Beiträge von Jörg Wurdack

    Erst einmal vielen Dank für diesen Hinweis. Da ich angesichts des wirklich nicht mehr sehenswerten Programms kaum noch Fernsehen schaue, wäre ich sonst nicht darauf gestossen.


    Ich habe mir heute eine Folge von „Du ahnst es nicht“ angesehen. Es wird bei diesem einen Mal bleiben, die Zeit dafür ist mir zu schade.


    Ob mit dieser Sendung der ernsthaft betriebenen Genealogie wirklich ein Gefallen getan wird, lasse ich mal dahingestellt. Ich hatte den Eindruck, dass es in der inzwischen üblich gewordenen Häppchenstrategie nur darum ging, möglichst plakativ einigen Leuten eine Plattform zur Selbstdarstellung zu geben.


    Es wurden nur Ergebnisse präsentiert, nicht aber der mühsame Weg, wie man zu diesen Erkenntnissen kommt. Kein Wort darüber, wie man z.B. Auskünfte aus Kirchenbüchern oder anderen Verzeichnissen erhalten kann. Kein Satz über Archivarbeit oder die Grundlagenarbeit genealogischer Vereinigungen mit der Erstellung von Familien- oder Ortsnamenbüchern. Ich hätte mir sehr gewünscht, dass über das Handwerkliche bei der Familienforschung informiert wird: wie fängt man an, welche Hilfsmittel gibt es, wie kommt man an Informationen. Kein einziger Satz wurde darüber verloren!


    Hinzu kommt, dass unrealistische Hoffnungen auf spektakuläre Erkenntnisse geweckt werden, wie das Auffinden eines Nachkommens von Auswanderern, der zum amerikanischen Präsidentschaftskanditen wurde.


    Das ganze Konzept dieser Sendung ist nur auf Show ausgerichtet und passt wunderbar zu der unmittelbar vorher laufenden und ähnlich ungenießbaren Sendung „Bares für Rares“, die nach dem gleichen Muster funktioniert.


    Grüße
    Jörg

    Bei der Bayerischen Staatsbibliothek digital / Münchner Digitalisierungszentrum ist eine Broschüre zur "Heimatkunde des Stadt- und Landbezirks Hof: eine Vorschule des geographischen Unterrichts in der Volksschule" aus dem Jahre 1877 verfügbar:


    https://reader.digitale-sammlu…ay/bsb11355305_00023.html


    In dem grauen Kasten links oben gibt es auch eine Download-Funktion für das gesamte Buch.


    Nach einer allgemeinen Heimatkunde mit geographischen usw. Grundbegriffen wird auf die damalige Stadt Hof und die Umgebung eingegangen.
    Die am Schlusse der jeweiligen Kapitel gestellten Verständnisfragen dürften die meisten der heutigen Grundschüler in echte Probleme bringen.


    Grüße
    Jörg

    Abgesehen vom eigentlich dafür zu kleinen Durchmesser sieht das für mich aus wie eine Verschlusskappe, wie sie z.B. außen auf einem Rohr, einem (Rad-) Lager oder einer Welle sitzt. Gibt es außer der unten umlaufenden Einfräsung noch andere Hinweise auf Befestigungsmöglichkeiten, z.B. innen in dem Gegenstand?
    Oder kann es einfach ein Metallknopf sein? Dafür würde der geringe Durchmesser sprechen.


    Grüße
    Jörg

    Hallo,


    beim Katalog der Deutschen Nationalbibliothek


    https://portal.dnb.de/opac.htm…mple&selectedCategory=any


    gibt es bei neueren Büchern oft die Möglichkeit, sich das Inhaltsverzeichnis des Buches anzeigen zu lassen. Man kann damit eventuell feststellen, ob sich eine nähere Beschäftigung mit dem Werk lohnt.



    Beispiel:
    https://portal.dnb.de/opac.htm…g%26any&currentPosition=0



    Im angezeigten Datensatz findet man im unteren Teil eine Zeile "Weiterführende Informationen". Hier gibt es - soweit vorhanden - einen Link zum Inhaltsverzeichnis. In unserem Beispiel:
    http://d-nb.info/1051044928/04



    Aber wie gesagt, diesen Service gibt es nur bei neueren Büchern.


    Die Deutsche Nationalbibliothek erhält von allen neu erscheinenden Büchern, soweit diese eine ISBN haben, ein sog. "Pflichtexemplar".


    Grüße
    Jörg

    14 mm Kaliberdurchmesser erscheint mir für ein Militärgewehr aus der Zeit der Koalitionskriege etwas klein – auch unter Berücksichtigung der damals üblichen Kaliberschwankungen von 1 – 1,5 mm.
    Eventuell wäre auch an eine Kugel aus einer zivilen (Jagd-) Waffe zu denken.


