelalterlichen Stadtmauer sind sie eher selten, da eine solche Pforte immer einen Schwächemoment in der Befestigung darstellte.
    Wenn es sich bei diesem Wehrstollen tatsächlich um eine Ausfallpforte handeln sollte, müssen umfangreiche Sicherungsvorrichtungen vorhanden sein (Fallgatter, Möglichkeiten die Türe von innen wirkungsvoll zu verrammeln, Wirkungsmöglichkeiten mit Fernwaffen – Armbrust oder Feuerwaffen – vor Türe), da sonst die Gefahr besteht, das der Belagerer bei einem Rückzug der Verteidiger nach dem Ausfall mit in die Stadt eindringt. Es gab z.B. auch Schleusensysteme mit zwei Toren, um das Eindringen zu verhindern, ein bekanntes Beispiel dafür ist das Nachttor der Reichsstadt Augsburg (Ruckteschel, Wilhelm: Der „Einlaß“ zu Augsburg – das wohlgesicherte Nachttor der Reichsstadt. In: Technik-Geschichte, Bd. 44 (1977), S. 189 – 200)


    Zudem muss am stadtinneren Ausgang dieses Stollens genug Platz zum Sammeln der für den Ausfall vorgesehenen Kämpfer vorhanden sein (Waffenplatz), da so ein Ausfall in kürzester Zeit erfolgen muss, um überhaupt eine Aussicht auf Erfolg zu haben. Beispiele dafür finden sich z.B. auf der Festung Rosenberg bei Kronach.
    Der Altmeister der Festungs- und Burgenforschung, Otto Piper, bezweifelt mit Recht, das solche „geheimen“ Ausgänge oft für einen Ausfall benutzt wurden, weil die Besatzungen der Städte zahlenmäßig zu gering für eine Feldschlacht gewesen wären und meistens auch von Ausbildung und Bewaffnung her den Belagerern nicht gewachsen waren (Piper, Otto: Burgenkunde, München 1912, S. 523). Ausfälle, um tatsächlich den Gegner zu bekämpfen, finden sich fast nur bei wirklichen Festungen, die auch eine entsprechend starke Besatzung aus ausgebildeten Soldaten hatten. Ansonsten waren solche Pforten eher Schlupftüren, um z.B. einen Boten hinaus zu bringen, der versuchen sollte, sich durch die feindlichen Linien zu schleichen.


    Um tatsächlich mit einem „Geheimen Gang“ in den Rücken der Belagerer zu kommen, hätte dieser über hundert Meter lang sein müssen. Auch im Mittelalter stellte man Belagerungsmaschinen nicht direkt vor der Stadtmauer auf.


    In der Literatur zur Hofer Stadtbefestigung z.B. bei Ebert oder bei Longolius gibt es nach meinem Kenntnisstand keinen Hinweis auf eine solche unterirdische Ausfallpforte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine so wichtige Verteidigungseinrichtung unterschlagen worden wäre (Ebert, Friedrich: Chronik der Stadt Hof - Band V: Baugeschichte. Hof 1957, S. 48 – 66. - Longolius, Paul Daniel / Händel, Fred (Hrsg.): Der widrige Einfluß der Höfischen Brände. Faksimile-Druck nach der Ausgabe von 1744-1746. Hof 1991).


    Zudem gab es in der Hofer Stadtbefestigung drei Pforten, die man für Ausfälle hätte nutzen können. Diese waren entsprechend gesichert waren, so dass kaum Bedarf für eine weitere, die Befestigung schwächende Pforte bestand:
    1. Badtürlein (heutiges Schultor) als Durchlass in den Zwinger, passierbar nur von Fußgängern. Ein besonderer Torturm war an dieser Stelle nicht vorhanden, durch das Tor eindringender Feind konnte in einem engen Hof zwischen den Häusern bekämpft werden, bevor ihm ein Durchbruch zur Marktstraße (heute Ludwigstraße) gelang.
    2. Michaelistürlein (heute Kirchberg). Hier sicherte ein viereckiger Turm den Zugang. Der Weg zu diesem ebenfalls nur für Fußgänger geeigneten Tor führte wie heute erst eine längere Strecke parallel zu Mauer und Zwinger, so dass ein Angreifer längere deckungslose Strecken überwinden musste.


