Beiträge von Harald D.

    Adrian .... Mein Vorschlag: Bessert doch zuerst einmal die Wanderwege aus, die ihr mit euren Harvestern vollends ruiniert habt ...


    Dieser Aussage kann ich mich nur anschließen. Wer mit der Seilbahn auf den Ochsenkopf fährt, der kann auch hier beobachten, was diese Geräte alles anstellen. Da soll noch Mal einer was von umweltverträglicher Forstwirtschaft reden .... einfach schrecklich wie es danach überall aussieht, wo die Harvester "gewütet" haben.


    ... Zerstörung von BD ...


    die Zerstörung von BD wird wohl nicht aufzuhalten sein, solange die Wenigsten überhaupt wissen, dass es auch bei uns erhaltenswerte Anlagen gibt. Sind wir doch ehrlich, viele haben nicht mal einen Schimmer, was sich in ihrer Heimat alles befindet. Da ist noch sehr viel Aufklärungsarbeit zu leisten. ;(

    Hallo Adrian,


    habe mit meinen Angehörigen die Vorstellung am 30.7. besucht. Meine Hochachtung an alle Darsteller, welche sich bei so einem Wetter mit derartiger Hingabe der Aufführung widmen. Ich fand die Aufführung ebenfalls sehr gelungen. Besonders der Aufmarsch der Hussiten mit ihrem Schlachtruf ... wenn man sich vorstellt, dass ein Heer von mehreren Tausend den Ruf erschallen lässt, dann kann man sich schon vorstellen, wie furchteinflößend sich das anhören muss. Ich möchte mich bedanken, dass es noch Menschen gibt, die sich der regionalen Geschichte annehmen und auch versuchen, diese anderen verständlich rüber zu bringen. Macht bitte weiter so.


    Harald


    :P

    Heute in der Frankenpost erschienen ...


    Sensationsfund im Boden



    Heinz Flessa aus Almbranz kann beweisen, dass Siedlungen hier älter sind als bisher angenommen. Ein Brocken Asche bringt die Gewissheit.




    Helmbrechts - Der Frankenwald und das Münchberger Land sind erst spät besiedelt gewesen, lautet die gängige Lehrmeinung zur Frühgeschichte unserer Heimat. Dass dies nicht stimmt, dafür gibt es in den letzten Jahren immer mehr Hinweise. Ein geradezu sensationeller Fund ist jetzt für Almbranz gelungen. Dort hat Heinz Flessa, der privat Geschichtsforschung betreibt, einen Asche- und Holzkohlerest gefunden, der mit der Radiokarbon-Untersuchung auf ein Alter von etwa 967 Jahre datiert ist. Das heißt: Spätestens um das Jahr 1044 lebten dort Menschen. Die Ascheschicht, die Heinz Flessa aufspürte, ist so dick, dass eine dauerhafte Siedlung angenommen werden kann. Damit kann vermutet werden: Siedlungen hier sind älter als bisher angenommen.


    In alten Schriften


    Almbranz ist ein Ortsteil der Stadt Helmbrechts und liegt an der A 9 unmittelbar an der früheren Grenze der Landkreise Münchberg und Hof. Der Ort gehört zu den Sieben Freien Dörfern, die im Mittelalter in ihrem Gebiet den Geleitschutz auf der karolingischen Altstraße von Nürnberg Richtung Leipzig leisteten. 1369 ist Almbranz in einer Urkunde erstmals genannt, als die Burggrafen von Nürnberg das Dorf kauften.


    Heinz Flessa interessiert sich seit Langem für die Geschichte seines Heimatortes. Der 43-jährige selbstständige Computerfachmann sammelt alte Schriftstücke, befragt ältere Einwohner, stöbert in Archiven, recherchiert im Internet und geht immer wieder bestimmte Landmarken wie Bäche und Wege ab. Im Laufe der Zeit hat er sich ein beachtliches Wissen angeeignet.