    Die damals verwendeten Militär- Waffen hatten ein Kaliber von ca. 18 - 20 mm.


    Die preußischen Infanterie-Gewehre hatten je nach Modell zwischen 18,5 und 20, 4 mm, Kavalleriekarabiner und –Pistolen lagen zwischen 16 und 18 mm.


    Lediglich das 1805 eingeführte „Nothardt-Gewehr“ lag mit 15,7 mm darunter. Allerdings war dieses Gewehr nur in sehr geringer Stückzahl vorhanden, es waren lediglich die Potsdamer Truppen (sieben Bataillone) damit ausgestattet. Diese Truppenteile kamen im Raum Oberfranken 1806 nicht zum Einsatz. Nach der Niederlage von Jena-Auerstedt 1806 behielt Preußen nichts von diesen Gewehren.


    Ähnlich sah es bei den französischen und österreichischen Truppen aus, auch hier gab es Kaliber zwischen 17,5 und 20, 5 mm, z.B. die französische „Mousquet Modèle 1777“.


    Truppendurchmärsche und Einquartierungen kommen in den fraglichen Zeiten in der Gegend oft genug vor, mögliche kriegerische Auseinandersetzungen wären eventuell in Zusammenhang mit dem Gefecht bei Gefrees am 08. Juli 1809 und dem Gefecht bei Hof am 11. Juli 1809 zu sehen.



    Literatur:
    - Eckardt, Werner / Morawietz, Otto: Die Handwaffen des brandenburgisch - preußisch - deutschen Heeres 1640 – 1945, Hamburg 1973, S. 49 – 54, 323,
    - Ortenburg, Georg: Waffe und Waffengebrauch im Zeitalter der Revolutionskriege (Heerwesen der Neuzeit, Band III 1), Koblenz 1988, S. 46
    - Dietlein, Ernst: Chronik der Stadt Hof - Bd III: Stadtgeschichte von 1763 – 1871. Hof 1942, S. 166, 182, 188, 196, 204
    - Linhardt, Ernst: Das Gefecht bei Gefrees und Berneck am 8. Juli 1809. Münchberg 1899.
    - Müller, F.G.: Rückerinnerungen an die Ereignisse während der Kriegsjahre in meiner Vaterstadt Hof. Regensburg 1826, S. 36-45.


    Grüße
    Jörg

    Hallo,


    aus der Reihe Mikro und Makro - Vergleichende Regionalstudien ist Band 2 erschienen:



    Industrialisierung einer Landschaft
    Der Traum von Textil und Porzellan
    Die Region Hof und das Vogtland


    herausgegeben von Wolfgang Wüst
    redaktionelle Mitarbeit Lisa Bauereisen
    in Zusammenarbeit mit Sandra Kastner


    https://www.wikommverlag.de/bflg/mima/mima02.html#2714tab2


    Der vorliegende Band bündelt die Beiträge einer Tagung zur Industrialisierung Nordoberfrankens, welche der Nordoberfränkische Verein für Natur-, Geschichts- und Landeskunde in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ausgerichtet hat und die im Oktober 2017 im Pavillon der Münch-Ferber-Villa in Hof stattfand.


    Grüße
    Jörg

    Hallo Hans,


    das ist leider nicht die deutsche Einheitskurzschrift, wie sie seit 1924 eingeführt wurde und die ich noch in der Schule gelernt habe. Wahrscheinlich einer der Vorläufer-Systeme, Gabelsberger oder Stolze-Schrey.


    Das Datum würde ich als "24. Sept. 1919" entziffern, das würde man heute ähnlich schreiben.


    Beim restlichen Text muss ich allerdings passen, da kann ich allenfalls zusammenhanglos einzelne Worte oder Silben lesen. Zudem hat der Schreiber anscheinend eine höhere Stufe der Kurzschrift - Redeschrift oder Eilschrift - gebraucht, wo bereits sehr viele Kürzel verwendet werden.


    Das Problem mit alten Kurzschriftsystemen tritt z.B. auch bei Teilen des Nachlasses von Ernst Dietlein auf, der auch eine heute nicht mehr gebräuchliche Kurzschrift verwendete.