    3. Mühltürlein (Einmündung Karolinenstraße in Sigmundsgraben), als Durchlaß für Fußgänger und die Esel der Hospitalmühle. Hier gab es ein Torhaus, das in den Zwinger vorsprang, jedoch anscheinend kein Turm. Die Durchfahrt konnte bei Gefahr mit einem Fallgatter geschlossen werden. Den Graben überquerte eine hölzerne Brücke, die bei Belagerungen abgeworfen werden musste, da sie nicht hochziehbar war.


    Gibt es denn weitere Quellen oder sonstige Fakten, die Deine Vermutung eines „Wehrstollens“ stützen?


    Grüße
    Jörg

    Guten Abend,
    hier gibt es eine offizielle Geschichte der 90th Infantry Division:
    http://www.90thdivisionassoc.o…/UnitHistories/index.html
    Runterscrollen bis
    WW2 Unit Histories.


    Dort sind als PDF-Dateien auch die Historys der einzelnen Divisionseinheiten aufgeführt, z.B. unter http://www.90thdivisionassoc.o…books/344/344mainpage.htm das 344th Field Artillery Bn. Schwarzenbach am Wald ist dort nicht erwähnt, auf S. 2 steht: 12.April in Gebensdorf (wo immer das sein mag), für den 13. April und die Folgetage steht da: "For several days we have been going through heavily wooded country. Many sawmills and logging sections were seen tied into the fast running mountain streams, which were dammed to control their flow for power and floating of cut timber to the mills." was auf die Umgebung von Schwarzenbach am Wald passen würde.
    Am 16. April war das Bataillon in Unterkotzau.
    Offen bleibt dabei, ob das Btl die jeweils erste Einheit in den genannten Orten war.


    Das Problem ist, das die letzten Tage vor Kriegsende in den meisten amerikanischen Unterlagen nur noch sehr kursorisch behandelt werden, weil es da kaum noch zu Kämpfen kam. Es gab nichts Erwähnenswertes mehr und auch für die Statistik konnte man keine abgeschossenen Panzer usw. mehr melden, was aber für die Wertung der Einheit wichtig gewesen wäre. Man konnte nur noch Gefangene zählen, was aber weniger als Erfolg, sondern angesichts der zunehmenden Versorgungsprobleme mit diesen Menschenmassen eher als Problem galt.


    Grüße
    Jörg

    Hallo,


    ich kann die Frage leider nicht beantworten. Es erscheint mir aber äußerst ungewöhnlich, das während laufender Kampfhandlungen (und das war im April 1945 noch der Fall) eine Artillerieeinheit als erste Truppe in eine Ortschaft einrückt. Die Spitze vorrückender Truppen bildeten Kampftruppen (Infanterie, Panzer oder Aufklärungskräfte), aber keine Artillerie.


    Auch in Schwarzenbach / Wald war der Volkssturm aufgerufen worden, es kam hier am 13.4.1945 durch diesen Volkssturm noch zur Erschießung von Fremdarbeitern.
    Die vorrückenden US-Truppen mussten also mit Kampfhandlungen rechnen, man hätte daher kaum eine Artillerieeinheit vorausgeschickt, die für direkte Kampfhandlungen nicht geeignet ist.


    Grüße
    Jörg

    Hallo,


    im Bayern-Atlas gibt es seit kurzem historische Karten des Freistaates Bayern. Man kann mit einem Schieberegler festlegen, welches Jahr man sehen will und durch die Zoom-Funktion der Karten kann der Maßstab geändert werden:


    https://geoportal.bayern.de/ba…layers_timestamp=20081231



    Blätter die älter als 50 Jahre sind, können als pdf heruntergeladen werden.


    Während bisher im Bayern-Atlas nur Karten etwa bis 1860 verfügbar waren, sind jetzt auch die Karten zwischen 1860 und 2008 einsehbar.


    Grüße
    Jörg

    Ich habe den Eindruck, dieses "Place Branding" ist wieder so ein typischer Werbe- und Marketingschwachsinn. Gerade die Vielfalt macht doch die Anziehungskraft einer Region aus, wie kann man da hergehen und den Versuch starten, das alles auf eine "Marke" zu reduzieren.
    Das abschreckendste Beispiel ist ja wohl das oben zitierte: Bayern: Der Bayer in Lederhosen. Bayern auf die Lederhose zu beschränken, ist doch der absolute Schwachsinn.
    Wobei der Wärschtlamo immerhin als Symbol schon länger durchgehalten hat, wie die Textilindustrie oder die Brauereien, die man wahrscheinlich noch vor einigen Jahrzehnten als Marke Hofs gewählt hätte.
    Eigentlich könnte man aber auch die Rindfleischwurst als Place branding verwenden.
    Mir kommt das Ganze genauso überflüssig vor wie das unselige "Hochfranken".