    Als vor einigen Wochen im Dorf Arbeiten für das Birkenfest am 30. und 31. Juli anstanden, half auch er mit. Das Birkenfest ist das große Ereignis, jedes Jahr kommen einige Tausend Besucher. Auf dem Festgelände oberhalb des Feuerwehrhauses bauten die Helfer eine Holzbude für den Bratwurstgrill. Als sie für das Fundament etwa 15 Zentimeter Erde abgetragen hatte, fiel Heinz Flessa eine dunkle, etwa zehn Zentimeter dicke Schicht auf, die bis auf den festen Lehm darunter reichte. Mit geübtem Auge erkannte er, dass es sich um eine Feuerstelle handelte.


    "Sie hätte natürlich auch aus neuerer Zeit stammen können", erzählt der Heimatforscher. "Aber die Lage war so eindeutig, dass ich mir sehr sicher war." Flessa sicherte einige Proben und schickte sie auf eigene Kosten an ein Labor der Uni Erlangen zur Radiokarbon-Untersuchung. Bei dieser Methode kann man bis auf wenige Jahre genau feststellen, aus welcher Zeit das Fundstück stammt. Die Probe sei, so teilten die Forscher mit, zwischen den Jahren 988 und 1174 entstanden, wahrscheinlich brannte das Feuer um das Jahr 1044.


    Glücksfall für Forscher


    Einiges deutet darauf hin, dass die Fundstelle oberhalb des jetzigen Feuerwehrhauses geschichtsträchtig ist. Der Almbranzer Helmut Becher, der ebenso wie Flessa die Geschichte des Dorfes erforscht, hatte im Münchberger Landbuch aus dem Jahr 1533 für diese Stelle die Flurbezeichnung "Im alten Dorf" gefunden. Dokumente im Staatsarchiv Bamberg bestätigten den Fund. An der Stelle stehen bis heute keine Häuser, wahrscheinlich war das Gelände jahrhundertelang Gemeindewiese, auf der jeder sein Vieh weiden konnte. Ringsum wuchsen dichte Buschzäune aus beschnittenen Fichten, deren letzte erst um 1970 gerodet wurden. Bis heute hat kein Pflug das Gelände umgepflügt, was sich als Glücksfall für die Heimatforschung erweist.


    Heinz Flessa ist über das Ergebnis der Radiokarbon-Untersuchung begeistert. "Obwohl es ein Zufallsfund war, ist es das, wonach ich seit Jahren suche", sagt er. Nun kann er endlich beweisen, was er schon lange vermutet: Almbranz ist viel älter als bisher angenommen. Auch die anderen Freien Dörfer Ahornberg, Jehsen, Meierhof, Laubersreuth, Querenbach und Oelsnitz bestehen seiner Meinung nach mindestens seit der Zeit um 850/870. "In Urkunden werden sie die ,ganz alten Dörfer' genannt", sagt der Heimatforscher. "Das ist ein deutlicher Hinweis."


    Kreisheimatpfleger Bertram Popp bezeichnet den Fund als " einen Anfang, um mit verschiedenen Methoden zu forschen und zu Bild zu vervollständigen". Schön wäre es, wenn jetzt noch Keramikfunde gelängen. In Sachen Archäologie sei der Landkreis Hof im Großen und Ganzen noch ein weißes Feld. Erst in den vergangenen Jahren sei einiges in Bewegung geraten.


    Heinz Flessa kann nach weiteren Beweisen an der Fundstelle jetzt nicht mehr graben. Das wäre nach dem wissenschaftlich anerkannten Beweis eine illegale Raubgrabung, erzählt er. Für weitere Untersuchungen müssten jetzt Fachleute ran.





    Datierung



    Die Radiokarbon-Datierung, auch C14-Datierung genannt, ist ein Verfahren, mit dem sich das Alter organischer Materialien feststellen lässt. Es beruht darauf, dass in abgestorbenen Organismen die Menge an gebundenen radioaktiven C14-Atomen abnimmt. Mit der Methode kann man das Alter von Material bestimmen, das zwischen 500 und etwa 60 000 Jahre alt ist. Entwickelt hat die Methode der US-Amerikaner Willard Frank Libby, der dafür 1960 den Nobelpreis für Chemie erhielt.
    Quelle: Frankenpost 27.07.2011