    Bei EBAY


    https://www.ebay.de/itm/1916-M…f696b7:g:4LoAAOSw6aJa3yQ5


    wird aktuell das im Sommer 1916 aufgenommene Foto eines Kampfflugzeugs angeboten, das auf dem Flugplatz Hof (also damals die Hohe Saas) landete. Die Hohe Saas war mit Verfügung des Kriegsministeriums vom 30.07.1914 als Flugstützpunkt vorgesehen, allerdings wurde bereits wenige Tage später nach Beginn des Krieges verfügt:„Die Errichtung des Luftstützpunktes kann und wird während des Krieges nicht erfolgen.“


    Zwar werden in Akten des Bezirksamts Hof für Mai 1916 Außenlandungen auf der Hohen Saas gemeldet, die bei Ebay eingestellte Karte ist zumindest für mich das erste Foto, das tatsächlich eine solche Außenlandung zeigt.
    (StadtA Hof - F.VI/198/7 Stützpunkt für Luftschiffahrt / Flugplatz Hof, K.B. Bezirksamt Hof v. 22.5.1916, Nr. 4431. - BayHStA – Abt. IV - MKr 8293 Flugstützpunkt Hof 1913 – 1915)

    Nach meinem Kenntnisstand erschien diese Beilage unter folgenden Titeln:


    Blätter vom Fichtelgebirg, Beilage zu: Münchberg-Helmbrechtser Zeitung
    1894-1941
    1949-1954


    Blätter vom Fichtelgebirge und Frankenwald, Beilage zu: Münchberg-Helmbrechtser Zeitung
    1954-?


    Ein veröffentlichtes Inhaltsverzeichnis ist mir nicht bekannt. Die Zeitschrift könnte in den Stadtarchiven Hof und / oder Münchberg zumindest mit einigen Jahrgängen vorhanden sein.


    Ich habe mir nur einige wenige Titel daraus notiert:


    Dietel, Karl: Aus der Geschichte des Dorfes Mechlenreuth.
    Blätter vom Fichtelgebirge und Frankenwald. Heimatbeilage der Münchberg-Helmbrechtser Zeitung, 41(1954), Nr. 4, 6, 7, 8, 10, und 42 (1955) Nr. 1
    Dietel, Karl: Versuch einer Besiedlungsgeschichte des Landkreises Münchberg.
    Blätter vom Fichtelgebirge und Frankenwald. Heimatbeilage der Münchberg-Helmbrechtser Zeitung, 43 (1956) - 45 (1956)
    Dietel, Karl: Der ehemalige Getreidespeicher in Münchberg.
    Blätter vom Fichtelgebirge und Frankenwald. Heimatbeilage der Münchberg-Helmbrechtser Zeitung, 46 (1959) Nr. 8 und 9


    Geigner, Werner: Neue Zeugen aus der uralten Zeit. Blätter vom Fichtelgebirge und Frankenwald, Nr. 3, 1994
    Geigner, Werner: Die Steinzeit in Nordostoberfranken. Blätter vom Fichtelgebirge und Frankenwald, Nr. 8, 1993


    Gollwitzer, Fritz: 150 Jahre Münchberger Stadtgeschichte (1800 - 1959).
    Blätter vom Fichtelgebirge und Frankenwald. Heimatbeilage der Münchberg-Helmbrechtser Zeitung, 46, 1959, Nr. 5, 6


    Kolb, Fritz: Das Landbuch der sieben Dörfer aus dem 16. Jahrhundert.
    Blätter vom Fichtelgebirge. Heimatbeilage der Münchberg-Helmbrechtser Zeitung, 1913, Nr. 1 – 8


    Grüße
    Jörg

    Hallo Harald,


    Entschuldigung, ich habe vergessen, die Quelle zu nennen:


    Knopf, Otto: Lexikon Frankenwald - Thüringer Schiefergebirge - Obermainisches Bruchschollenland, Hof 1993. Stichwort Culmitz.


    Grüße
    Jörg

    Guten Morgen,


    nach meinem Kenntnisstand ist nichts erhalten.
    "1615 erbaut Hans Philipp von Wildenstein oberhalb des Culmitzerhammers an der Straße nach Naila ein neues Schloß ..... 1820 Abtragung wegen Baufälligkeit"


    In den "Bayerischen Kunstdenkmalen" sind für Culmitz keine Einträge vermerkt, nur im Literaturverzeichnis erscheint:
    Silbermann, Hans: Chronik der Gemeinde Culmitz, 1954, Manuskript im Besitz der Gemeindeverwaltung Culmitz.
    Da Culmitz inzwischen nach Naila eingemeindet ist, bleibt die Frage, wohin diese Chronik verschwunden ist - evtl. Stadtarchiv Naila.


    Grüße
    Jörg

    Hallo,


    Du hast mit "Pater" in dem nun aufgezeigten Zusammenhang natürlich recht, das steht hier für "Vater".
    Die Paten sind dann unter Testis aufgeführt.