    Grüße
    Jörg

    Hallo,


    im aktuellen Band des Archivs für Geschichte von Oberfranken (Band 96, 2016) sind zwei interessante Aufsätze erschienen:
    Höllerich, Reinhard: Der historische Bergbau im Rehauer Gebiet, S. 71 – 98.
    Rossner, Adrian (allen bekannt): Zwischen Tradition und Moderne. Die Stadt Münchberg im Zeichen der Vorindustrialisierung, S. 209 – 228.


    Das aktuelle Gesamtinhaltsverzeichnis des Archivs gibt es unter:
    https://www.hvo.franken.org/wp…uecher_1828_2016-sich.pdf


    Grüße
    Jörg

    Berichtigung zu meiner Antwort oben:
    Dieter hat mich dankenswerter Weise darauf hingewiesen, dass ich die Quelle des Aufsatzes zur Ritterschaft falsch zitiert habe. Richtig muss es heißen:
    Archiv für Geschichte von Oberfranken 26, Heft 3, 1917, S. 61- 73
    Mit diesem Text haben wir uns schon einmal beschäftigt:
    http://www.forum.lnv-hof.de/in…light=Waldenfels#post3810


    Grüße
    Jörg

    Hallo,


    Im Online-verfügbaren "Historischen Lexikon Bayern" gibt es einen Artikel zum Lehenswesen in Altbayern, der in vielen Punkten auch auf Franken übertragbar ist.
    https://www.historisches-lexik…/Lehenswesen_in_Altbayern


    Hier sind auch die zwei grundlegenden Faktoren des Lehenswesens beschrieben:
    1. Die dingliche Natur des Lehenswesens, die ein zeitlich befristetes Nutzungsrecht
    an einem Stück Land, das "beneficium", beschreibt.
    2. Die sog. Vasallität, die persönlicher Natur war: Freie begaben sich in den Schutz anderer Freier und leisteten diesen Kriegs- oder andere Dienste (Rais, Reise).


    Unten auf dieser Seite sind zahlreiche weiterführende Literaturangaben. Die blau gedruckten Titel sind mit Links hinterlegt und online verfügbar.


    Rais oder Reise bezieht sich auf die zu leistenden Kriegsdienste, wenn ein "Raiswagen" erwähnt wird, sind damit Kriegswagen genannt. Diese Wagen dienten zum einen zum Mitühren von Waffen, Belagerungsgerät und anderen Vorräten, waren also eine Art Troßfahrzeuge. Zum anderen wurden sie ab dem späten Mittelalter auch teilweise mit Geschützen bestückt und mit bewaffneten Mannschaften besetzt. Die Raiswägen wurden auch in Verteidigungssituationen zu Wagenburgen zusammengefahren. Hier waren die Hussiten Vorbild, die dieser Kampfesweise aus und mit den Wagenburgen ihre jahrzehntelange Unbesiegbarkeit verdankten.


    In den Lehensbriefen, den Urbaren und Landbüchern war genau festgelegt, was der einzelne Lehensnehmer im Hinblick auf die Kriegsdienste zu leisten hatte, z.B. wieviele "Raiswägen", Reiter oder Fußsoldaten ein Adliger zu stellen hatte oder in welcher Form sich ein Bauer an der Rais zu beteiligen hatte. Für den Adel gibt es dazu z.B. den Aufsatz von Wilhelm Freiherr vonWaldenfels, Die Ritterschaft des heutigen Oberfranken im Jahre 1495, In: Archiv für Geschichte von Oberfranken Band 26, Heft 2 (1916), S. 61–73.


    In der Anlage füge ich einen Text bei, in dem ich einiges zum mittelalterlichen Wehrwesen im Hofer Raum zusammengestellt habe.


    Grüße
    Jörg

    Hallo,


    Per Zufall bin ich darauf gestoßen, das es um 1975 eine 13-teilige Krimi-Serie im bayerischen Fernsehen gab, deren Drehorte im Großraum Hof – Frankenwald – Wunsiedel lagen.
    Der Reihentitel war „Inspektion Lauenstadt“.
    Mir war bisher nicht bekannt, das diese Region Oberfrankens schon einmal die Kulisse für eine Fernsehserie abgab.


    Für heutige Gewohnheiten waren die einzelnen Folgen sehr betulich und fast langweilig, ohne jede „Action“.
    Sehr gut kommt allerdings die Zeitstimmung und das Lokalkolorit der damaligen Jahre im nordöstlichen Oberfranken heraus. Gerade die Dörfer wirken noch sehr bescheiden, geradezu ärmlich. In den Häusern stehen noch vorwiegend kohlebeheizte Einzelöfen.
    Die Polizei fährt noch mit dem VW-Käfer Streife, die Kriminalbeamten sind im VW 1500 unterwegs. Eine kleine Szene spielt in einer der Rehauer Lederfabriken dieser Zeit, die Arbeitsumgebung wirkt aus heutiger Sicht wie aus den Frühzeiten des Kapitalismus und würde wahrscheinlich beim zuständigen Arbeitssicherheitsmenschen heute sofort einen Herzinfarkt auslösen, obwohl die Filme nur 40 Jahre alt sind.


    Ein paar Sätze zu den Drehorten einzelner Folgen, soweit ich die Örtlichkeiten identifizieren konnte:
    Folge 2: Jaspisstein in Hof
    Folge 3: Hauptbahnhof Hof
    Folge 4: Schauenstein
    Folge 5: Thierstein und Thiersheim
    Folge 7: unter anderem Flugplatz Hof
    Folge 9: dürfte Weißenstadt sein
    Folge 10: In Hof die Straßen in der Gegend der Layritzstraße, des Lettenbachwegs und des Maxplatzes, die Gaststätte „Freie Scholle“ sowie in Rehau in der Lederfabrik.
    Folge 13: Schauenstein und in Hof die Pfarr und die Gaststätte „Rotes Ross“.


    Ein Anschauen lohnt auf jeden Fall zum Entwickeln nostalgischer Gefühle. Diese 13 Filme sind für unsere Region authentischer als jeder der sog. „Franken“-Tatorte oder sonstigen fränkischen Regeionalkrimis des Bayerischen Rundfunks der letzten Jahre.


    Beschreibung der Serie hier:
    http://www.fernsehserien.de/inspektion-lauenstadt


    Finden lassen sich die Filme auf Youtube, z.B. die Folge 10:


    https://www.youtube.com/watch?v=1OMbDvjwNnE


    Alle Folgen hier:
    https://www.youtube.com/playli…d8QlrDu9nlHDIQTWzq1CYYrtB



    Grüße
    Jörg

    " Die treffliche Haltung der Stadt Hof in der schweren Zeit der preußischen Invasion und Okkupation wurde anerkannt und es wurde betont, dass das entschiedene „festhalten Hofs an der bayerischen Krone“ Seiner Majestät zu besonderer Genugtuung gericht habe.


    Ob es mit dem „Festhalten an der bayerischen Krone“ wirklich so weit her war oder ob sich nicht einige Hofer doch heimlich nach der als effizienter empfundenen preußischen Verwaltung der Jahre bis 1806 zurückgesehnt haben, mag dahingestellt bleiben.


    Insgesamt scheint man sich 1866 mit den „preußischen“Besatzern bereits nach wenigen Tagen sehr gut verstanden zu haben, wie folgende Dankadresse aus der dem „Anzeiger für Hof und Umgebung v. 28.7.1866“ belegt:
    “Dem Herrn Restaurateur Salomon Weidner sagen wir für die gute und freundliche Aufnahme und Bewirthung unseren schönsten Dank.
    Die gemüthlichen Altenburger Soldaten.“


    Überhaupt scheinen die Preußen nach dem am 23.07.1866 erfolgten Einmarsch in Hof den Krieg nicht mehr sehr ernst genommen zu haben. Bevor am 28. Juli der Weitermarsch angetreten wurde, ersuchte eines der Regimenter den Stadtmagistrat:
    „Nachdem am heutigen Tage die Helme von den beiden Bataillonen des Herzoglichen Regiments Anhalt auf Wunsch Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs abgegeben und zur einstweiligen Aufbewahrung im oberen Rathaussaale vom Stadtmagistrat übernommen worden sind, ersucht das Regiment, welches morgen weiter vorrücken wird, gefälligst veranlassen zu wollen, daß die Helme des Herzogl. 2. Bataillons – 878 Stück – an den Kaserninspektor Hinze in Bernburg, die des Herzogl. 1. Bataillons – 960 Stück – an das Herzogl. Ersatzbataillon in Dessau abgesandt werden.“
    Anscheinend hielt man die immer als Symbol des preußischen Militarismus angesehene Pickelhaube nicht mehr für kriegsentscheidend und wollte sich für den Marsch in der Sommerhitze von diesem Ballast befreien. Der Magistrat sorgte auch geflissentlich für sorgfältige Verpackung und den Versand der kriegerischen Kopfbedeckungen per Bahn, es wird nicht berichtet, daß auch nur einer der Helme verloren ging.
    (StadtA Hof – A 1280 Korrespondenz zum preußisch-österreichischen Krieg -Commando d. Regiments Anhalt v. 28.6.1866)