    Bei dem Eintrag zu Elisabetha Margaretha Goller *1811, lese ich beim Vater Johann Goller ziemlich deutlich "Gottes Hauß Pfleger" - was meine "Mandanten"-Theorie oben stützen würde. Er war in irgend einer Art für die Erhaltung oder Pflege der Kirche zuständig.


    Ansonsten kann ich in diesem Eintrag fast nichts entziffern, eine mehr als eigenwillige Schrift.


    Grüße
    Jörg

    Hallo,


    Mein Entzifferungsversuch:


    Paten: Johann Goller, Bauer, Gottes Hauß Mandant (?), wie auch Höfer Hospi
    tal Unterhan all- hier.


    Das "p" von Hospital meine ich schon am Ende der Zeile lesen zu können.


    Das erste Wort lese ich als "Paten", was ja bei einem Tauf-Eintrag auch Sinn macht. "Pater" wäre mir für ein evangelisches Kirchenbuch eine ungewöhnliche Formulierung.


    "Höfer Hospital Unterthan" - 1812 war Oberfranken gerade mal 2 Jahre bayerisch, ich kann mir durchaus vorstellen, das man aus Gewohnheit noch die alten, Jahrhunderte geltenden organisatorischen Zuordnungen der Untertanen verwendete. Wahrscheinlich sollte mit diesem Eintrag darauf hingewiesen werden, dass Johann Goller zu den Untertanen des Hofer Hospitals gehörte, das auch in Köditz begütert war (Goßler, 750 Jahre Hospitalstiftung Hof, S. 121).
    Die endgültige Ablösung der Grundlasten dieser Hospitalbauern erfolgte erst 1848 (Goßler, S. 148).


    Bei dem "Gottes Hauß Mandant" bin ich mir nicht sicher. "Mandant" wurde im 18. Jahrhundert auch im Sinne von Befehlsempfänger oder Ausführender von Anordnungen verwendet, dieser Sprachgebrauch ist z.B. bei Zedler, Großes Vollständiges Universallexikon oder bei Adelung, Wörterbuch der hochdeutschen Mundart nachvollziehbar. Es könnte also sein, dass Goller Verpflichtigungen gegenüber der Kirche in Köditz hatte (Messnerdienste oder ähnliches).


    Grüße
    Jörg

    Gefunden beim Münchner Digitalisierungszentrum:


    Dorn, Josef: Die Turnhalle des Dritten Schulhauses in Hof nebst Skizzen über die Entwicklung des Turnens der Volksschulen daselbst, Hof 1877.


    http://reader.digitale-sammlun…ay/bsb11355139_00005.html


    Das "Dritte Schulhaus" ist die heutige Johann-Vießmann-Schule am Pestalozziplatz. Dieses Schulhaus war vor allem für die Kinder der Arbeiter aus der Fabrikvorstadt erbaut worden.


    Grüße
    Jörg

    Hallo,


    in den einschlägigen Publikationen finde ich nichts dazu.
    Abels erwähnt zwar für den nördlichen Ringwall der Grünbürg einen zweiten Zugang: „ Im N liegt eine Wallunterbrechung mit leicht zueinander versetzten Wallenden, bei der es sich wahrscheinlich nur um eine Pforte handelt.“ (Abels, Björn-Uwe: Archäologischer Führer Oberfranken, Stuttgart 1986, S. 170). Als Quelle gibt er an:
    Schwarz, Klaus, Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Oberfrankens (Text- und Atlasband) (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, 5) Kallmünz 1955, S. 153 und Beilage 11.


    Die beiden Bände von Schwarz sind im Stadtarchiv Hof vorhanden, vielleicht finden sich darin nähere Angaben.


    Die Höhe 516 ist laut Karte annähernd 500 bis 600 m von der Grünbürg entfernt, dazwischen ist eine ausgeprägte Senke. Wie hätte bei der damaligen Waffentechnik von hier aus eine Sicherung der Grünburg nach Norden stattfinden sollen? Einen Angreifer der sich im Schutze der Senke annähert, hätte man nicht bekämpfen können.
    Ein „in den Rücken fallen“ über eine Angriffsentfernung von 500 m durch dichten Wald und womöglich noch bergan, ist nach allen taktischen Erfahrungen kaum denkbar.
    Für eine zweite Fliehburg wäre dagegen die Entfernung zur Grünbürg zu gering gewesen. Ein Angreifer, der es auf die Grünbürg abgesehen hat, hätte auch die zweite Burg sofort entdeckt.


    Ich kann mir eher vorstellen, dass die eingangs von mir erwähnte Pforte an der Nordseite der Grünbürg als Ausfalltor diente, um an dieser eventuellen Schwachstelle der Grünbürg durch einen Gegenangriff einen Belagerer zu schwächen.


    Grüße
    Jörg