    Grüße
    Jörg

    Ich bin durch Anfrage in einem anderen Forum fündig geworden.
    Dieses RAD-Lager bestand anscheinend von 1937 – 1940 und war von der RAD-Abteilung 5/280 belegt, die den Traditionsnamen „Heinrich Gerber“ trug.
    Heinrich Gerber war ein 1832 in Hof geborener Bauingenieur, der insbesondere auf dem Gebiet der Eisenbrückenkonstruktionen bahnbrechend wirkte („Gerber-Träger“ – Gelenkträger). Der RAD wählte für seine Einheiten meistens Namen mit regionalem Bezug.


    Im Bundesarchiv gibt es sogar einen kleinen Bestand zu dieser Einheit (R 77/150, R 77/82), in dem u.a auch ein Plan des Lagers enthalten sein soll.


    Bleibt die spannende Frage, welche Aufgaben der RAD in Trogen hatte.


    Grüße
    Jörg

    Hallo,


    bei ebay wird momentan eine Ansichtskarte eines Reichsarbeitsdienstlagers (RAD) in Trogen angeboten
    http://www.ebay.de/itm/A721-Tr…5af041:g:vBcAAOSwcUBYG4jd


    Hat jemand nähere Informationen zu diesem Lager? Interessant wäre z.b. die Belegungszeit oder für welche Arbeiten die RAD-Kräfte eingesetzt wurden.


    Bisher sind mir in den Landkreisen Hof und Wunsiedel an RAD-Lagern untergekommen:
    - Lager des weiblichen Arbeitsdienstes in Rehau, Selb und Schwarzenbach/Saale
    - RAD-Meldeamt und zwei RAD-Abteilungen in Marktredwitz
    - RAD-Abteilung in Schwarzenbach/Saale
    - RAD-Abteilung in Hof (allerdings noch zu Zeiten des offiziell freiwilligen Arbeitsdienstes 1933 - 1935.


    Grüße
    Jörg

    Hallo Eva,


    vielen Dank.


    Zitat

    Erst gestern haben wir darüber diskutiert, ob man bei dieser Befundlage überhaupt von einer (längerfristigen) Siedlungsperiode ausgehen kann.


    Diese Frage habe ich mir ehrlich gesagt, im Geheimen, auch schon gestellt. Bei einigen wenigen Steinwerkzeugen ohne weitere Hinweise eine Siedlung anzunehmen?


    Zitat

    Um Stammbach herum haben wir im Rahmen unseres Forschungsprojektes "Goldwäschen im Landkreis Hof" 3 Wäschen/Seifen eindeutige identifizieren können.


    Lassen sich denn diese Seifen zeitlich näher einordnen?


    Grüße
    Jörg

    Hallo Eva,
    vielen Dank für Deine rasche Antwort.


    In der Denkmalliste für Stammbach werden diese Funde anscheinend als Belege für Siedlungen interpretiert, hier sind unter Bodendenkmäler u.a. erwähnt:
    D-4-5836-0022 Siedlung des Neolithikums.
    D-4-5836-0023 Siedlung des Neolithikums und der frühen Latènezeit.
    D-4-5836-0026 Siedlung des Neolithikums.
    D-4-5836-0029 Siedlung der frühen Latènezeit.
    D-4-5836-0121 Freilandstation des Mesolithikums und Siedlung des Neolithikums.


    Die BD-Nummern dieser Siedlungen decken sich mit den Nummern der Funde von Herrn Geigner.
    Das Mesolithikum wird in Oberfranken ungefähr von 9500 – 4500 v. Chr., das Neolithikum von 4500 – ca. 1800 v. Chr. angenommen.
    Gibt es für die Funde von Stammbach bzw. für die in der Denkmalliste genannten Siedlungen nähere zeitliche Eingrenzungen innerhalb dieser doch mehrere tausend Jahre umfassenden Zeitspannen?


    Grüße
    Jörg